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Investmentbanking Sechsstelliges Einstiegsgehalt für Jungbanker: Goldman überbietet Konkurrenz nochmals deutlich

Noch nie war es so lukrativ ins Investmentbanking einzusteigen. Aber Geld ist für Juniorbanker nicht mehr alles. Branchenveteranen halten die neue Generation für verweichlicht.
02.08.2021 - 18:09 Uhr Kommentieren
Die US-Investmentbank zahlt ihren Jungbankern künftig ein Einstiegsgehalt von 110.000 Dollar. Quelle: AP
Das Logo von Goldman Sachs im Handelssaal der New Yorker Börse

Die US-Investmentbank zahlt ihren Jungbankern künftig ein Einstiegsgehalt von 110.000 Dollar.

(Foto: AP)

Frankfurt Jetzt also auch Goldman Sachs: Im immer härteren Kampf um talentierte Nachwuchskräft an der Wall Street stockt die Investmentbank die Einstiegsgehälter nach Informationen aus Finanzkreisen auf 110.000 Dollar im Jahr auf. Damit legt Goldman sogar noch ein kleines bisschen mehr drauf als die Konkurrenz. Vor Kurzem hatte die Deutsche Bank mit Wettbewerbern wie Morgan Stanley, Citi und JP Morgan gleichgezogen und die Startgehälter für ihre Juniorbanker auf 100.000 Dollar erhöht.

Die Entwicklung der vergangenen Wochen wirkt fast wie ein Wettbieten um Berufsanfänger im Investmentbanking. Das kleine Geldhaus Houlihan Lokey spendierte einigen Mitarbeitern sogar auf Firmenkosten fünf Nächte in einem Luxushotel in der Karibik.

Die Banken stecken in einem Dilemma. Das Geschäft mit Börsengängen und Übernahme läuft seit Monaten glänzend, auch der Wertpapierhandel boomt. Die Folge sind noch längere Arbeitszeiten, gerade für Jungbanker. Gleichzeitig wächst die Verhandlungsmacht der Berufsanfänger, weil ihnen heute deutlich mehr Karrieremöglichkeiten als früheren Generationen offen stehen. Private-Equity-Firmen, Risikokapitalfonds, Technologie- und Fintech-Firmen wetteifern um Finanzexperten.

Außerdem sind längst nicht mehr alle Jungbanker bereit, sich den Ritualen der Branche zu unterwerfen. Bereits vor Monaten forderte eine Gruppe von 13 Nachwuchsbankern bei Goldman Sachs eine bessere Work-Life-Balance. Ihre Präsentation, in der von hundertstündigen Arbeitswochen und Gesundheitsrisiken durch Burn-out die Rede war, sorgte in den sozialen Medien für großes Aufsehen.

Doch diese Diskussion stößt längst nicht bei allen in der Branche auf Verständnis. Xavier Rolet, Ex-Goldman-Banker und Ex-Chef der Londoner Börse LSE, forderte die Jungbanker in der vergangenen Woche gleich mehrfach auf, sich zusammenzureißen: „Wenn du nicht liebst, was du tust, und die Arbeitszeiten nicht deinem Lebensstil entsprechen, dann mach einfach etwas anderes“, sagte Rolet in einem Gespräch mit der Fachzeitschrift „Financial News“.

Rolet stammt aus einfachen Verhältnissen. Als er in den Achtzigerjahren bei Goldman einstieg, habe er sieben Tage die Woche und oft insgesamt 130 Stunden gearbeitet, und das angesichts der Bezahlung und anderer Vergünstigungen als Privileg empfunden. Den Jungbankern empfahl er, sich zu fragen, wie viele arbeitende alleinerziehende Mütter ebenfalls auf eine 130-Stunden-Woche kämen. Den Investmentbanken rät er, ihre Personalpolitik zu ändern: „Versucht, arme ‚hungrige‘ Kids anzuheuern, die es durchs College geschafft haben, statt anspruchsvolle Absolventen.“ Rolet ist nicht der einzige Kritiker des sich abzeichnenden Kulturwandels im Investmentbanking. Auch die Chefin der Vermögensverwaltung von JP Morgan Chase, Mary Callahan Erdoes, sieht keinen Grund, von der alten Schule abzuweichen.

Eine ehemalige hochrangige Investmentbankerin, die ihren Namen lieber nicht in den Medien lesen will, glaubt, dass beide Seiten gute Argumente haben. Auf der einen Seite sei Investmentbanking ein Handwerksberuf, und Lehrjahre seien eben keine Herrenjahre. Auf der anderen Seite würden viele Vorgesetzte ihre Stellung ausnützen und keinerlei Rücksicht auf die Bedürfnisse der Nachwuchskräfte nehmen.

Mehr: „Mehr Deals als nach der großen Finanzkrise“ – Deutsche Wirtschaft vor noch nie da gewesener Übernahmewelle.

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