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Jens Weidmann Bundesbank-Präsident erwartet kurzfristig Inflation von über drei Prozent in Deutschland

Zum Jahresende könnten die Preise vor allem wegen Sondereffekten bei der Mehrwertsteuer und durch die neue CO2-Bepreisung kräftig steigen.
12.02.2021 Update: 12.02.2021 - 20:07 Uhr Kommentieren
Deutlich anziehen werden nach Einschätzung des Bundesbank-Präsidenten im laufenden Jahr die Verbraucherpreise. Quelle: Reuters
Jens Weidmann

Deutlich anziehen werden nach Einschätzung des Bundesbank-Präsidenten im laufenden Jahr die Verbraucherpreise.

(Foto: Reuters)

Frankfurt Bundesbank-Präsident Jens Weidmann erwartet durch die Rückkehr zum alten Mehrwertsteuersatz und die neue CO2-Steuer einen kräftigen Anstieg der Verbraucherpreise. Die nach europäischen Standards berechnete Inflationsrate könnte in Deutschland zum Jahresende hin über der Marke von drei Prozent liegen, sagte Weidmann der "Augsburger Allgemeinen" (Freitagausgabe). "In Deutschland ist die Mehrwertsteuer wieder auf ihr altes Niveau angehoben worden, das schlägt auf die Preise durch", sagte der Bundesbank-Chef.

Die Bundesregierung hatte im Rahmen ihres Konjunkturpakets ab Juli 2020 bis Jahresende temporär die Mehrwertsteuer um drei Prozentpunkte gesenkt. Dadurch war das Preisniveau in Deutschland in der zweiten Jahreshälfte besonders niedrig. Im Vergleich zu den sehr niedrigen Vorjahreswerten dürfte die Inflation daher in der zweiten Jahreshälfte 2021 wieder stärker steigen. Weidmann verwies außerdem darauf, dass in diesem Jahr die CO2-Bepreisung hinzukommt, die ebenfalls die Inflationsrate erhöhe. Seit Jahresbeginn werden in Deutschland Brennstoffe mit einer CO2-Abgabe von 25 Euro je Tonne belastet.

Umstritten ist laut Weidmann aber, wie sich der in Corona-Zeiten erzwungene Konsumverzicht nach der Pandemie auswirkt. Es komme beispielsweise darauf an, ob Gastwirte oder Reiseveranstalter ihre Preise anheben. Der Inflationsanstieg könne angesichts der Sondereffekte vorübergehender Natur sein. "Aber eines ist klar: Die Inflationsrate bleibt nicht auf Dauer so niedrig wie im vergangenen Jahr", betonte Weidmann.

Die Geldpolitik der Europäische Zentralbank (EZB) sei jedoch weiter von der Pandemie geprägt. "Die Geldpolitik wird die Zügel straffen, wenn es der Preisausblick erfordert", sagte Weidmann. "Momentan geht es jedoch darum, die Folgen der Pandemie zu bekämpfen, daher ist die Geldpolitik noch einmal expansiver geworden", fügte der Bundesbank-Präsident hinzu. "Aber wenn im Euro-Raum die Inflationsraten steigen, werden wir auch wieder über die grundlegende Ausrichtung der Geldpolitik diskutieren."

In ihren Prognosen von Dezember geht die EZB davon aus, dass die Inflation im Euroraum bis 2023 lediglich auf 1,4 Prozent steigt. Damit würde sie auf absehbare Zeit deutlich unter dem EZB-Zielwert von knapp unter zwei Prozent bleiben.

Mehr: Weidmann: Wirtschaft kann Anfang 2022 Vorkrisenniveau erreichen.

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