Handelsstreit China gewährt Banken mehr Kreditspielraum

Im eskalierenden Handelsstreit überziehen sich die beiden Großmächte mit immer neuen Strafzöllen. Investoren sind verunsichert.
Peking Chinas Notenbank lockert inmitten wachsender Sorgen vor negativen Folgen des Handelsstreits mit den USA die Finanzvorschriften für die Banken der Volksrepublik. Die Zentralbank gab am Sonntag eine Reduzierung der Anforderungen für Banken um 100 Basispunkte bekannt. Damit werden netto 750 Milliarden Yuan (rund 95 Milliarden Euro) in das Finanzsystem gepumpt. Im April unternahmen die Währungshüter einen ähnlichen Schritt. Es ist die vierte Absenkung durch die Zentralbank in diesem Jahr.
Für Großbanken liegt er derzeit bei 15,5 Prozent und für kleinere Finanzhäuser bei 13,5 Prozent. Mit der Senkung des Satzes haben die Banken mehr Geld zur Verfügung, welches sie als Kredite vergeben können. Das wiederum könnte das Wachstum ankurbeln. Volkswirte rechnen mit einer weiteren Senkung des Satzes.
Die Maßnahme fällt in eine Phase, in der sich die Anzeichen einer abkühlenden Konjunktur mehren. So ist das Wachstum bei Investitionen auf einem historischen Tiefstand. Für Verunsicherung sorgt vor allem der erbitterte Handelskonflikt mit den USA, der seit Monaten eskaliert. Beide Seiten überzogen sich gegenseitig mit Importzöllen.
Die chinesische Regierung hat bereits weitere Maßnahmen ergriffen, um die Wirtschaft zu unterstützen und der Furcht vor einem Kapitalabfluss zu begegnen. Analysten zufolge verdeutlichten die Entscheidungen in Peking die Auswirkungen des Handelskonflikts mit den USA. Sie rechnen mit weiteren Schritten der chinesischen Regierung. Zuletzt hatte US-Vizepräsident Mike Pence harsche Töne gegenüber China angeschlagen und Vorwürfe der versuchten Einmischung in die US-Kongresswahlen im November bekräftigt.
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