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Kampf um Nyse Deutsche Börse hält vorerst die Füße still

Die Deutsche Börse hält ihr Pulver im Kampf um die Nyse Euronext vorerst trocken. Von dem Gegengebot will sich das Unternehmen nicht unter Druck setzen lassen, zudem habe Nasdaq weniger finanziellen Spielraum, so Insider.
04.04.2011 - 14:15 Uhr Kommentieren
Deutsche Börse in Frankfurt: Die Börsenbetreiber Nasdaq und ICE wollen das Unternehmen bei der geplanten Übernahme der New Yorker Nyse ausstechen. Quelle: dpa

Deutsche Börse in Frankfurt: Die Börsenbetreiber Nasdaq und ICE wollen das Unternehmen bei der geplanten Übernahme der New Yorker Nyse ausstechen.

(Foto: dpa)

Frankfurt „Abwarten und Tee trinken heißt die Devise“, sagte eine mit den Überlegungen vertraute Person am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Die US-Technologiebörse Nasdaq OMX und die Rohstoffbörse ICE hatten am Freitag mit einem Gebot für die Nyse über 11,3 Milliarden Dollar die Deutsche Börse übertrumpft. Dadurch lasse sich der Frankfurter Börsenbetreiber nicht unter Druck setzen, sagte ein weiterer Insider. Das Unternehmen hoffe vielmehr darauf, am Ende sein Gebot über 10,2 Milliarden Euro gar nicht erhöhen zu müssen, weil die andere Offerte in sich zusammenfalle.

„Es ist zu früh, heute schon über einen möglichen nächsten Schritt der Deutsche Börse zu sprechen“, betonte einer der Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind. Noch habe der Nyse-Vorstand gegenüber den Aktionären keine Empfehlung abgegeben. Zudem hätten die Ratingagenturen ihr Urteil über die Auswirkungen des Gegengebots auf die Finanzlage der Nasdaq noch nicht gefällt. Eine Übernahme würde die Verschuldung der Technologiebörse weiter nach oben treiben. Moody's hat bereits gewarnt, dass die Nasdaq damit auf Ramschstatus herabgestuft werden könnte. Das erhöhe das Risiko der Offerte deutlich. Zugleich zeigt es Kreisen zufolge die finanziellen Beschränkungen für die Nasdaq. Im Unterschied zur Deutschen Börse sei da kaum mehr Spiel nach oben, sagte ein Insider.

„Wenn die Deutsche Börse in das Rennen einsteigt, muss sie den Preis deutlich anheben und eine Barkomponente einbauen“, kommentierte Matthias Dürr, Branchenexperte von der DZ Bank. Das sehe er eher negativ. Die Aktien der Deutschen Börse sanken zu Wochenbeginn gegen den Markttrend um 1,5 Prozent auf 52 Euro. Einige Analysten verwiesen darauf, dass die Unsicherheit über das als dringen nötig angesehene Fusionsprojekt den Kurs drücke. Ein Sprecher des Börsenbetreibers kommentierte die Informationen nicht. Am Freitag hatte die Deutsche Börse den Zusammenschluss mit der Nyse als die bestmögliche Fusion bezeichnet.

Experten zufolge spielen bei dem Gegengebot von Nasdaq und ICE auch politische und patriotische Aspekte eine Rolle. Die USA wollen im Fusionskarussell der Weltbörsen nicht das Steuer abgeben. Daher hatte der Vorstoß von Deutscher Börse und Nyse vor einigen Wochen auch US-Politiker auf den Plan gerufen, die Sorgen um den New Yorker Finanzplatz vorbrachten. Allerdings ließen die Skeptiker auch nach Bekanntwerden der Pläne für eine amerikanische Superbörse nicht lange auf sich warten. Die Gegenofferte sei nicht so attraktiv wie es scheine, hieß es im Umfeld des umworbenen Platzhirschen der Wall Street. Der Baranteil an dem US-Angebot falle geringer aus als zunächst erwartet. Zudem sei die Struktur des Gebots recht komplex. Offen ist auch noch, wie die US-Kartellwächter das Vorhaben sehen.

  • rtr
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