Kampf gegen Paypal: Paydirekt greift tiefer denn je ins Portmonee
Benachrichtigung aktivierenDürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafftErlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviertWir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke
Anzeige
Kampf gegen PaypalPaydirekt greift tiefer denn je ins Portmonee
Um gegenüber Paypal konkurrenzfähig zu bleiben, investiert der deutsche Bezahldienst Paydirekt laut einem Bericht eine Summe in dreistelliger Millionenhöhe. DSGV-Präsident Fahrenschon nimmt erneut Stellung zu Paydirekt.
Die Ziele sind ambitioniert: Der große Paypal-Konkurrent Paydirekt möchte bis Jahresende fast sechs Millionen Kunden gewinnen und den Abstand zum Marktführer verringern. 1,3 Millionen Kunden zählt der Onlinebezahldienst der deutschen Banken derzeit – Paypal fast 19 Millionen.
Für die ehrgeizigen Pläne investiert Paydirekt nun Summen in für ihn bislang unbekannten Sphären. Das Management spekuliere auf einen Finanzierungszuschuss in dreistelliger Millionenhöhe, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ am Mittwoch unter Berufung auf mehrere Quellen. Allein aus dem Lager der Sparkassen sollen mehr als 100 Millionen fließen.
Paydirekt - was ist das?
Paydirekt ist eine branchenweite Kooperation der deutschen privaten und genossenschaftlichen Banken sowie der Sparkassen.
Im Unterschied zu anderen Bezahldiensten ist Paydirekt kein Drittanbieter. Die Zahlung wird direkt über das eigene Konto abgewickelt. Außerdem wirbt Paydirekt damit, dass die Informationen über die Kundeneinkäufe nicht weiterverkauft würden. Das soll besseren Datenschutz gewährleisten.
Um sich für Paydirekt registrieren zu können, benötigen die Kunden ein Girokonto bei einer teilnehmenden Bank oder Sparkasse, einen Onlinebanking-Zugang sowie eine E-Mail-Adresse.
Käufer, die keinen Wohnsitz in Deutschland haben, können Paydirekt nutzen, sofern sie ein Girokonto mit Onlinebanking-Zugang bei einer der teilnehmenden Banken oder Sparkasse haben sowie über eine E-Mail-Adresse verfügen.
Paydirekt ging Ende 2015 in den Markt.
Händler sollen ihre Gebühren direkt mit den teilnehmenden Banken und Sparkassen verhandeln.
Mit Paydirekt können Händler ihren Kunden den Einkauf mit Direktbuchung, Vorbestellung oder Teilzahlung anbieten.
Die Sparkassen mischen erst seit kurzer Zeit bei Paydirekt mit. Georg Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, sagte auf der Handelsblatt-Tagung „Banken im Umbruch“ am Mittwoch: „Ich glaube wir sehen gemeinsam, wie schwierig es ist, den Vorsprung von Paypal aufzuholen. Das ist eine Riesen-Herausforderung.“ Er sei allerdings optimistisch, dass die von „Paydirekt angebotenen Dienstleistung eine richtige und wichtige“ sei. Der Bezahldienst überzeuge vor allem im puncto Sicherheit. Nun gehe es, so Fahrenschon, vor allem darum, Händler von diesem Angebot zu ermöglichen, damit Kunden möglichst oft die Chance haben, den „sicheren und geschlossenen Bezahlweg“ zu wählen.
Paydirekt trat dem Zeitungsbericht entgegen. Man bekomme zwar als Dienstleister der Banken ein Entgelt für Betrieb und Weiterentwicklung des Systems, welches in den üblichen Finanzierungsrunden besprochen werde, erklärte eine Sprecherin. „Die Dimension des angeblichen Betrags ist aber falsch.“ Ebenso seien Informationen falsch eingeordnet worden.
Mit Paydirekt wollen die deutschen Geldhäuser dem US-Konkurrenten Paypal Paroli bieten und sich im wachsenden E-Commerce-Markt behaupten. Unter anderem ist das System inzwischen beim Online-Händler Otto integriert. Zuletzt gab der Bezahldienst bekannt, dass künftig auch Geld mit dem Smartphone versendet werden kann. Allerdings ist der Vorsprung Paypals vor Paydirekt sowohl bei Kunden als auch bei Händlern noch riesig.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.