JP Morgan und Goldman Sachs: Die großen Geldverdiener geraten unter Druck
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JP Morgan und Goldman SachsDie großen Geldverdiener geraten unter Druck
Sie sind wieder dick im Geschäft: Die Wall-Street-Größen Goldman Sachs und JP Morgan verdienen prächtig. Doch Skandale, Strafen sowie härtere Regeln und schrumpfende Margen trüben die Freude der Spitzeninstitute.
New York/Düsseldorf Die Top-Banken der Wall Street lassen die Ausläufer der Konjunkturflaute in Europa und die Sorgen um die Weltwirtschaft hinter sich. Die Finanzkrise ist für sie endgültig vorbei. Lloyd Blankfein und Jamie Dimon, die Chefs der Großbanken Goldman Sachs und JP Morgan, melden satte Gewinne.
Goldman Sachs verdreifacht im vierten Quartal den Gewinn fast. Das Nettoergebnis klettert auf 2,9 Milliarden Dollar. Im Vorjahreszeitraum war es eine Milliarde Dollar. Das Geldhaus verbucht im vierten Quartal Einnahmen von 9,24 Milliarden Dollar, während Analysten im Schnitt nur von 7,91 Milliarden ausgegangen waren. Im gesamten Jahr erzielt die Investmentbank einen Nettogewinn von rund 7,5 Milliarden Dollar und einen Umsatz von 34,2 Milliarden Dollar. Der Gewinn klettert um 68 Prozent. Die Bank übertrifft damit die Erwartungen der Analysten. Die Aktien legten um 1,9 Prozent zu.
Die Top-Investmentbanken der USA 2012
Auf Rang zehn der Top-Investmentbanken der USA rangiert Evercore Partners. Das Haus betreute 2012 Fusionen und Übernahmen im Wert von 93,3 Milliarden Dollar.
Quelle: Mergermarket
Unternehmenskäufe und Zusammenschlüsse im Wert von 101,9 Milliarden Dollar begleitete die UBS.
Die Bank of America Merrill Lynch betreute Transaktionen im Wert von 149,8 Milliarden Dollar.
Immerhin den siebten Rang im Geschäft mit Fusionen und Übernahmen in den USA erreichte 2012 die Deutsche Bank mit einem betreuten Volumen von 159,8 Milliarden Dollar.
Den sechsten Rang in den USA erreichte die britische Bank Barclays mit einem Volumen von rund 164 Milliarden Dollar.
Die Credit Suisse betreute Deals in Höhe von 172,3 Milliarden Dollar – Rang 5.
Den vierten Platz erobert die Citigroup mit betreuten Transaktionen über 189,6 Milliarden Dollar.
Platz drei der Top-Investmentbanken 2012 in den USA erreicht Morgan Stanley mit einem Volumen von 201,6 Milliarden Dollar.
Den zweiten Platz im Geschäft mit Fusionen und Übernahmen erringt JP Morgan mit 216,8 Milliarden Euro Transaktionsvolumen.
Die Spitzenposition bei Fusionen und Übernahmen in den USA erreichte 2012 Goldman Sachs. Die Banker betreuten Deals über 274 Milliarden Dollar.
Auch JP Morgan Chase steigert im vierten Quartal das Ergebnis. Der Nettogewinn klettert auf 5,69 Milliarden Dollar von 3,73 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum, teilte die Bank mit. Den Umsatz beziffert die Bank auf 24,4 Milliarden Dollar. Die Bank liegt damit im Rahmen der Analysten-Erwartungen.
Für das Gesamtjahr 2012 meldete die Bank einen Gewinnsprung auf 21,3 Milliarden Dollar. Im Vorjahr bezifferte sich der Nettogewinn auf 19 Milliarden Dollar. Der Umsatz blieb hingegen stabil bei rund 100 Milliarden Dollar. Die Aktien von JP Morgan verloren nach Bekanntgabe der Zahlen um 1,4 Prozent.
Besonders das einst gescholtene Investment-Banking beschert den Leitwölfen der Finanzbranche üppige Erlöse. Im Aktien- und Anleihehandel sowie mit Rohstoffen und Devisen verdienen die Banken wieder richtig Geld. Auch das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen erwacht aus dem Dornröschenschlaf. Andere Institute stutzen diesen Geschäftszweig hingegen radikal. So streichen etwa die Schweizer UBS, die Royal Bank of Scotland oder Barclays massiv Jobs in diesem Bereich. Auch Morgan Stanley entlässt Investmentbanker.
Doch auf die glänzenden Gewinne fallen Schatten und trüben die Freude von Blankfein und Dimon. Ein Händlerskandal schlägt bei JP Morgan auf das Jahresergebnis. Ein als „Londoner Wal“ bekannt gewordener Händler hatte mit riskanten Wetten der Bank im vergangenen Jahr einen Verlust von fast sechs Milliarden Dollar beschert. Der Skandal kostete Ina Drew den Job, die als Chief Investment Officer für die Abteilung zuständig war. Drew galt als Vertraute von Konzernchef Jamie Dimon.
Gehälter der Wall-Street-Chefs
Der Chef der Bank of America, Brian Moynihan, verdiente im Jahr 2011 8,1 Millionen Dollar.
James Gorman von Morgan Stanley erhielt 13 Millionen Dollar.
Der Citigroup-Chef verdiente 14,9 Millionen Dollar. Er wurde im Oktober 2012 von Michael Corbat abgelöst.
Platz drei der Top-Verdiener erreicht Goldman-Sachs-Chef Lloyd Blankfein mit 16,2 Millionen Dollar.
Das zweithöchste Gehalt brachte John Stumpf nach Hause. Der Chef von Wells Fargo erhielt 19,8 Millionen Dollar. Die Bank aus San Francisco betreibt kein Investment-Banking und zählt damit nicht zu den klassischen Wall-Street-Häusern.
Der Chef von JP Morgan, James Dimon, kassierte 2011 ein Gesamtgehalt von 23,1 Millionen Dollar – und setzt sich damit an die Spitze der US-Banker.
Quelle: Unternehmensangaben, „Wall Street Journal“. Die Angaben umfassen Gehalt, Prämien, Aktienausschüttungen und Optionen.
Die US-Regulierer rügten nun das Unternehmen im Umgang mit dem Skandal. Die US-Notenbank Fed und das Office of the Comptroller of the Currency (OCC), die Bankenaufsicht des Finanzministeriums, forderten JP Morgan Chase auf, die „Defizite“ in ihrer internen Risikoaufsicht abzustellen. Als „Sturm im Wasserglas“ hatte Dimon die Probleme in der Londoner Investment-Abteilung Mitte April vergangenen Jahres noch abgetan.
Nun kostet ihn der Skandal einen beträchtlichen Teil seines Gehaltes: Das Direktorium der Bank beschloss, Dimons Bonus für 2012 auf zehn Millionen Dollar zu halbieren. Zusammen mit einem zum Vorjahr unveränderten Gehalt von 1,5 Millionen Dollar bekommt er somit 11,5 Millionen Dollar. „Als Vorstandschef trägt Herr Dimon letztlich die Verantwortung für die Verfehlungen, die zu den Verlusten geführt haben“, erklärte die Bank.
1 Kommentar zu "JP Morgan und Goldman Sachs: Die großen Geldverdiener geraten unter Druck "
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21% Gewinnmarge, dass sollte allen Anlegern bei diesen Banken zu denken geben! Je mehr Geld die Leute bei diesen Instituten anlegen desto saftiger werden die Gewinne der Eigenanlagen dieser banken, weil die das geld der Anleger quasi als "Hebel" für Ihre eigenen Gewinne verweden!
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21% Gewinnmarge, dass sollte allen Anlegern bei diesen Banken zu denken geben!
Je mehr Geld die Leute bei diesen Instituten anlegen desto saftiger werden die Gewinne der Eigenanlagen dieser banken, weil die das geld der Anleger quasi als "Hebel" für Ihre eigenen Gewinne verweden!