Großbritannien Regulierung kostet Banken mehrere Milliarden

Beteiligungen an der Royal Bank of Scotland könnten sechs bis sieben Milliarden Pfund an Wert verlieren.
London Auf die britischen Banken kommen wegen der verschärften Regulierung im Königreich Milliardenkosten zu. Die Regierung in London präsentierte am Donnerstag ihre Pläne, wonach die Institute das Privatkundengeschäft vom riskanten Investmentbanking trennen müssen. Das gehe für die Geldhäuser voraussichtlich mit Extrakosten von bis zu sieben Milliarden Pfund (8,6 Milliarden Euro) einher, wie es in dem „Weißbuch“ heißt. Die staatlichen Beteiligungen an der Royal Bank of Scotland und Lloyds verlören durch die Maßnahmen sechs bis neun Milliarden Pfund an Wert.
Großbritannien geht mit der geplanten Abschirmung des Privatkundengeschäfts in der Regulierung weiter als andere Länder. Ziel ist es, das Geld der heimischen Sparer im Falle einer neuen Finanzkrise besser zu schützen - Verluste im Kapitalmarktgeschäft hätten keine Folgen für das Privatkundengeschäft. Die Regierung will so verhindern, dass sie nochmal wie in der Krise 2008 mehr als 60 Milliarden Pfund zur Rettung der Banken aufbringen muss, weil sich diese verzockt haben. Damals standen die Sparer Schlange vor den Geldautomaten der gestrauchelten Bank Northern Rock - diese Bilder gingen als Symbol für die Finanzkrise um die Welt.
Die Regierung verlangt von den Instituten zudem einen Kapitalpuffer von mindestens 17 Prozent ihrer nach Risiken gewichteten Anlagen. Weltweit hat nur die Schweiz noch härtere Auflagen. Das internationale Geschäft ist von der Regel aber ausgenommen, worauf insbesondere Großbanken wie HSBC gedrungen haben. Im Herbst legt die Regierung einen konkreten Gesetzesentwurf vor, der dann in den nächsten Jahren abgesegnet werden dürfte. Ab 2019 sollen die neuen Regeln gelten.
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