Japanische Investmentbank Nomura muss sparen und Ambitionen begraben

Neuorientierung: Nomura zieht sich aus dem Auslandsgeschäft zurück.
Tokio Die japanische Investmentbank Nomura verabschiedet sich zusehends von ihren globalen Ambitionen. Fast die Hälfte des jüngsten, umgerechnet 800 Millionen Euro schweren Sparprogramms im Aktienhandel und im Investmentbanking muss die Region Europa, Naher Osten und Afrika tragen, gut ein Fünftel entfällt auf Nord- und Südamerika und nur 16 Prozent auf Japan, wie Nomura am Donnerstag mitteilte.
Die Bank hatte das Geschäft der US-Investmentbank Lehman Brothers in Europa und Asien geschluckt, nachdem diese in der Finanzkrise zusammenbrach. Doch die Blütenträume erfüllten sich nicht. Wie viele Arbeitsplätze der Restrukturierung zum Opfer fallen sollen, teilte Nomura nicht mit.
Mit dem grundlegenden Umbau will der neue Vorstandschef Koji Nagai die Rendite der Investmentbank-Sparte verbessern. Er hatte angekündigt, die Bank „von Grund auf neu aufzubauen“, nachdem er im Juli an die Spitze von Nomura gerückt war. Vorgänger Kenichi Watanabe war über eine Insiderhandel-Affäre gestolpert.
Bis 2016 soll das Firmenkunden- und das Privatkunden-Geschäft sowie die Vermögensverwaltung einen Gewinn von insgesamt 250 Milliarden Yen (2,5 Milliarden Euro) abliefern. Im vergangenen Geschäftsjahr 2011/12 waren es gerade 46 Milliarden Yen (rund 465 Millionen Euro). Die Restrukturierung selbst soll bis März 2014 abgeschlossen sein.
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