Kartenzahlung ING schafft kostenlose Girocard ebenfalls ab

Die in Deutschland beliebte Girocard kostet künftig Geld.
Frankfurt Die einst kostenlose Girocard wird bei immer mehr klassischen Direktbanken in Deutschland zum Auslaufmodell. Künftig verlangt auch die ING Deutschland von ihren Kunden Gebühren für die Girocard.
Ab Anfang März 2022 werden 0,99 Euro pro Monat berechnet, wie das Institut am Mittwoch auf Anfrage mitteilte. Die erste Belastung erfolge im April. Die Zahlungskarte von Visa bleibt dagegen kostenfrei. Zunächst hatte der Newsletter „Finanzszene“ berichtet. Einen ähnlichen Weg sind schon andere Direktbanken gegangen.
Die ING setzt nach eigenen Angaben bewusst auf die Visa Debitkarte. Diese sei weltweit verwendbar und werde mittlerweile von den meisten Händlern vor Ort akzeptiert, auch fürs mobile Bezahlen, begründete das Institut den Schritt. Girokonto-Kunden könnten ab 50 Euro zudem an 97 Prozent aller Automaten in Deutschland und allen Euro-Ländern damit kostenlos Geld abheben.
Die in Deutschland beliebte Girocard kostet dagegen künftig Geld. Für Neukunden gilt dies ab Anfang April. Bestandskunden müssen der Änderung zustimmen. „Vor dem Hintergrund des BGH-Urteils werden wir im Zuge dessen auch ihre Zustimmung zu Änderungen aus der Vergangenheit einholen“, teilte das Institut mit. Die Karlsruher Richter hatten im Frühjahr entschieden, dass Banken bei Änderungen von Allgemeinen Geschäftsbedingungen die Zustimmung ihrer Kunden einholen müssen.
Auch die Direktbank DKB Bank setzt seit November bei Neukunden auf die Visa Debitkarte, die kostenlos angeboten wird. Wollen Neukunden zusätzlich die Girokarte, müssen sie dafür 0,99 Cent monatlich zahlen. Ab dem ersten Halbjahr 2022 soll die Visa Debitkarte an die mehr als 4,8 Millionen Bestandskunden ausgegeben werden, die Girokarte bleibt für diese kostenlos.
Bei Consors kostet die optional hinzubuchbare Girocard bei Kontoeröffnung seit 27. März 1,00 Euro pro Monat pro Kontoinhaber. Die Visa Debitkarte ist kostenlos. Comdirect hatte ebenfalls im Frühjahr die kostenfreie Visa-Debitkarte eingeführt, die Girocard kann optional aber weiterhin ohne Gebühren dazu gebucht.
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Wieder so eine kleine Sauerei der Banken. Sorry, aber anders kann man das nicht bezeichnen, denn die Visa Karte kostet dann auch irgendwann Geld. Immer das gleiche Spiel. Ich gehöre noch einer Generation an, der in den 60 er Jahren der Lohn/das Gehalt am 15. oder 1. bar ausbezahlt wurde. Dann kamen die Banken und versprachen kostenlose Gehaltskonten, die dann nach einer entsprechenden Abdeckung, sprich Abhängigkeit der Nutzer, in gebührenpflichtige Konten umgewandelt wurden. Danach kamen die Euroschecks mit der Scheckkarte. Heute sind die Zahlungsmöglichkeiten natürlich wesentlich vielfältiger, aber vieleicht sollte der Ein-oder Andere sich am Ende des Monats/Quartals mal die Gebührenrechnung seiner Bank anschauen. Auch das Zahlen mit Handy etc. ist nicht umsonst: Einer zahlt immer.