Geldwäsche-Vorwürfe HSBC legt viel Geld für Strafzahlungen zurück

Der Sitz von HSBC in Hongkong.
London Ein Geldwäsche-Skandal in den USA kommt die größte europäische Bank HSBC teuer zu stehen. Das britische Institut hält Strafzahlungen von deutlich mehr als 1,5 Milliarden Dollar für möglich. "Das kratzt zweifellos an unserem Image", räumte Bankchef Stuart Gulliver am Montag ein. Die ganze Sache sei peinlich und beschämend. Er rechnet nicht nur mit Schadenersatzklagen, sondern auch mit strafrechtlichen Konsequenzen.
Dem Institut wird vorgeworfen, Auflagen im Kampf gegen Geldwäsche in Mexiko zu locker gehandhabt zu haben. Die Strafzahlungen in den USA könnten höher ausfallen, als die dafür gebildeten Rückstellungen, hieß es.
Ein Ausschuss des US-Senats hatte im Juli nach einjähriger Untersuchung festgestellt, dass HSBC Kunden über Jahre half, fragwürdige Gelder aus Ländern wie Mexiko, dem Iran, Saudi-Arabien oder Syrien zu transferieren. Die Bank hat sich dafür entschuldigt. Derzeit laufen interne Ermittlungen und Verhandlungen mit den US-Regulierern. Einige Mitarbeiter hätten das Institut deswegen bereits verlassen müssen, sagte Gulliver. Zudem wird der Bank die Fehlberatung von Kunden vorgeworfen.
Schon im Juli hatte HSBC 700 Millionen Dollar zur Seite gelegt. Trotz der Rückstellungen von nun insgesamt 1,5 Milliarden Dollar wegen des Skandals konnte HSBC den Gewinn im dritten Quartal mehr als verdoppeln. Das Geldhaus verdiente auf vergleichbarer Basis fünf Milliarden Dollar - nach 2,2 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Doch durch die juristischen Scharmützel kam es zu einem deutlichen Gewinnrückgang. Der Überschuss sei um rund die Hälfte auf 2,5 Milliarden Dollar gesunken, teilte die Bank mit.
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