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JP-Morgan-Chef Dimon Großer Banker, ganz klein

JP-Morgan-Chef Dimon ist der lauteste und mächtigste Kämpfer der Wall Street gegen neue Bankengesetze. Nach dem peinlichen Milliarden-Desaster seiner Bank zeigt er sich nun reumütig. Ihm bleibt auch nichts anders übrig.
11.05.2012 - 09:23 Uhr 10 Kommentare
JP-Morgan-Chef Jamie Dimon zeigt sich reumütig. Quelle: AFP

JP-Morgan-Chef Jamie Dimon zeigt sich reumütig.

(Foto: AFP)

Washington Vieles ist in den vergangenen Jahren an der Wall Street passiert, das zuvor undenkbar schien. Traditionsbanken gingen pleite, andere bettelten beim Staat um Hilfe. Aber jetzt das? Ein zerknirschter, selbstkritischer, ja demütiger Auftritt von Jamie Dimon? Der Chef von JP Morgan, der nach Vermögenswerten größten Bank der USA, war bisher bekannt dafür, verlässlich gute Zahlen zu liefern und als inoffizieller Sprecher der Branche gegen regulierungswütige Politiker zu Felde zu ziehen.

Nun spricht Dimon, mit 23 Millionen Dollar im vergangenen Jahr bestbezahlter Bankchef an der Wall Street, von „ungeheuerlichen Fehlern“, die „uns ziemlich dumm dastehen lassen“. Und sagt Sätze wie diesen: „Wir werden das zugeben, daraus lernen, das wieder geradebiegen und dann weitergehen“. Großer Banker, ganz klein.

Der mächtige Bankchef sprach diese Worte am späten Donnerstagabend US-Ostküstenzeit in einer eilig anberaumten Konferenz mit Anlegern und Analysten. Zuvor hatte JP Morgan der Börsenaufsicht SEC Ungeheuerliches mitteilen müssen: Das Institut habe sich bei einer fehlgeschlagenen Handelsstrategie verzockt und dabei mehr als zwei Milliarden Dollar verloren.

Seit Ende März habe es „signifikante Buchverluste“ im synthetischen Kreditportfolio in Bereich Chief Investments gegeben, schrieb die Bank an die SEC. Der Bereich Chief Investment ist der Arm der Bank, der genutzt wird, um Wetten einzugehen, die die Beteiligungen an individuellen Beständen absichern sollen, etwa Kredite an Firmen mit einer schlechten Bewertung.

Als Folge würden nun die Sparten Corporate und Private Equity im zweiten Quartal wohl einen Verlust von 800 Millionen Dollar ausweisen, so JP Morgan. Eigentlich hatte die Bank dort 200 Millionen Dollar Gewinn angepeilt. Das Desaster werde auch noch in den folgenden Quartalen Spuren hinterlassen, sagte Dimon. Die JP-Morgan-Aktie verlor nachbörslich fast sieben Prozent und zog auch andere Bankentitel mit sich.

„Schlampereien und schlechtes Urteilsvermögen“
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10 Kommentare zu "JP-Morgan-Chef Dimon: Großer Banker, ganz klein"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Das bekommen Sie nicht hin. Diese Herren regieren de Fakto die Welt. Da hat Henkel schon recht. Ihre bislang größte Leistung in Deutschland: Die Sozialisierung der Verluste "notleidender" Banken. Was demnächst ansteht: Die Sozialisierung der Verluste aus der Euro Einführung.
    Die Politik (außer Piraten) ist diesbezüglich gleichgeschaltet. Die kapitalistische Einheitspartei (CDUSPDFDP)ist die deutsche Exekutive; in Amerika die Konservativen und die etwas weniger Konservativen.

  • Die Aktionäre sind die Dummen,besonders die aus Europa.Fakt ist, wer vor 10 Jahren J.P.Morgan Aktien kaufte,hat jetzt schon 35 % auf Eurobasis verloren.

  • Die bestgeführte US-Großbank kann den Betrag verschmerzen, auch wenn dieser Fakt im aktuellen Ringen um regulatorische Vorgaben weder der Bank noch der Branche hilft. Und wenn die zugrunde liegenden Hypotheken den CDOs wieder auf die Beine helfen? Die Position ist offen und kann Erträge liefern - wer will schon 0,X auf seine US-Anleihen kassieren, wenn der Immobilienmarkt zum recovery ansetzt?

  • das quartal läuft noch. die genaue höhe der verluste kann noch kein mensch kennen. gewaltige hebel zur marktmanipulation aus londonen niederlassung - wo auch sonst - wurde "gegen alle kontinentaleuropäer" und "goldkäufer" eingestetz. erste abschätzungen gehen von möglichen verlusten in der höhe von 20 Milliarden dollar aus. vergleiche eigenkapital der DB in 2008 von ca. 25 Milliarden. quellen: http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2012/05/42498/
    oder http://www.zerohedge.com/news/jpm-staring-another-3-billion-loss
    hoffentlich ist der laden nicht insolvent und gibt dem us fiatsystem den rest. aber klar in europa sind ja die problem grösser. alles lügen aus uk und usa. die eurozone hat als ganzes kein leistungsbilanzproblem und eine zentraleuropäische industie, die zu den wettbewerbsfähigsten in der welt gehört. wie können die amerikaner so viel vertrauen und freundschaft verspielen. ich fordere ein "neues rapollo" im idealfall für ganz kontinentaleuropa und nicht nur für die brd.

  • Peanuts !

    Also ich finde, für diese grandiose Leistung ist ein Rekord-Bonus für Big Jamie Di(a)mon(ds) das mindeste .....

  • Der Verlust ist nur dann kein Problem, wenn das Geschäft zwischen 2 Banken beschränkt bleibt und die Verliererbank den Verlust verkraften kann. Also, nicht Pleite geht. Ansonsten, wieder eine Kettenreaktion und Bankenpleite und folgt eine neue Finanzkrise.

  • Im Prinzip ist der Verlußt ja kein Problem. Denn bei Derivate Wetten (Absicherungen) ist das Geld was JP Morgen verloren hat, an anderen Stellen (Banken/institutionelle Investoren) als Gewinn bald in den Büchern zu finden. Normalerweise ist es so, das diese Geldhäuser mit gezielten Aktionen am Markt versuchen Ihre Wette noch in ide richtige Richtung zu beeinflußen und das scheint diesmal nicht gelungen zu sein. Ob man das verbietet oder nicht, das Geld hat nur ein anderer. Ich halte es für am Sinnvollsten, wenn Gewinne aus diesen Geschäften einfach mit 50% besteuert werden und gar mit 80% wenn der Gewinn über 10.000.000 (Millionen) Euro liegt. Dafür sollte Gewinne die durch Zinsen bei der Kreditvergabe enstehen steuerfrei sein. Wenn man überlegt wieviele Milliarden Geld um Umlauf ist, welches überhaupt nicht mehr in der Real-Wirtschaft ankommt und durch die Zinsen weiter wächst, womit dann wiederum nur gezockt wird, zeigt das Gegen das Kapital keine Politik gemacht werden kann. Solange wir normalos Versicherungen, Privat Kredite, Dispos, Geldanlagen den Banken abkaufen, die wenn wir nach 10 Jahren Rückblickend betrachten 2-3% Zinsen abgeworfen haben oder sich wie oft in Immobilien Fonds halbiert haben, werden wir 7,99 Milliarden Erden-Bewohner weiterhin die Melkkühe der 10 Millionen reichen sein.

  • Große Banker ganz klein:

    Wie ich soeben in einem Bericht gelesen habe hat gestern der "Steuerzahlerbund (BY) eine Strafanzeige gegen die Vorstände der Bundesbank bei der Staatsanwaltschaft eingereicht. Wegen Veruntreuung in Zusammenhnag mit den Target-2 Salden.

    Aber offensichtlich wird das von den Medien wieder totgeschwiegen und unter den Teppich gekehrt.

    Warum hat das Handelsblatt darüber nicht berichtet, oder habe ich den Artikel nicht entdeckt. Das ist dcoh schon ein VORGANG, der die Öffentlichkit interessiert, oder nicht ???

    Oder will man über das nicht berichten, weil es sich egen die Hochfinanz richtet ???

  • Alles kein PRoblem, die handelnden Banker haften in Höhe der Boni der letzten 5 Jahre, ebenso der Vorstand. Das wird ein paar mal gemacht und dann werdn die Jungs vorsichter. Mit Regeln kriegt man die Kerle nicht in dne Griff - aber wenn es ans Kleingeld geht, dann wachen die Jungs auf.

  • Wer ist eigentlich der Knecht und wer der Herr? Es ist allerhöchste Zeit, die Banken wieder auf das zu reduzieren, was Sie vorher waren.
    Als nächstes bestimmt die Bäckerinnung, dass es nur noch Mohnsemmeln gibt!

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