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JP Morgan, Citigroup, Wells Fargo Trump versetzt US-Banken in Partylaune

Die US-Banken profitieren von niedrigeren Steuern und sind so profitabel wie lange nicht mehr. Weiterer Plusfaktor: Finanzmarktturbulenzen.
13.04.2018 Update: 13.04.2018 - 19:00 Uhr 1 Kommentar
JP Morgan und Citigroup legen gute Zahlen fürs zweite Quartal vor Quelle: Reuters
Jamie Dimon

Der CEO von JP Morgan hat Grund zum Feiern.

(Foto: Reuters)

New York Die Zahlen sind so gut, dass sich Jamie Dimon nicht mal mehr die Zeit nimmt, sich zum Telefonkonferenz mit Analysten dazuzuschalten. Der Chef der größten US-Bank JP Morgan ist mit Kunden unterwegs, „aber er lässt euch grüßen“, scherzt Finanzchefin Marianne Lake am Freitag.

Die Bank hat, wie andere große Institute auch, vor allem gute Nachrichten zu verkünden. Zehn Jahre nach der Finanzkrise profitiert die Branche von niedrigeren Steuern, einer robusten Volkswirtschaft und volatilen Märkten, die die Handelsumsätze deutlich steigen ließen.
Der Gewinn bei JP Morgan stieg um 35 Prozent auf 8,7 Milliarden Dollar – ein neuer Rekord. Der Ertrag legte um 12 Prozent auf 27,9 Milliarden Dollar zu. Rückenwind gab es vor allem durch die Steuerreform von US-Präsident Donald Trump, die die Körperschaftsteuer im Dezember von 35 auf 21 Prozent senkte. JP Morgan zahlte rund 250 Millionen Dollar weniger Steuern. Der effektive Steuersatz im ersten Quartal lag bei 18,3 Prozent. Ein Jahr zuvor waren es noch 22,7 Prozent.

Der Gewinn bei der Citigroup stieg um 13 Prozent auf 6,4 Milliarden Dollar an – dem höchsten Stand seit knapp drei Jahren. Auch hier spielte der effektive Steuersatz eine große Rolle, der von 31 Prozent im vergangenen Jahr auf 24 Prozent sank. Der Umsatz legte dagegen nur leicht zu.

Die Banken sind auch deutlich profitabler geworden. Die Eigenkapitalrendite bei JP Morgan stieg von elf auf 15 Prozent – dem höchsten Wert seit vor der Krise. Citis Eigenkaptialrendite lag bei 9,7 Prozent und kam damit zum ersten Mal seit Jahren wieder in die Nähe der wichtigen 10-Prozent-Marke.

Unruhige Märkte lohnen sich für Banken

JP Morgan und Citigroup profitierten auch von den volatilen Aktienmärkten des ersten Quartals. Seit dem 5. Februar sind die Märkte deutlich unruhiger geworden und haben die ungewöhnlich lange Ruhephase beendet. 2017 war das stabilste Börsenjahr aller Zeiten. Es gab insgesamt nur acht Tage, an denen der breit gefasste US-Aktienindex S&P 500 um mehr als ein Prozent schwankte. In diesem Jahr war diese Marke jedoch schon am 14. Februar erreicht. An fünf Tagen verlor der S&P 500 gar zwei Prozent oder mehr.

Der Aktienhandel bei JP Morgan war so stark wie nie zuvor. Die Umsätze schossen um 26 Prozent in die Höhe, auf zwei Milliarden Dollar. Citigroups Aktienhandel stieg um 38 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar. Die Zahlen wecken bei Analysten auch positive Erwartungen für andere Banken wie Goldman Sachs und Bank of America, die in der kommenden Woche ihre Quartalsergebnisse vorstellen.

Die wertvollsten Banken weltweit
Marktkapitalisierung der weltgrößten Privatbanken
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Die Marktkapitalisierung gibt den aktuellen Börsenwert einer Firma an. Sie ergibt sich, wenn man den aktuellen Aktienkurs mit der gesamten Aktienanzahl multipliziert. Die Marktkapitalisierung ist somit abhängig von den Erwartungen am Aktienmarkt an die zukünftige Ertragskraft des Unternehmens und kann entsprechend stark schwanken. Welche Großbanken seit der Finanzkrise in den Augen der Anleger stark nachgelassen haben oder auf der Überholspur sind.

(Foto: dpa)
Platz 59: Deutsche Bank
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Die Deutsche Bank ist das größte Kreditinstitut Deutschlands. Seit über einem Jahr wird die Bank allein von John Cryan geführt. Die großen Herausforderungen betonte der Vorstandschef einmal mehr bei der Handelsblatt-Tagung „Banken im Umbruch“. Seit Beginn der Finanzkrise im Sommer 2007 hat die Deutsche Bank in den Augen der Anleger am Aktienmarkt deutlich nachgelassen. Anfang 2007 lag die Marktkapitalisierung noch bei 53,03 Milliarden Euro. 2017 sind davon nur noch 27,8 Milliarden Euro übrig.

(Foto: Reuters)
Platz 15: BNP Paribas
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Die französische Großbank entstand im Jahr 2000 aus der Fusion der Banque Nationale de Paris und der Paribas. Hinsichtlich ihrer Marktkapitalisierung gehört die BNP Paribas zu den 15 größten Banken weltweit. Selbst die Finanzkrise konnte der Geschäftsbank nicht viel anhaben – im Gegenteil. Im Januar 2007 lag ihre Marktkapitalisierung bei 76, 9 Milliarden Euro. Und obwohl der Wert ab Beginn der Krise zeitweise sank, hat die Bank 2017 79,8 Milliarden Euro sogar zugelegt.

(Foto: Reuters)
Platz 14: Toronto-Dominion Bank
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Die Bank of Toronto, aus der später die Toronto-Dominion Bank entstand, wurde 1855 von einer Gruppe Kaufleute und Müller gegründet. Heute arbeiten bei der kanadischen Großbank weltweit über 80.000 Menschen. Die Erfolgsgeschichte spiegelt sich auch in der Entwicklung der Marktkapitalisierung wider. Die Finanzkrise konnte ihr in der Hinsicht nichts anhaben. 32,6 Milliarden Euro betrug die Marktkapitalisierung vor der Krise im Januar 2007, 2017 nun satte 84,6 Milliarden Euro.

(Foto: Reuters)
Platz 13: China Merchants Bank
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Die China Merchants Bank kann eine ähnliche Erfolgsgeschichte vorweisen. Vor 30 Jahren fing sie mit einem Kapital von 100 Millionen Yuan (ca. 128.000 Euro) und 30 Mitarbeitern an. Die Marktkapitalisierung lag Anfang des Jahres 2007 noch bei 23,36 Milliarden Euro, nach Beginn der Krise im selben Jahr bereits bei 50,25 Milliarden Euro. Heute kann die chinesische Großbank eine Marktkapitalisierung von 85,7 Milliarden Euro verzeichnen.

(Foto: Reuters)
Platz 12: Commonwealth Bank of Australia
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Die Commonwealth Bank bezeichnet sich selbst als Australiens führende Bank. Zuletzt befand sich das Unternehmen jedoch aufgrund von Geldwäschevorwürfen in der Bredoullie. Die Marktkapitalisierung ist mit 86,4 Milliarden im Jahr 2017 trotzdem beträchtlich. Seit Januar 2007 hat sich die Bank damit um fast 50 Milliarden Euro gesteigert.

(Foto: Reuters)
Platz 11: Banco Santander
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Im Jahr 2007 feierte die spanische Universalbank ihr 150-jähriges Bestehen. Gemessen an der Marktkapitalisierung zählt die Banco Santander damals wie heute zu den wertvollsten Banken weltweit. Aktuell liegt die Marktkapitalisierung bei 87,3 Milliarden Euro.

(Foto: Reuters)

Die gestiegene Volatilität könnte auch der Deutschen Bank Rückenwind geben. Das Frankfurter Finanzhaus ist dabei, den angeschlagenen Aktienhandel in den USA wieder aufzubauen und hat dafür den ehemaligen Goldman-Sachs-Partner Peter Selman angeheuert. Er sei nun dabei, schleunigst neue Händler einzustellen, sagte er im Februar im Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Der Handel mit festverzinslichen Wertpapieren, Devisen und Rohstoffen blieb dagegen weiter schwach. JP Morgan meldete zwar ein Plus von acht Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar, das sei jedoch vor allem auf Sondereffekte zurückzuführen, betonen die Analysten von der Investmentbank Keefe, Bruyette & Woods. Ohne den Sondereffekt wären die Handelsumsätze um vier Prozent zurückgegangen. Citi-CEO Michael Corbat meldete einen Rückgang im Handel mit festverzinslichen Wertpapeiren um sieben Prozent auf 3,4 Milliarden Dollar.

Auch das Privatkundengeschäft ist stark

Das Privatkundengeschäft ist bei beiden Banken stark. Der Nettogewinn der größten Sparte der Bank legte bei JP Morgan um 67 Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar zu, was vor allem auf höhere Zinsen zurückzuführen ist. Die US-Notenbank Federal Reserve hatte erst im März den Leitzins erneut angehoben, auf die Spanne von 1,5 bis 1,75 Prozent. Die Nettogewinne der Citigroup stiegen um 40 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar.

Wells Fargo bleibt dagegen das Sorgenkind der Branche. Die einst profitabelste Bank Amerikas kämpft nun schon seit 2016 mit einer Reihe von Skandalen. Die Bank aus San Francisco meldete am Freitag einen Gewinnanstieg von fünf Prozent auf 5,9 Milliarden Dollar.

Allerdings könnten die Ergebnisse nachträglich nach unten korrigiert werden, warnte CEO Tim Sloan. Die Bank stehe vor einer außergerichtlichen Einigung mit zwei Aufsichtsbehörden, die insgesamt eine Milliarden Dollar kosten könnte.

„Ich bin zuversichtlich, dass unser Team die Bank zu einem besseren und stärkeren Unternehmen machen wird. Aber es wird dauern, bis wir all unsere Probleme beseitigt haben“, räumte Sloan ein. Der Ertrag der krisengeschüttelten Bank ging um ein Prozent auf 21,9 Milliarden Dollar zurück.

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1 Kommentar zu "JP Morgan, Citigroup, Wells Fargo: Trump versetzt US-Banken in Partylaune"

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  • JP MORGAN, CITIGROUP, WELLS FARGO
    US-Großbanken erzielen Milliardengewinne
    Datum:
    13.04.2018 13:23 UhrUpdate: 13.04.2018, 15:06 Uhr

    ..........................

    Sowas ist UNFAIR zu berichten. :-)))

    USA STEHT GLÄNZEND DA !

    Und Italienische Banken bekommen vom Italienischen Staat EU-VERTRAGSWIDRIGE MILLIARDEN VON EURO HINEIN GEPUMPT UM ÜBERLEBEN ZU KÖNNEN !

    Der BÖSER TRUMP IST EINFACH DER BESSERER MANAGER IM VERGLEICH ZU EU !

    :-))))))))))))))))))))))))))))))))))))))

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