Handelsblatt-Umfrage Große Banken impften bislang mehr als 20.000 Mitarbeiter gegen Corona

Viele Banker nutzten die Angebote, sich innerbetrieblich impfen zu lassen.
Frankfurt Große deutsche Banken haben in den vergangenen Wochen mehr als 20.000 Mitarbeiter gegen Corona geimpft. Das zeigt eine Handelsblatt-Umfrage unter 13 Instituten. Die befragten Institute sprachen von einem großen Interesse an ihrem Impfangebot. „Das Angebot wurde sehr gut von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angenommen“, sagte etwa Boris Scukanec Hopinski, Vorstandsmitglied der Hypovereinsbank, dem Handelsblatt.
Viele Geldhäuser hatten eigene Impfstraßen aufgebaut oder mit Betriebsärzten kooperiert, um den Mitarbeitern zusätzliche Optionen neben den Impfzentren oder Hausärzten anzubieten. Viele Institute, darunter Deutsche Bank, Deka, DZ Bank, Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) und ING bieten auch Angehörigen ihrer Mitarbeiter Impfungen an. Die Fortschritte bei den Impfungen dürften auch mit beeinflussen, wie schnell die Institute wieder mehr Mitarbeiter im Büro arbeiten lassen.
Die Deka Bank etwa wollte zunächst sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter die Möglichkeit hatten, einen vollständigen Impfschutz zu erhalten, bevor sie die Büropräsenz wieder hochfährt. „Wir rechnen mit einer überdurchschnittlich hohen Impfquote in unserer Mitarbeiterschaft“, sagte ein Sprecher.
Die Deka hat nach eigenen Angaben mittlerweile knapp ein Viertel der Belegschaft sowie viele Angehörige geimpft. Insgesamt erreichte ihr Angebot rund 1500 Personen. Auch bei der Aareal Bank in Wiesbaden nutzte etwa jeder vierte Beschäftigte das innerbetriebliche Angebot.
Spitzenreiter in absoluten Zahlen ist die Deutsche Bank, die nach eigenen Angaben seit Anfang Juni rund 8000 Mitarbeiter geimpft hatte. Das entsprach etwa jedem fünften Angestellten in Deutschland. Insgesamt hat das Institut aber noch mehr Vakzine verteilt. Denn seit Kurzem sind die bundesweit zwölf Impfstraßen des Instituts auch für Angehörige der eigenen Belegschaft sowie für externe Mitarbeiter geöffnet.
Die höchste Quote in Bezug auf die Mitarbeiter erzielt unter den befragten Instituten die staatliche Förderbank KfW mit 53 Prozent: Mittlerweile hat die KfW nach eigenen Angaben etwa 3500 Menschen an ihren Standorten in Frankfurt, Berlin, Köln und Bonn geimpft.
Der hohe betriebliche Impfanteil bei der Förderbank dürfte damit zusammenhängen, dass die KfW ihre Impfstraße für bestimmte Mitarbeiter bereits im Mai öffnen durfte, weil viele diese Mitarbeiter als Teil der kritischen Infrastruktur in die Prioritätsstufe 3 fielen und daher noch vor dem offiziellen Start für Betriebsärzte im Juni impfberechtigt waren.
„Die KfW hätte gerne mehr Impfstoff abgenommen, als ihr zugeteilt wurde“, ergänzte sie. Erst Anfang Juli sei die Nachfrage nach Terminen „merklich“ zurückgegangen, weil zu diesem Zeitpunkt mehr Impfangebote außerhalb der Bank verfügbar waren. Auch die Commerzbank berichtet, die Nachfrage nach Impfungen im Betrieb scheine „mehr und mehr gedeckt zu sein“.
Ungebrochen ist das Interesse an Betriebsimpfungen dagegen noch bei der Helaba. „Aktuell sind alle angebotenen Impftermine mit Erst- und Zweitimpfungen nahezu vollständig ausgebucht“, so das Institut. Da die Kampagne noch läuft, will das Institut keine Angaben über die absolute Zahl der Impfungen machen.
Mehr: Homeoffice-Pflicht endet: Dürfen Ungeimpfte zurück ins Büro?
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.