Am Mittwoch beginnt die Bezugsfrist, in der die Commerzbank-Aktionäre die neuen Papiere zeichnen können. Für je 21 Aktien haben sie das Recht, 20 neue zum Preis von 4,50 Euro zu kaufen. Die Frist läuft zwei Wochen, bis zum 28. Mai. Wer keine neuen Aktien kaufen will, kann sein Bezugsrecht bis zum 24. Mai auch an der Börse verkaufen. Rechnerisch ist diese Art von Rabattgutschein 2,65 Euro wert. Begleitet wird die Kapitalerhöhung von der Deutschen Bank, Citi und HSBC - und von der Commerzbank selbst.
Gleich zu Beginn der Bezugsfrist - womöglich schon in der Nacht zum Mittwoch - wirft der SoFFin Commerzbank-Aktien für 625 Millionen Euro aus seinem Bestand auf den Markt. Ihr Preis dürfte knapp unter dem um den Wert der Bezugsrechte bereinigten Aktienkurses liegen. Wer diese Papiere kauft, erhält allerdings kein Bezugsrecht für die Kapitalerhöhung. Mit dem Erlös der Platzierung beteiligt sich der SoFFin an der Kapitalerhöhung, so muss er kein frisches Geld in die Hand nehmen.
Der SoFFin tauscht bei der Kapitalerhöhung Stille Einlagen im Wert von 625 Millionen Euro in neue Commerzbank-Aktien. Bei einem Verkaufspreis von 7,10 Euro wären das rund 88 Millionen Aktien - rund 15 Prozent des Commerzbank-Kapitals. Seine Beteiligung an der Commerzbank sinkt durch die Platzierung und den Tausch von 25 auf gut 17 Prozent. Die restliche Stille Einlage - rund eine Milliarde Euro - zahlt die Commerzbank mit den Einnahmen aus der Kapitalerhöhung zurück.
Der Preis für die neuen Aktien liegt 38 Prozent unter dem um den Wert der Bezugsrechte bereinigten Kurs. Im Vergleich zum Schlusskurs vom Montag ist das ein Abschlag von 55 Prozent. Damit muss die Commerzbank ihr Grundkapital fast verdoppeln, um die benötigten 2,5 Milliarden Euro einzunehmen. Mit dem Verkauf von 555,6 Millionen Aktien nimmt die Bank 1,875 Milliarden ein. 750 Millionen Euro davon gehen an die Allianz.
Zu welchem Preis sich die Bezugsrechte verkaufen lassen, das bestimmen Angebot und Nachfrage. Aktien und Bezugsrechte werden ab dem heutigen Mittwoch getrennt voneinander gehandelt. Sobald das geschieht, verringert sich der Aktienkurs in um den Wert der Bezugsrechte.
Wenn ein Alt-Aktionär an der Kapitalerhöhung teilnimmt, dann bleibt ihr Anteil am Grundkapital der Commerzbank stabil. Zieht er nicht mit, wird sein Anteil „verwässert“, das heißt, sein relativer Anteil an der Bank schrumpft, weil es insgesamt mehr Aktien gibt. Das spielt dann eine Rolle, wenn die Bank in den nächsten Jahren wieder einmal eine Dividende ausschütten sollte. Die wird über alle Aktien gleichmäßig verteilt.
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Banken haben nichts begriffen. Die handelnden Personen in den Banken aber schon. Dass sie sich selbst absichern, bei ihren Aktionen auf jeden Fall Profit zu haben: vor dem Zock die Provision, wenn der Zock funktioniert, die Beteiligung, und wenn er in die Hose geht, dann eine vorher vereinbarte Abfindung. Auf keinen Fall eine Haftung. Diese Spielregeln haben sich die Zocker selber geben können, und wir alle haben dabei weggesehen.
eine Etage tiefer agieren die Sparkassen etc. Dazwischen gibbet keine Sparte. Aber wissen Sie wer der größte Kunde der Sparkasse Walldorf ist? SAP und diese Sparkasse hat als Existenzgründer der SAP gewirkt. Keine Bank AG wollte das Risiko tragen. Bis auf diese kleine Dorfsparkasse. Auch ohne international aktiv zu sein - es reicht der richtig gute Riecher. Auch ganz unten und viel kleiner als alle unsere Banken.
Mitleid mit den KleinZockern, die jetzt ihr Geld verlieren habe ich nicht. Dieses Risiko ist allen die an der Börse spekulieren bekannt. Die Steuerverluste verdanken wir Merkel. Und die haben die Steuerzahler gewählt. Selber schuld, wenn man einer roten Socke das Vertrauen schenkt
Aus ökonomischer Sicht dürfte die CoBa eigentlich überhaupt nicht mehr existieren. Sie hätte längst einem ordentlichen Insovenzverfahren abgewickelt sein müssen.
Da aber etliche Politiker aus Unwissenheit und Ideologiewahn sich unbedingt als Retter aufspielen mußten, siecht dieser Bankzombie weiter vor sich hin.
Steuergelder wurden regelrecht verbraten, Aktionäre massiv geschädigt, Ertragslage und Kapitalsituation sind absolut unbefriedigend und bleiben es auf absehbare wohl auch. Und Blessing macht weiter so ...
"..fühle ich auch.."...- Sind wir hier auf dem Therapieforum...
Ich glaube, dass Kreise der Politik eine Mitschuld an der Miesere der Bank mitträgt. War es um 2000 nicht so, dass eine zweite große deutsche Bank ersehnt wurde, um die Expansionspläne der EU zu finanzieren? Da blähten eine Dresdener Bank und Eurohypo die Bank gut auf. Dass die zusätzlichen Werte jedoch überwiegend aus Wasser statt aus Fett bestanden übersahen Banker wie Politiker total. Ist Blessing möglicherweise ein Opfer der Europäischen Politik? Das würde natürlich niemand zugeben. Das währe wohl Hochverrat am Staat.
Das Hauptgeschaeft der Commerzbank ist wohl mittlerweile die Kapitalerhoehung. Hoffentlich wird dies keine absichtliche Konkursverschleppung auf Kosten der Aktionaere ;-)
Die Kapitalerhöhung zum Dumpingpreis wird im Auftrag internationaler Investmentbanken durchgeführt, damit eine möglichst kursunschädliche Eindeckung der gigantischen Leerverkaufspositionen erfolgen kann. Nach Abschluss der Kapitalmaßnahme werden sich Blessing und Müller in die Karibik absetzen.
Genauso fühle ich auch.
Nicht Richtig, wenn man Kapitalismus richtig machen will darf man keine Banken retten. Das ist Sozialismus. Und wenn Banken einmal begriffen haben das dort niemand ist der ihnen hilft werden sie auch ihr Verhalten ändern. Und in Zeiten in denen wir annähernd einen Nullzins haben zieht das Argument mit den Zinsen auch wenig. Sie sollten weniger die rote Fahne schwenken als sich mal mehr über Marktwirtschaft/VWL und Kapitalismus informieren. Gier ist ein menschliches Attribut und findet im Sozialismus und allen anderen Formen statt, da hat der Kapitalismus keine Exklusivrechte drauf. Der Kapitalismus ist aber die Form die Gier am meisten bestraft....darüber sollten sie mal nachdenken.
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