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Insiderhandel Strafprozess gegen ehemaligen Fondsexperten von Union Investment beginnt

Mitte September startet am Landgericht Frankfurt die Hauptverhandlung gegen zwei Geldmanager. Sie sollen Insiderwissen genutzt haben, um sich persönlich zu bereichern.
19.08.2021 - 12:02 Uhr Kommentieren
Ein ehemaliger Fondsmanager von Union Investment hat sich angeblich durch verbotene Insidergeschäfte bereichert. Quelle: dpa
Männer mit Anzug und Aktenkoffer

Ein ehemaliger Fondsmanager von Union Investment hat sich angeblich durch verbotene Insidergeschäfte bereichert.

(Foto: dpa)

Köln Noch vor gut einem Jahr war er als Fondsmanager bei Union Investment in der Branche hochangesehen. Er lenkte bei einem der größten Anbieter von Finanzfonds zuletzt die Aktienfonds Uniglobal und Uniglobal Vorsorge. Die „Wirtschaftswoche“ nannte ihn wegen seiner Verantwortung für die großen Publikumsfonds den „16-Milliarden-Euro-Mann“.

Im September 2020 verlor der Manager seinen Job. Bei der Union Investment hieß es, der Milliarden-Mann habe sich durch verbotene Insidergeschäfte bereichert. Im Mai erhob die Staatsanwaltschaft Frankfurt eine Anklage gegen den Fondsmanager, am 14. September beginnt sein Prozess vor dem Landgericht Frankfurt.

Inzwischen sind Details über die Vorwürfe bekannt. „Einer der Angeschuldigten hat laut Anklage Transaktionen in einem Volumen von 45 Millionen Euro getätigt und dabei einen Gewinn von rund acht Millionen Euro erzielt“, teilte das Landgericht Frankfurt bei der Anklageerhebung mit.

Der Angeklagte soll über Monate hinweg über seine privaten Depots außerhalb von Union Investment Insidertransaktionen abgewickelt haben. Sein Verteidiger Sören Schomburg wollte sich auf Nachfrage zunächst nicht zu den Vorwürfen äußern.

Es war die Finanzaufsicht Bafin, die dem Union-Investment-Manager auf die Schliche kam. Im August vergangenen Jahres zeigten ihn die Aufseher wegen verdächtiger Aktientransaktionen bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt an. Am 2. September durchsuchten die Ermittler Büros der Union Investment und ein weiteres Objekt.

Kurz drauf wurde der bis dato angesehene Geldmanager in Untersuchungshaft genommen. Die Staatsanwaltschaft sah einen dringenden Tatverdacht und die Gefahr, der Beschuldigte könne flüchten oder seine Taten verdunkeln.

Verhandelt wird der Fall vor dem Landgericht in Frankfurt. Bis Ende des Monats sind fünf Termine angesetzt, den Vorsitz an der 29. Großen Strafkammer führt Richter Moritz Rögler.

Weiterer Manager von Hauck & Aufhäuser sitzt mit auf der Anklagebank

Der ehemalige Union-Investment-Manager wird nicht allein auf der Anklagebank sitzen. Mit ihm zusammen ist ein ehemaliger Mitarbeiter von Hauck & Aufhäuser beschuldigt. Er drehte laut Anklage ein wesentlich kleineres Rad. Der zweite Beschuldigte soll Aktientransaktionen mit einem Volumen von drei Millionen Euro getätigt haben – mit mutmaßlich illegalen Profiten in Höhe von 300.000 Euro. Bei Hauck & Aufhäuser beziehungsweise einer Beteiligung war der Banker mehr als ein Jahrzehnt teilweise in Leitungsfunktion tätig. Er saß zwischenzeitlich ebenfalls in Untersuchungshaft.

Beide sollen sich nach den Erkenntnissen der Ermittler bei ihren Insiderdeals eng abgestimmt haben. Die Staatsanwaltschaft sieht den Fondsmanager als Treiber der Geschäfte. Er soll Informationen über bevorstehende und kurserhebliche Transaktionen für sich genutzt haben – und sie teils an den Investmentbanker von Hauck & Aufhäuser in Hamburg weitergegeben haben.

Das Gericht wird nun klären müssen, ob die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zutreffen. Die Kernfragen lauten: Haben die Angeklagten Insiderinformationen genutzt und, wenn ja, ab welchem Zeitpunkt und in welchem Umfang? Bei einer Verurteilung drohen ihnen fünf Jahre Haft. Die Profite hat die Staatsanwaltschaft bereits eingefroren.

Mehr: Wie es zur Anklage gegen die beiden Geldmanager kam

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