Immobilienfinanzierer Aareal Bank zahlt Staatshilfen teilweise zurück

Der Firmensitz der Aareal Bank in Berlin.
Frankfurt Die Aareal Bank löst nach einem starken Jahresauftakt ihr Versprechen an den Steuerzahler ein: Der Immobilienfinanzierer zahlte Ende April weitere 75 Millionen Euro Stille Einlagen an den Bankenrettungsfonds SoFFin zurück. Vorstandschef Wolf Schumacher hatte diesen Schritt vor gut drei Wochen in Aussicht gestellt, die Mittel stammen aus der jüngsten Kapitalerhöhung. Eine erste Tranche über 150 Millionen floss bereits im vergangenen Sommer an den Soffin. Nun steht die Aareal noch mit 300 Millionen Euro beim Staat in der Kreide - für Schumacher ein "überaus überschaubares" Volumen.
Trotzdem warnte der Aareal-Chef am Dienstag vor zu hohen Erwartungen: Mit der vollständigen Rückzahlung werde sich das Institut angesichts strengerer Regulierungsaussichten und der weiter schwelenden Eurokrise Zeit lassen. "Wir haben keinen Zeitdruck", betonte er. Aareal habe sich die Hilfen in der Finanzkrise vorsorglich besorgt, betonte Schumacher erneut. Dazu zählten auch Staatsgarantien über vier Milliarden Euro. Die Hälfte davon hatte die Aareal für eine Anleihe genutzt, die sie aber nicht am Kapitalmarkt verkauft, sondern in den eigenen Büchern gehalten hatte. Diese Anleihe gab die Bank nun ebenfalls vorzeitig zurück.
Der Aareal hilft, dass sich die gewerblichen Immobilienmärkte zunehmend erholen und die Nachfrage nach strukturierten Finanzierungen steigt - und das in einer Zeit, in der wichtige Mitspieler wie die Commerzbank-Tochter Eurohypo die Finanzkrise noch immer nicht überwunden haben. Die Aareal hatte ihre Jahresprognose für das Neugeschäft deshalb unlängst auf sieben bis acht (Vorjahr: 6,7) Milliarden Euro nach oben geschraubt. Im ersten Quartal holte sie 1,4 (1,3) Milliarden herein. Auch der April sei gut gelaufen, die Pipeline sei ordentlich gefüllt, sagte Schumacher.
Weil die Bank inzwischen höhere Margen im Kerngeschäft durchdrücken kann und zugleich weniger Geld für faule Kredite zur Seite legen muss, verdiente sie besser als noch vor einem Jahr. Das Betriebsergebnis stieg überraschend stark um 57 Prozent auf 47 Millionen Euro. Unter dem Strich und nach Bedienung der Soffin-Zinsen stand ein Gewinn von 24 (Vorjahr: acht) Millionen Euro in den Büchern.
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