Italienische Bank Heimatmarkt macht Intesa Sanpaolo zu schaffen

Filiale der italienischen Bank Intesa San Paolo in Rom. Die Bank ringt mit der Rezession.
Mailand Die größte italienische Filialbank Intesa Sanpaolo hat mit der Schuldenkrise und der Rezession auf ihrem Heimatmarkt zu kämpfen. Das Turiner Geldinstitut musste im ersten Halbjahr 2,1 Milliarden Euro zurücklegen, um für Kreditrisiken vorzusorgen. Der Betrag war um mehr als ein Drittel höher als im Vorjahreszeitraum. Der Wert riskanter Darlehen stieg zugleich um 20 Prozent, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.
Neben der Schuldenkrise belasteten auch niedrigere Handelsgewinne das Nettoergebnis im abgelaufenen Quartal. Unter dem Strich blieben 470 Millionen Euro, was einem Rückgang um mehr als 40 Prozent entspricht. Die Kernkapitalquote, die Aussagen über die Gesundheit von Geldinstituten zulässt, stieg allerdings auf 10,7 Prozent. Dies ist eine der höchsten Quoten in Italien.
Intesa kämpft wie andere Institute mit der schwierigen Wirtschaftslage. Das Unternehmen hat italienische Staatsanleihen im Wert von 80,4 Milliarden Euro in den Büchern und gilt deswegen als verwundbar. Italien ist eines der am höchsten verschuldeten Länder in der Eurozone. Die Ratingagentur Moody's stufte im Juli die Bonitätsnote von Intesa und anderer Institute herunter.
Die Intesa-Aktie lag am frühen Nachmittag um 6,1 Prozent im Plus. Allerdings waren Bankaktien insgesamt gefragt. So legten Unicredit-Papiere um 5,8 Prozent und Anteilsscheine der Banco Popolare um 5,5 Prozent zu.
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