Großbanken Unicredit macht wieder Gewinne

Die altehrwürdige Unicredit aus Mailand macht wieder Gewinne.
Mailand Die italienischen Großbanken Unicredit und Intesa Sanpaolo sind angesichts der Wirtschaftskrise auf dem Heimatmarkt besser durchs dritte Quartal gekommen als erwartet. Vor allem die eingeleiteten Sparprogramme wirkten sich positiv aus.
Unicredit verdiente unter dem Strich 335 Millionen Euro, wie das Institut in Mailand mitteilte. Vor einem Jahr hatte die Bank wegen Rekord-Abschreibungen auf Beteiligungen in der Ukraine und Kasachstan einen Verlust von 10,6 Milliarden Euro ausgewiesen. Im Sommer erholte sich die Mutter der HypoVereinsbank zumindest ein Stück weit vom Rückschlag des zweiten Quartals, als sich die schwere Krise Italiens voll in der Bilanz ausgewirkt und der Gewinn um zwei Drittel auf 169 Millionen Euro eingebrochen war. Nun musste die Bank mit 1,8 Milliarden Euro 5,2 Prozent weniger für faule Kredite zurücklegen als zwischen April und Ende Juni.
Im Investment-Banking, das die Unicredit vorwiegend bei der HypoVereinsbank in München gebündelt hat, gab es nach einem Vorsteuerverlust von 307 Millionen Euro vor einem Jahr nun einen Gewinn von 466 Millionen Euro. Das Privatkundengeschäft in Deutschland steuert mit 20 Millionen Euro etwas weniger zum Konzerngewinn bei als vor einem Jahr. Stark Federn lassen musste das Institut in Deutschland zudem beim Geschäft mit kleinen und mittelständischen Betrieben. Der Vorsteuergewinn dieser Sparte sackte auf 3 Millionen Euro ab. Deutliche Zuwächse verbuchte die größte italienische Bank hingegen im Osteuropageschäft.
Bei Intesa Sanpaolo ging der Überschuss im dritten Quartal zwar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21 Prozent auf 414 Millionen Euro zurück. Operativ wusste die italienische Nummer zwei aber dank Kostensenkungen zu überzeugen. Wegen der sich verschlechternden Konjunktur legte Intesa für Kreditausfälle 1,2 Milliarden Euro zur Seite, vor einem Jahr waren es 894 Millionen Euro.
Für das Gesamtjahr kündigte die Bank an, das operative Ergebnis „weitgehend“ stabil zu halten. Vorstandschef Enrico Tommaso Cucchiani versucht mit einem Sparkurs sein Institut wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Die dritte Rezession in Italien in den vergangenen zehn Jahren macht ihm dabei zu schaffen. Zudem belastet die Schuldenkrise die Kreditwürdigkeit der Bank.
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