Jahresbilanz Schweizer Notenbank erzielt 2019 Gewinn von knapp 49 Milliarden Franken

Die SNB verzeichnete im vergangenen Jahr einen Gewinn von 40,3 Milliarden Franken.
Zürich Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat das vergangene Jahr mit einem Gewinn von 48,9 Milliarden Franken (45,9 Milliarden Euro) abgeschlossen. Treiber war vor allem eine gute Entwicklung des Devisenportfolios sowie der Goldbestände der Notenbank. Der Gewinn auf den Fremdwährungspositionen betrug gemäß definitiven Zahlen 40,3 Milliarden Franken, wie die SNB am Montag mitteilte. An Bund und Kantone will die SNB vier Milliarden Franken auszahlen.
Die Zentralbank hatte gestützt auf vorläufige Zahlen im Januar einen Jahresgewinn von rund 49 Milliarden Franken in Aussicht gestellt. 2018 war noch ein Verlust von 14,9 Milliarden Franken angefallen. Das Ergebnis der Notenbank ist abhängig von Wertschwankungen ihrer Hunderte Milliarden Franken schweren Devisenreserven. Dazu zählen Aktien und Anleihen aus dem Ausland. Diese hatte die Notenbank im Zuge früherer Interventionen am Devisenmarkt gekauft, um den Franken zu schwächen und damit die Schweizer Exportwirtschaft zu stützen.
Die Entwicklung der Sichtguthaben gilt als Indiz dafür, ob die SNB am Devisenmarkt interveniert, um den Franken gegenüber der Hauptexportwährung Euro zu schwächen. Die Zentralbank kauft Euro und schreibt den Banken den entsprechenden Franken-Betrag auf deren SNB-Konten gut. Ein Sprecher der Notenbank lehnte eine Stellungnahme ab.
"Die SNB greift derzeit eindeutig ein", sagte Claude Maurer, Ökonom bei der Credit Suisse. Die Währungshüter wollten den Märkten zeigen, dass sie aktiv seien und eine zu schnelle Aufwertung des Frankens verhindern wollten. Ein Franken-Anstieg macht Schweizer Waren im Ausland teurer und schwächt damit die exportorientierte Wirtschaft des Landes. Um dem entgegenzusteuern, setzt die SNB seit mehr als fünf Jahren auf rekordtiefe Negativzinsen von minus 0,75 Prozent und kauft zudem bei Bedarf Euro.
Der Franken war in der vergangenen Woche zum Euro auf den höchsten Stand seit mehr als viereinhalb Jahren geklettert, weil die Anleger aus Angst vor den Folgen der Coronavirus-Ausbreitung für die globale Wirtschaft in Scharen in die als "sicherer Hafen" geltenden Schweizer Währung flüchteten. Die Epidemie erhöht laut SNB-Vizepräsident Fritz Zurbrügg die Konjunkturrisiken. Am Montag kostete der Euro 1,0655 Franken.
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