Benachrichtigung aktivierenDürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafftErlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviertWir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke
Anzeige
Goldman SachsGewinn bricht fast 60 Prozent ein
Das Chaos an den Märkten hat auch bei Goldman Sachs eine große Delle hinterlassen. Der Gewinn sank im vergangenen Quartal um rund 56 Prozent. Vor allem bei Aktien und Rohstoffen lief es schlecht.
19.04.2016Update: 19.04.2016 - 16:13 Uhr
Jetzt teilen
Kein gutes Quartal
Goldman Sachs hatte mit den Einbrüchen an den Börsen zu kämpfen.
BangaloreGoldman Sachs als einstiger Star der Wall Street hat sich von allen großen US-Banken zu Jahresbeginn am schlechtesten geschlagen. In den ersten drei Monaten stürzte der Nettogewinn um gut 56 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar ab. Goldman Sachs begründete die Entwicklung am Dienstag wie zuvor schon die Konkurrenz mit einem schwachen Handel mit Anleihen, Rohstoffen, Devisen und Aktien. Es ist bereits der vierte Ergebnisrückgang in Folge der sonst erfolgsverwöhnten Investmentbank. Das sind keine guten Vorboten für die Deutsche Bank, die ebenfalls stark vom Investmentbanking und den Finanzmärkten abhängt.
„Das operative Umfeld hielt dieses Quartal eine Vielzahl von Herausforderungen bereit“, sagte Goldman-Sachs-Chef Lloyd Blankfein. Es habe dadurch in jedem Geschäftsbereich Gegenwind gegeben. Die heftigen Börsenturbulenzen im Januar und Februar gingen vor allem auf den Ölpreisverfall, Sorgen um eine starke Konjunkturabkühlung in China sowie Unsicherheiten rund um die Zinspolitik der US-Notenbank zurück. Mit der Situation vertraute Personen sagten der Nachrichtenagentur Reuters, der März sei im Handel bereits wieder besser gewesen. Goldman hoffe auf Besserung im Jahresverlauf.
Die größten US-Banken (nach Bilanzsumme)
State Street
227 Milliarden Euro
Stand: Anfang November 2015. Quelle: Bloomberg, EU-Kommission
PNC Financial
285 Milliarden Euro
BoNY Mellon
318 Milliarden Euro
US Bancorp
333 Milliarden Euro
Morgan Stanley
662 Milliarden Euro
Goldman Sachs
708 Milliarden Euro
Wells Fargo
1394 Milliarden Euro
Citigroup
1523 Milliarden Euro
Bank of America
1739 Milliarden Euro
JP Morgan
2127 Milliarden Euro
Ob es dazu kommt, ist aber offen. Denn eigentlich ist sonst immer das erste Quartal das wichtigste für Investmentbanken: Profi-Anleger schichten dann Milliarden um, Unternehmen platzieren neue Anleihen. Beim US-Rivalen Morgan Stanley war der Gewinn in den ersten drei Monaten um gut 54 Prozent abgestürzt. Besser hatten sich die Universalbanken aus der Affäre gezogen, vor allem JP Morgan und Wells Fargo. Hier ging der Gewinn jeweils nur um rund sieben Prozent zurück. Mehr ausfallgefährdete Kredite in der Ölbranche wirkten sich dabei negativ aus.
Zahlen der Deutschen Bank für das erste Quartal werden Ende April erwartet. Aktien des Instituts stiegen am Dienstag um 0,3 Prozent, deutlich weniger als der Dax. An der Wall Street tendierten Goldman-Sachs-Papiere kaum verändert. Seit Jahresbeginn haben sie rund zwölf Prozent an Wert eingebüßt.
Die Einnahmen der New Yorker im besonders wichtigen Handel mit festverzinslichen Wertpapieren, Rohstoffen und Devisen stürzten um 47 Prozent ab. Auch im Aktienbereich lief es mit einem Minus von 23 Prozent nicht viel besser. Im klassischen Investmentbanking – etwa der Beratung von Fusionen und Übernahmen sowie Kapitalmarkt-Transaktionen wie Börsengängen - gab es ebenfalls einen Rückgang um 23 Prozent.
Der Anleihenhandel ist seit Jahren schwierig. Bei Goldman Sachs steht er nur noch für gut ein Viertel der gesamten Einnahmen. Vor der weltweiten Finanzkrise 2007/08 waren es regelmäßig rund 40 Prozent. Insgesamt fielen die Einnahmen um 40 Prozent auf 6,34 Milliarden Dollar. Das ist das niedrigste Niveau seit dem Sommer 2011. Goldman Sachs hat darauf – wie viele Konkurrenten - mit Einsparungen reagiert. So gingen die Betriebskosten im abgelaufenen Quartal um knapp 29 Prozent zurück, vor allem weil die Mitarbeitervergütung angesichts der schwachen Ergebnisse stark rückläufig war.