Die BayernLB kauft für rund 1,6 Milliarden Euro die Mehrheit an der früheren Kärntner Landesbank.
Knapp ein Jahr nach der HGAA-Übernahme verkündet die Landesbank einen Verlust vor Steuern von 770 Millionen Euro für das erste Quartal.
Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) kündigt ein Rettungspaket von mehr als 30 Milliarden Euro für die BayernLB an.
Die BayernLB beziffert den operativen Verlust für das Jahr 2008 auf fünf Milliarden Euro.
Die BayernLB gibt bekannt, dass sie wegen der hohen Risikovorsorge für faule Kredite und Wertberichtigungen bei der HGAA einen Verlust von mehr als einer Milliarde Euro erwartet.
Der wochenlange Poker zwischen Österreich und Bayern hat ein Ende: Die HGAA soll in Österreich verstaatlicht werden. Das Debakel hat die BayernLB mehr als 3,7 Milliarden Euro gekostet. Am Abend erklärt BayernLB-Chef Michael Kemmer seinen Rücktritt.
Die Staatsanwaltschaft München durchsucht Büros des Bayerischen Städtetags und des Sparkassenverbands. Hintergrund ist ein Untreue-Verdacht im Zusammenhang mit dem Kauf der HGAA.
Der Untersuchungsausschuss zum BayernLB-Debakel im bayerischen Landtag nimmt seine Arbeit auf.
Der BayernLB-Verwaltungsrat beschließt, gegen sämtliche am Kauf der HGAA beteiligten Vorstände Schadenersatzansprüche geltend zu machen.
Die Staatsanwaltschaft München erhebt wegen des milliardenschweren Fehlkaufs der HGAA Anklage gegen acht ehemalige Vorstandsmitglieder. Diese hätten sich über die im Rahmen des Erwerbsprozesses aufgedeckten Bedenken bewusst hinweggesetzt.
Vor dem Landgericht München beginnt der Prozess um Schadenersatzforderungen in Höhe von 200 Millionen Euro gegen die früheren Top-Manager. Das Gericht schlägt einen Vergleich in Höhe von 25 Millionen Euro vor. Das lehnt die BayernLB später ab.
Der Verkauf der HGAA an die BayernLB beschäftigt auch österreichische Gerichte: Der Ex-Landesparteichef der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) aus Kärnten, Josef Martinz, wird zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Martinz hatte bei Verkauf der Bank Geld in die Parteikasse abgezweigt. Er legte Berufung ein.
Nach dem Zahlungsstopp der HGAA will Finanzminister Markus Söder (CSU) den Fall bei der EU-Kommission anzeigen.
Die HGAA setzt mit sofortiger Wirkung alle Rückzahlungen von Krediten in Milliardenhöhe an die BayernLB aus. Die bayerische Landesbank kündigt postwendend einen Prozess gegen ihre ehemalige Tochter an. Die Republik Österreich, die ebenfalls mit dem Gedanken einer Klage zur Rückabwicklung des Kaufs der HGAA wegen Irrtums oder arglistiger Täuschung spielte, verzichtet zunächst darauf.
Das Landgericht München lässt die Anklage gegen die ehemaligen Vorstände im zentralen Punkt des HGAA-Fehlkaufs nicht zu. Die Staatsanwaltschaft legt umgehend Beschwerde dagegen ein.
Bei der Aufarbeitung des Milliarden-Fehlkaufs entbrennt ein handfester Justizstreit. Die Staatsanwaltschaft wehrt sich heftig gegen Kritik des Landgerichts, nicht ausreichend gegen ehemalige Verwaltungsräte der BayernLB vorgegangen zu sein.
Das Oberlandesgericht München folgt der Sichtweise der Staatsanwaltschaft und verfügt, dass die Anklage gegen die Vorstände - mit Ausnahme eines früheren Managers - zulässig ist.
Vor dem Landgericht München beginnt der Prozess gegen sieben ehemalige Vorstandsmitglieder der BayernLB wegen des Verdachts der Untreue. Sie sollen sich beim Kauf der HGAA über Bedenken hinweggesetzt und einen viel zu hohen Preis bezahlt haben.
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man wußte vorher über die Bank bescheid! dennoch wurden wie vor Jahren berichtet 800 MIO zuviel gezahlt. seltsamerweise wird nicht geprüft wohin diese provision überall hin geflossen ist. wenn da schon einer für ´nen kredit 40 Mio prov einstreicht, gell? da bei politikern die Imunität greift sind die schon aussen vor. und der Rest ist sowas von unschuldig, was? ich fordere Freispruch für alle, damit die weiter über das blöde Volk lachen können und das Geld genießen können.
"Hochprofessionell" sieht wohl anders aus. Globalplayer auch.
Was erwarten die Richter?
Erwarten die Richter von den Vorständen, dass sie dessen Arbeit erledigen und gleichzeitig noch den Strafverfolgungsbehörden den "Vorsatz" mitliefern?
In anderen Verfahren haben, wo es um noch gewichtigere Themen ging - ich denke an die Grundrechte und den Fall Mollath - hatten wir bereits erfahren, dass die Gerichte sich keinesfalls an die Gesetze hielten. Von anderer Seite bezeichnete man dies als die "Unabhängigkeit der Justiz".
Hier in diesem Fall müssen wir schon jetzt erkennen, dass die Richter schlicht naiv und nicht auf Augenhöhe verhandeln.
Was wird das Ergebnis sein?
Lassen Sie mich spekulieren.
Werden die Vorstände schuldig gesprochen, kommt der Richter auf den Grill und verliert in der Berufungsverhandlung jedwedes Ansehen.
Werden die Vorstände vom Richter für unschuldig erklärt, behält der Richter sein Gesicht. Schuldig ist dann der Steuerzahler und dessen Anwalt gibt es nicht.
Deshalb sehe ich die zweite Variante zwar für die absolut falsche aber für die wahrscheinlichere an.
Na klar. Die Steuermilliarden sind weg. Der Mann hat alles richtig gemacht. Und wahrscheinlich kommt die Riege der Hasardeure auch noch unbestraft davon - wie immer.
Ich frage mich wirklich, wie lange sich diese Gesellschaft sowas noch unberührt ansieht...