Hotel in Washington Kreditrückzahlungen: Neue politische Diskussionen um Deutsche Bank und Donald Trump

Während der Amtszeit des früheren US-Präsidenten machte das Haus Millionenverluste.
New York Der frühere US-Präsident Donald Trump bringt der Deutschen Bank neuen politischen Ärger ein. Ein Kongress-Ausschuss hat die Finanzen von Joe Bidens Vorgänger untersuchen lassen. Der am Freitag veröffentlichte Abschlussbericht kommt zu dem Schluss, dass Trump „irreführende Informationen“ über das Hotel in Washington veröffentlicht haben soll, das zu seinem Familienunternehmen, der Trump Organization, gehört.
Demnach soll das Fünf-Sterne-Hotel nicht profitabel gewesen sein, wie Trump ursprünglich angegeben hatte. Dem Bericht zufolge sollen während Trumps Amtszeit Verluste in Höhe von 70 Millionen Dollar angefallen sein, was die Trump Organization dazu veranlasst habe, zusätzliche 24 Millionen Dollar in das Projekt zu stecken.
Trump hatte das Hotel in der unmittelbaren Nähe des Weißen Hauses 2016 eröffnet, nur wenige Wochen nachdem er die Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten angenommen hatte. Seit dem sind Trumps Geschäfte mit diesem und anderen Hotels immer wieder in die Kritik geraten. Die Demokraten werfen ihm vor, Lobbyisten aus aller Welt hätten dort Zimmer gebucht, um sich bei dem damaligen US-Präsidenten besser zu stellen.
Trump ist schon seit den 1990er Jahren Kunde bei der Deutschen Bank, die ihm und seinen Unternehmen über die Jahre rund zwei Milliarden Dollar an Krediten gewährt haben soll. Anfang 2017, als Trump ins Weiße Haus einzog, standen noch Kredite in Höhe von rund 350 Millionen Dollar aus, unter anderem auch für die Renovierung des Hotels in Washington.
Dem Bericht zufolge soll die Bank Trump im Jahr 2018 erlaubt haben, die Rückzahlung des 170 Millionen Dollar schweren Kredites um sechs Jahre nach hinten zu verschieben, bis ins Jahr 2024.
Käufersuche läuft schleppend
„Ohne diese Verzögerung hätte das Hotel zusätzliche Zahlungen an die Deutsche Bank in zweistelliger Millionenhöhe leisten müssen, zu einer Zeit, in der es hohen Verlusten ausgesetzt war“, schreiben die demokratischen Autoren des Berichtes. „Herr Trump hat diese wichtigen Vorzüge einer ausländischen Bank während seiner Amtszeit nicht öffentlich gemacht.“
Die Deutsche Bank weist das jedoch zurück und verweist auf „mehrere falsche Aussagen im Bezug auf die Deutsche Bank und die Kreditvereinbarungen“, stellte ein Sprecher klar. Finanzkreisen zufolge war der Kredit an Trump von Anfang an so ausgelegt, dass er lediglich die Zinszahlungen leisten musste und die gesamte Kreditsumme am Ende der Laufzeit zurückzahlen musste.
Die Mehrheit der Kredite an der Wall Street für vermögende Einzelpersonen werden auf diese Weise aufgesetzt. Während seiner Amtszeit und darüber hinaus soll Trump die Zinsen immer pünktlich gezahlt haben. Der Immobilien-Unternehmer garantiert den Kredit persönlich. Damit hätte die Bank im Ernstfall das Recht, juristische Schritte einzuleiten um Zugriff auf das Hotel und andere Vermögenswerte zu bekommen.
Trump versucht das Hotel bereits seit Jahren zu verkaufen, doch die Coronakrise drückte zuletzt auf die Preise. Auch Trumps Image ist Branchenkennern zufolge nicht gerade hilfreich bei der Käufersuche.
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