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Hans-Peter Burghof „Die Risiken gehen von großen Banken aus“

Der Professor für Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen an der Uni Hohenheim und Experte für Regulierungsfragen, ist dafür, dass kleinere Geldhäuser entlastet werden und fordert eine „Too-big-to-fail-Steuer“.
10.07.2017 - 06:28 Uhr Kommentieren
Für den Professor für Betriebswirtschaft ist die Regulierung der wesentliche Treiber für Fusionen. Quelle: dpa
Hans-Peter Burghof

Für den Professor für Betriebswirtschaft ist die Regulierung der wesentliche Treiber für Fusionen.

(Foto: dpa)

Herr Burghof, die Bundesregierung will kleine Kreditinstitute vor zu viel Regulierung bewahren. Ist es überhaupt gut, wenn kleine Banken weniger streng reguliert werden?
Das ist dringend notwendig. Ich bin froh, dass dabei jetzt Nägel mit Köpfen gemacht werden. Und ich sehe auch Chancen, dass Deutschland mit dem Vorstoß Erfolg hat.

Belastet die Regulierung kleine Banken denn tatsächlich so sehr?
Ja. Es gibt zwar auch heute schon Abstufungen in der Regulierung. Aber relativ sind die Kosten der Regulierung für kleine Kreditinstitute viel höher als für große. Die Risiken gehen jedoch von den großen Banken aus. Für sie müsste die Regulierung eigentlich so teuer sein, dass sie auch entsprechend handeln und weniger Risiken eingehen. Es müsste eigentlich so etwas wie eine „Too-big-to-fail-Steuer“ geben.

Die bewirken könnte, dass sehr große Banken nicht mehr vom Staat gerettet werden?
Nicht ganz. Die Steuer müsste sozusagen die Regulierungskosten so hoch ansetzen, dass sie den großen Banken ein Stück weit ihren Größenvorteil wegnimmt. Bisher herrscht immer noch die Annahme vor, dass große Banken im Krisenfall letztlich doch vom Staat gerettet werden. Dass Größe bei der Regulierung eine Rolle spielt, erkennt man auch an den Zusammenschlüssen in der Branche.

Inwiefern?
Der wesentliche Treiber von Fusionen – im Fall von großen, aber auch von kleinen Banken – ist die Regulierung. Durch sie haben die Banken hohe Fixkosten, die relativ niedriger werden, je größer die Bank ist.

Das deutsche Arbeitspapier sieht die Grenze von drei Milliarden Euro Bilanzsumme vor, damit eine Bank als klein gilt. Ist das die richtige Größe?
So eine Grenze ist immer recht frei gegriffen, aber ich halte drei Milliarden Euro für eine gute Größe. Wobei auch Banken mit einer Bilanzsumme von dreieinhalb Milliarden Euro sicher keine Risiken für die Sicherheit des Finanzsystems bergen.

Welche Erleichterungen sollten selbst für kleine Banken besser nicht kommen?
Ich würde an Vorgaben für die Höhe des Eigenkapitals auf jeden Fall festhalten. Aber man könnte darüber diskutieren, ob für kleine Sparkassen oder Volksbanken nicht sogar geringere Eigenkapitalanforderungen reichen würden.

Die Fragen stellte Elisabeth Atzler.

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