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Geldhäuser Banken rechnen mit Einbußen und mehr Kreditausfällen

Ertragseinbußen und ein nachlassendes Tempo bei der Kreditvergabe. Die Auswirkungen der Coronakrise auf die könnte größer ausfallen als bisher angenommen.
27.09.2021 - 10:21 Uhr Kommentieren
Das Ausmaß der Coronakrise wird sich erst 2022 zeigen. Quelle: dpa
Bankenviertel in Frankfurt

Das Ausmaß der Coronakrise wird sich erst 2022 zeigen.

(Foto: dpa)

Frankfurt, Berlin Deutschlands Geldhäuser machen sich laut einer Studie noch auf deutliche Auswirkungen der Pandemie auf ihr Geschäft gefasst. Wie aus einer am Montag veröffentlichten Untersuchung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY hervorgeht, rechnen 42 Prozent der Kreditinstitute wegen Corona mit Ertragseinbußen, vier Prozent sogar mit starken.

Das wahre Ausmaß der Pandemie-Folgen wird sich demnach aber erst 2022 zeigen: 49 Prozent rechnen im ersten Halbjahr und 29 Prozent im zweiten Halbjahr mit zunehmenden Insolvenzen von Unternehmen und Privathaushalten. 74 Prozent der Institute gehen davon aus, dass sich die Kreditqualität verschlechtern wird. EY befragte 100 Kreditmanager von Banken und Sparkassen.

„Das dicke Ende der wirtschaftlichen Auswirkungen durch die Corona-Pandemie steht aus Sicht der deutschen Kreditinstitute erst noch bevor“, erklärte Michael Berndt, Partner in der Finanzdienstleistungsberatung bei EY. Der Befragung zufolge rechnen zahlreiche Institute mit einem spürbaren Anstieg des Anteils notleidender Kredite im eigenen Portfolio: Jeder fünfte Bankmanager erwartet eine Erhöhung der entsprechenden Quote um mehr als 20 Prozent.

Trotz der Einschätzung, dass die Bonität der Kreditnehmer leidet und die Ausfallwahrscheinlichkeit steigt, wollen die Banken der Studie zufolge ihre Kreditvergabe ausweiten: Bei 61 Prozent soll die Neukreditvergabe in den kommenden zwölf Monaten steigen, nur bei 13 Prozent soll sie sinken.

Die individuelle Bereitschaft steht allerdings im deutlichen Widerspruch zur Einschätzung für die Branche insgesamt: 45 Prozent der Bankmanager erwarten, dass die Branche die Neukreditvergabe zurückfahren wird. Kunden müssen laut der Befragung mit höheren Anforderungen an ihre Bonität und Sicherheiten rechnen.

Wachstumstempo bei Kreditvergabe lässt nach

Die Zunahme von Firmenkrediten im Euro-Raum hat leicht nachgelassen. Die Banken vergaben im August 1,5 Prozent mehr Darlehen an Unternehmen als vor Jahresfrist, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Montag mitteilte. Im Juli hatte das Plus bei 1,7 Prozent gelegen. An die Privathaushalte reichten die Banken im August 4,2 Prozent mehr Kredite aus. Das gleiche Plus war im Juli erreicht worden.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hält derzeit ihre Geldschleusen weit offen, um für günstige Finanzierungsbedingungen im Euro-Raum während der Pandemie zu sorgen und den Kreditfluss an die Wirtschaft aufrecht zu erhalten.

Die Geldmenge M3 nahm im August um 7,9 Prozent zu, nach einem Zuwachs von 7,6 Prozent im Juli. Ökonomen hatten für August lediglich mit einem Anstieg um 7,8 Prozent gerechnet. Zu M3 zählen unter anderem Bargeld, Einlagen auf Girokonten und Geldmarktpapiere. Eine starke Zunahme von M3 kann auf mittlere bis lange Sicht ein Anzeichen für eine steigende Inflation sein.

Mehr: Kehrt die EZB zur Normalität zurück?

  • rtr
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