Investmentbank Goldman-CEO Solomon: „Performance besser, wenn mindestens eine Frau im Verwaltungsrat saß“

Mehr Diversität ist besser für die Renditen, sagt Goldman-CEO David Solomon.
New York Goldman Sachs wagt einen ungewöhnlichen Vorstoß, um Diversität in Unternehmen zu fördern. Jede Firma, die die Investmentbank anheuert, um an die Börse zu gehen, muss mindestens ein Mitglied im Verwaltungsrat aufweisen, das nicht weiß und männlich ist. Die neue Regel soll ab 1. Juli gelten, für Unternehmen aus Europa und den USA, wie Goldman-CEO David Solomon am Mittwoch auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos ankündete.
Mehr Diversität in Aufsichtsgremien zu haben sei „ein sehr sehr wichtiges Thema, auf das wir uns schon lange konzentrieren. Wir versuchen neue Wege zu finden, das zu fördern“, sagte Solomon im Interview mit dem US-Börsensender CNBC.
Ab 2021 sollen es mindestens zwei Personen sein, die nicht weiß und männlich sind. Dabei werde Goldman einen besonderen Fokus auf Frauen legen. „Wenn ich mir die Börsengänge in den USA der vergangenen vier Jahre anschaue, dann war die Performance immer besser, wenn mindestens eine Frau im Verwaltungsrat saß“, stellte er klar. Mehrere Studien haben das in den vergangenen Jahren belegt.
In den vergangenen zwei Jahren habe es in Europa und den USA 60 Börsengänge gegeben, bei denen es in den Kontrollgremien keine Diversität gegeben hätte, so Solomon. Er sei bereit, auch auf Geschäft zu verzichten. Langfristig sei mehr Diversität schlicht besser für Renditen der Unternehmen.
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Goldman und andere Investmentbanken sind im vergangenen Jahr nach mehreren Börsenflops in die Kritik geraten. So war Goldman eine der Banken, die den krisengeschüttelten Büroanbieter WeWork an die Börse bringen musste, bevor das Vorhaben schließlich abgesagt wurde. Der Verwaltungsrat von WeWork bestand nur aus Männern. Jedoch floppten auch andere Börsengänge, wie etwa der des Fahrdienstanbieters Uber, der mit Ariana Huffington lange Zeit eine Frau im Aufsichtsgremium hatte.
Auch innerhalb der Bank setzt Solomon, der kommende Woche eine neue Strategie vorstellt, auf mehr Diversität. Er hat angekündet, 50 Prozent der Analysten-Stellen mit Frauen besetzen zu wollen. Klassischerweise werden Analysten frisch aus der Universität rekrutiert.
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