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Investmentbanking Deutsche Bank soll Boni um bis zu 20 Prozent kürzen

Die fetten Jahre sind vorbei: Insidern zufolge müssen sich die Investmentbanker der Deutschen Bank auf Bonuskürzungen von bis zu 20 Prozent einstellen. Branchenweit dürften die Prämien noch weiter zurückgehen.
14.01.2013 - 18:18 Uhr 6 Kommentare
Branchenprimus Deutsche Bank: Weniger Boni an die Investmentbanker. Quelle: dapd

Branchenprimus Deutsche Bank: Weniger Boni an die Investmentbanker.

(Foto: dapd)

Frankfurt Die Investmentbanker der Deutschen Bank müssen sich Finanzkreisen zufolge auf 15- bis 20-prozentige Bonuskürzungen einstellen. Die genaue Höhe hänge unter anderem vom Konzerngewinn für 2012 ab, der in den nächsten Tagen ermittelt werde, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Montag. Beim britischen Rivalen Barclays wird das Minus Kreisen zufolge bei zehn bis 20 Prozent liegen. Branchenweit erwarten Top-Banker einer Reuters-Umfrage zufolge einen Rückgang der Prämien für vergangenes Jahr von bis zu 30 Prozent.

Der maue Wertpapier-Handel infolge der Euro-Schuldenkrise und Belastungen durch die schärfere Regulierung drücken auf die Gewinne der Institute. „Das bleibt nicht ohne Folgen für die Banker-Gehälter“, sagte einer der Insider. Bei der Deutschen Bank werden die Boni Mitte Februar ausgeschüttet - einige Top-Leute kassieren dann Millionenbeträge. Das größte deutsche Geldhaus wollte sich zu den Informationen nicht äußern.

Ein großer Teil der Boni auch bei der Deutschen Bank wird mittlerweile über mindestens drei Jahre gestreckt ausgezahlt und kann gekürzt werden, wenn sich der Erfolg als nicht dauerhaft herausstellt. Zudem ist der in Aktien ausgeschüttete Anteil gestiegen. Die Regulierer weltweit haben nach der Finanzkrise die Bonusregeln verschärft. Vor allem die Ausrichtung der Prämien an kurzfristigen Zielen gilt als eine Ursache der Krise.

Die deutsche Finanzaufsicht BaFin will in diesem Jahr die Gehälter und Boni von etwa zwei Dutzend Geldhäusern genauer unter die Lupe nehmen. Mit diesen Sonderprüfungen will die Behörde untersuchen, ob sich die Institute an die schärferen Vorgaben halten. Die meisten Investmentbanker der Deutschen Bank arbeiten außerhalb Deutschlands, vor allem in London.

Zur Kompensation der Bonuskürzungen hatten viele Banken vor einigen Jahren die Fixgehälter der Top-Mitarbeiter erhöht. Das werde dieses Jahr aber nicht wieder passieren, sagte ein Insider. „Weniger Bonus heißt weniger Einkommen.“ Bei der Deutschen Bank werden in die Vergütungspraxis 2012 erstmals auch Empfehlungen der im Oktober eigens ins Leben gerufenen externen Expertenkommission einfließen. Der frühere BASF-Chef Jürgen Hambrecht sitzt dem fünfköpfigen Gremium vorstehen. Die neuen Bankchefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen wollen mit der Einrichtung dieser Kommission ihr Ziel eines grundlegenden Kulturwandels in der Bank unterstreichen.

Experten erwarten, dass in den nächsten Jahren mehr Institute dem Beispiel von Barclays folgen, die bereits für 2011 die in bar ausgezahlten Boni auf umgerechnet weniger als 80.000 Euro gedeckelt hatte. Die Schweizer Credit Suisse wiederum hat die Prämien für rund 5500 Banker an die Entwicklung der riskantesten Vermögenswerte in ihren Büchern geknüpft. In die Bonusrunde 2012 der schweizerischen Bank sollen voraussichtlich weitere Arten riskanter Papiere und Produkte einbezogen werden.

  • rtr
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6 Kommentare zu "Investmentbanking: Deutsche Bank soll Boni um bis zu 20 Prozent kürzen"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Das Problem wird nicht unbedingt sein, wenn einem Investmentbanker mit einem Grundgehalt von ein paar hunderttausend ode ggf. auch mal 1 Mio Euro der (Bar-)Bonus auf z.B. 80.000 EUR gedeckelt wird. Klar wird der das nicht mögen, aber der leidet dann schon auf recht hohe Niveau, da fällt dann mal der neue Ferrari weg.

    Aber was auch passieen wird, ist dass den ganzen "Normal-"Bankern, die bisher vielleicht einen Bonus von 5.000 bis 10.000 Euro bekommen haben (nein, nicht zusätzlich zum Weihnachtsgeld, sondern anstelle von), dieser auf nahe 0 gekürzt wird. Da sprechen wir auch nicht von 6-stellgen Grundgehältern, sondern von Gehältern im gleichen Bereich wie bei Ingenieuren in der Industrie oder anderen qualifizierten Facharbeitern.
    Da hängt dann bei einer laufenden Baufinanzierung auch schon mal die Frage dran, ob man sich in dem Jahr den Familienurlaub leisten kann.
    Und bitte nicht die Diskussion, ob ein qualifizierter Facharbeiter in Deutschland mehr verdienen darf als die Verkäuferin an der Wursttheke.
    Es geht darum dass hier immer noch die Mitarbeiter von Banken über einen Kamm geschert werden (bzw. die "Kleinen" sogar überproportional belastet werden) und die Presse immer nur von "den Investmentbankern" spricht. Das ist das gleiche wie wenn an behaupten würde, alle Fußballer in allen Ligen verdienen zu viel weil ein paar Messis etc. Millionengehälter bekommen.

  • Mir kommen die Tränen ob dieser Bescheidenheit und Entsagung.

  • Dann werden wohl noch mehr Fähige das Haus verlassen, und sich selbständig machen.

    Oder glaubt etwa jemand, wenn man CR7 das Gehalt kürzt, dass er weiter bei Real Madrid spielt ?

  • Da haben Sie gewiss recht. Aber wie schwach muss schon einer sein, dass er auch noch darum bittet.

    Schauen Sie sich einmal die Commerzbank an. Ohne das Staatsgeld gäbe es die erst gar nicht mehr. Die Politiker geben vor: Über 500 T€ geht nichts. Und was macht der Aufsichtsrat der Commerzbank mit dem Gehalt von Herrn Blessing?

    Man hat doch das Gefühl, dass lediglich ausgetestet wird, was noch geht. Und genau da verhalten sich die Politiker so, wie man es erwarten muss. Es geht nicht um ihr Geld was in den Sand gesetzt wird, sondern das Geld der kleinen Leute.

    Und geht es dann mal daneben und sie verlieren das Ministeramt, dann tingeln sie mit Vorträgen durch das Land und werden von denen "durchgefüttert", die zuvor "belohnt" haben.

    Da gilt doch das Beispiel mit den Krähen.

    Auch für die Politiker muss es Konsequenzen haben, wenn sie "Mist" bauen.

  • "Dieses Desaster kann wohl auch von einem kleinen Investmentbanker nicht gesteigert werden."
    Na,wir wollen mal die "Masters of the universe"nicht kleiner machen als sie sich selbst.Die Politiker bekommen heute von den Banklobbyisten gesagt,wie sie es gerne hätten und nicht umgekehrt.

  • Ein notwendiger Schritt vor dem Hintergrund des Gedankens, was hier alles schief gelaufen ist.

    Aber der Schritt ist nicht vollständig. Gemessen an der Tatsache was in Sachen Politik schief gelaufen ist, haben die Investmentbanker doch viel erfolgreicher gearbeitet.

    Wenn jetzt "A" gesagt wird, dann muss auch "B" gesagt werden. Runter mit Diäten und Pensionen für die Politiker.

    Wer diese Forderung für zu scharf hält, der schaue auf die Politiker im Zusammenhang mit dem Hauptstadt Flughafen (oder wie Frau Slomka zu sagen pflegt: (Fluchhafen") oder den ESM mit seinen Derivaten.

    Dieses Desaster kann wohl auch von einem kleinen Investmentbanker nicht gesteigert werden.

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