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Greensill-Pleite Insolvenzverwalter bestimmt: Michael Frege darf Greensill abwickeln

Um die Abwicklung des Bremer Geldhauses hatten sich zwei Schwergewichte aus der Verwalterbranche bemüht. Der Bankenkenner aus Frankfurt erhält den Zuschlag.
16.03.2021 Update: 17.03.2021 - 14:19 Uhr Kommentieren
Der Experte wird Insolvenzverwalter der Greensill Bank. Quelle: dpa
Wirtschaftsanwalt Michael Frege

Der Experte wird Insolvenzverwalter der Greensill Bank.

(Foto: dpa)

Köln Der Rechtsanwalt Michael Frege soll die in Schieflage geratene Greensill Bank als Insolvenzverwalter abwickeln. Das Amtsgericht Bremen bestellte den mit Bankpleiten vertrauten Juristen aus der Kanzlei CMS Hasche Sigle am Dienstag zum Insolvenzverwalter für das Bremer Institut. Die zuständige Finanzaufsicht Bafin hatte kurz zuvor Insolvenzantrag gegen die Bank gestellt.

Zunächst hatten etwa zehn Kandidaten ihr Interesse bekundet. Zwei davon soll die Bafin selbst ins Spiel gebracht haben: Michael Frege von der Kanzlei CMS Hasche Sigle und Wirecard-Insolvenzverwalter Michael Jaffé aus München. Jaffé war zuletzt zum Insolvenzverwalter des untergegangenen Zahlungsdienstleisters Wirecard bestellt worden.

Zusammen mit seinem Partner Joachim Kühne wickelte der jetzt bestellte Frege etwa den Versandhändler Neckermann ab. Besonders vertraut ist Frege mit Insolvenzfällen aus der Finanzbranche.

Der Experte rechnet bei Greensill mit einem komplexen, umfangreichen und langwierigen Verfahren. „Ich gehe davon aus, dass dieses Verfahren zwischen fünf und zehn Jahren andauern wird“, sagte er der „Wirtschaftswoche“. Bereits am Mittwoch wolle er mit dem Vorstand und den Mitarbeitern der Bank sprechen und „erste Rundschreiben an die geschädigten Gläubiger versenden“. Zudem seien Gespräche mit den Mitgliedern des Gläubigerausschusses geplant.

Für Schlagzeilen sorgte Frege etwa als Insolvenzverwalter der deutschen Tochter der US-amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers. In diesem Fall sorgte die Höhe seines Honorars für Diskussionen. Aus Sicht der Gläubiger war Freges Arbeit äußerst erfolgreich: Ihre Ansprüche wurden komplett befriedigt.

Intensive Arbeit bei der Maple Bank

Seit dem Frühjahr 2016 ist Frege mit seinem Team mit dem Fall der Maple Bank befasst. Das Institut mit kanadischen Wurzeln war tief in die Cum-Ex-Geschäfte verwickelt, die auf die mehrfache Erstattung einer nur einmal gezahlten Kapitalertragsteuer zielten. Auch Maple ging daran zugrunde.

Das Insolvenzverfahren ist noch nicht abgeschlossen, Frege gelangen aber schon einige Achtungserfolge im Sinne der Gläubiger. So zahlte die Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer als Cum-Ex-Beraterin 50 Millionen Euro, nachdem Frege sie verklagt hatte. Auch die Gesellschafter zahlten einen zweistelligen Millionenbetrag in den Topf ein.

Mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY konnte Frege dagegen noch keine Einigung erzielen. Vor Gericht fordert der Insolvenzverwalter 195 Millionen Euro Schadensersatz.

Freges Bruder ist der Sänger der bekannten Rockband „Die Toten Hosen“, Campino. Seine Kanzlei CMS ist eine sogenannte Full-Service-Kanzlei, die nahezu auf allen Gebieten des Wirtschaftsrechts tätig ist. Der Vorteil ist, dass entsprechende Ressourcen vorhanden sind, um fast alle juristischen Fragen abzudecken, die sich bei einer Großinsolvenz stellen.

Mehr: Was die Greensill-Insolvenz für Investoren bedeutet

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