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Hochfrequenzhandel US-Justiz wirft Barclays Anlegertäuschung vor

Mit falschen Versprechen soll die britische Barclays Bank Anleger in ihren Dark Pool gelockt haben, so der neueste Vorwurf der US-Behörden. Mit hohen Strafen sorgen sie für Unruhe unter europäischen Banken.
26.06.2014 Update: 26.06.2014 - 03:07 Uhr Kommentieren
Barclays steht im Visier der New Yorker Staatsanwaltschaft. Die britische Bank hatte erst vor kurzem hohe Strafen für Goldpreismanipulation und ihre Verwicklung in den Libor-Skandal zahlen müssen. Quelle: Reuters

Barclays steht im Visier der New Yorker Staatsanwaltschaft. Die britische Bank hatte erst vor kurzem hohe Strafen für Goldpreismanipulation und ihre Verwicklung in den Libor-Skandal zahlen müssen.

(Foto: Reuters)

New York Die britische Barclays Bank sieht sich Vorwürfen ausgesetzt, Kunden beim Aktienhandel hinters Licht geführt zu haben. Der Generalstaatsanwalt des Bundesstaates New York kündigte am Mittwoch eine Klage an. Eric Schneiderman sprach von „systematischem Betrug und Täuschung“.

Um den außerbörslichen Handel in ihrem sogenannten Dark Pool anzukurbeln, habe die Bank Hochfrequenzhändler angelockt und ihnen systematisch Vorteile gegenüber anderen Investoren eingeräumt, erklärte Schneiderman. Zugleich habe sie ihre Kunden nicht ausreichend darüber informiert, inwieweit Hochfrequenzhändler auf der alternativen Handelsplattform tätig sind, die mit ihrer Geschwindigkeit andere Anleger ausstechen wollen.

Barclays habe seinen Dark Pool ausgeweitet, in dem die Bank ihren Kunden versichert habe, sie seien in sicheren Gewässern, erklärte Schneiderman. Jedoch: „Barclays Dark Pool war voll mit Raubtieren - dort hin gekommen auf Einladung der Bank.“

Barclays erklärte, die Bank nehme die Vorwürfe sehr ernst und kooperiere in dem Fall mit den Behörden. Die Integrität von Märkten gehöre zu den obersten Prioritäten des Instituts. 2012 hatte die Bank eine Zahlung von 450 Millionen Dollar im branchenweiten Skandal um die Manipulation des Interbanken-Zinssatzes Libor aufgebrummt bekommen.

Kritik an Dark Pools der Banken

In sogenannten Dark Pools sind Transparenz und Gebühren meist deutlich geringer. Käufer und Verkäufer müssen ihre Orders nicht publik machen, bevor sie sich auf ein Geschäft verständigt und es abgeschlossen haben.

Genutzt werden Dark Pools besonders von institutionellen Investoren, die unbemerkt vom Rest der Welt große Aktienpakete kaufen oder verkaufen. Sie meiden traditionelle Börsen, weil sich dort mangels Liquidität oft nicht alle Aktien auf einen Schlag handeln lassen und andere Anleger ihre Orders sehen und sich dann positionieren können.

Schneiderman untersucht bereits seit etwa einem Jahr die Handelspraktiken an der Wall Street. Er hat sich unter anderem gegen die Praxis ausgesprochen, dass Börsenbetreiber den Computern von Hochfrequenzhändlern Platz direkt in ihren Rechenzentren einräumen, damit sie Daten schneller abgreifen können.

Der Hochfrequenzhandel steht schon seit Jahren in der Kritik. Ihm wird vorgeworfen, Kursschwankungen zu beschleunigen und Marktmanipulationen zu erleichtern. Hochfrequenzhändler bedienen sich spezieller Computertechnik, um einen Zeitvorsprung vor anderen Anlegern herauszuschlagen.

Schneiderman ließ offen, welche Summe er von der Bank verlangt. „Wir haben die Zahl nicht spezifiziert“, sagte der Staatsanwalt auf einer Pressekonferenz und schob hinterher: „Viel.“

Barclays war erst Ende Mai mit einer hohen Strafzahlung in die Schlagzeilen geraten. Die britischen Behörden hatten der Bank eine Millionenstrafe für Goldpreis-Manipulation aufgebrummt.

  • dpa
  • rtr
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