Als der US-amerikanische Versicherungsgigant American International Group 2008 kurz vor dem Bankrott stand, musste er mit 185 Milliarden Dollar gerettet werden. Profitiert hat davon vor allem: Goldman Sachs. 12,9 Milliarden Dollar gewann Goldman durch die Beinahe-Pleite der AIG. Der Grund: AIG hatte für Goldman und deren Kunden massenweise riskante Kredite versichert, die beim Zusammenbruch des US-Immobilienmarkts fällig geworden waren.
Goldman Sachs verkaufte vor der Finanzkrise massenhaft komplizierte Finanzprodukte, mit denen sich auf den US-amerikanischen Häusermarkt wetten ließ. Ein kompliziertes Produkt, „synthetischer CDO“ genannt, wurde an Investoren verkauft – darunter die nicht zuletzt daran später fast untergegangene deutsche Mittelstandsbank IKB. Was Goldman Sachs nicht erwähnte: Der Hedgefonds Paulson & Co. wählte manche der Wertpapiere des CDOs mit Hilfe des Goldman-Sachs-Investmentbankers Fabrice „Fabulous Fab“ Tourre selbst aus, um schließlich dagegen wetten zu können.
Der ehemalige Goldman-Sachs-Händler Greg Smith veröffentlichte im Jahr 2012 eine persönliche Abrechnung mit der Investmentbank mit dem Titel „Warum ich Goldman Sachs verlassen habe“. Darin warf er dem Geldhaus vor, seine Kunden als „Muppets“ zu bezeichnen und eine verrottete Kultur zu haben.