Hypo Alpe Adria Startschuss für Heta-Milliardenpoker

Die Bad Bank Heta soll sich um das Erbe der Hypo Alpe Adria kümmern – und hat den Gläubigern nun einen Kompromissvorschlag unterbreitet.
Wien Die Gläubiger der ehemaligen Krisenbank Hypo Alpe Adria haben vom Bundesland Kärnten das lange erwarte Angebot für einen Rückkauf ihrer Schuldtitel erhalten. Um sich von den milliardenschweren Haftungen zu befreien, bietet Kärnten den Inhabern vorrangiger Anleihen eine Quote von 75 Prozent, wie der Kärntner Ausgleichszahlungs-Fonds am Mittwoch mitteilte. Die Gläubiger nachrangiger Schuldtitel sollen 30 Prozent erhalten. Weitere Details sollen am Donnerstag veröffentlicht werden.
Die Abwicklung der Hypo-Nachfolgerin Heta zählt insgesamt zu einem der größten Schuldenschnitten bei einer europäischen Bank. Kärnten haftet für Anleihen der Heta in Höhe von elf Milliarden Euro. Das Bundesland sieht sich aber nicht in der Lage, das Geld vollständig zurückzuzahlen. Daher wurde den Investoren nun ein Angebot für einen Rückkauf der Papiere mit einem Abschlag gemacht.
Das Angebot setzt sich folgendermaßen zusammen: Kärnten will selbst 1,2 Milliarden Euro beisteuern. Dafür wird mit Hilfe des Bundes ein Kredit aufgenommen. Der Rest setzt sich aus dem erwarteten Verkaufserlös von Vermögensteilen der Heta zusammen. Die Heta will früheren Angaben zufolge bis 2020 durch den Verkauf von Assets 6,3 Milliarden Euro erlösen.
Die Gläubiger haben nun von 21. Januar bis 11. März Zeit, das Angebot anzunehmen. Damit das Angebot gültig ist, müssten zwei Drittel der Gläubiger zustimmen. Mehrere große Geldgeber – darunter die Commerzbank, die HSH Nordbank oder die Deutsche Pfandbriefbank – haben aber auf eine vollständige Rückzahlung gepocht. Da sich die Forderungen der genannten Investorengruppe auf gut fünf Milliarden Euro belaufen, könnten sie das Angebot platzen lassen. „An der Position hat sich nichts geändert“, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person.
Große internationale Banken haben ihre Heta-Papiere allerdings bereits deutlich wertberichtigt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte die betroffenen Geldhäuser angewiesen, mindestens 50 Prozent auf ihre Heta-Bonds abzuschreiben.