KfW-Chef Keine Kreditprobleme für deutsche Banken

Der Vorstandsvorsitzende der KfW Bankengruppe, Ulrich Schröder.
Athen KfW-Chef Ulrich Schröder sieht eine neue Vertrauenskrise in der Bankenwelt - aber aktuell keine Gefahr für eine Kreditklemme in Deutschland. In der Schuldenkrise müsse es nun Klarheit für Investoren geben, damit die Banken wieder an Kapital kämen: „Die Vertrauenskrise der Banken muss so schnell wie möglich behoben werden“, sagte der Chef der staatlichen Förderbank am Rande des Griechenland-Besuches von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) in Athen.
Die deutsche Wirtschaft habe derzeit keine Probleme bei der Finanzierung: „Wir haben keine Kreditklemme.“ Schwieriger sei die Lage bei den Banken. Investoren würden wegen der europäischen Schuldenkrise den Banken nicht trauen und ihnen kein Kapital geben. „Deshalb glaube ich, dass eine klare Korrektur der Wertansätze der Staatsanleihen im Augenblick zwar eine Belastung für die Banken darstellt, aber ihnen mittelfristig hilft, weil sie die Transparenz schafft, die die Investoren sehen wollen.“
Die deutschen Banken sieht Schröder besser aufgestellt als in der Finanzkrise 2008. Das dreigliedrige deutsche Bankensystem erweise sich als sehr resistent. Die großen Verbundsysteme Sparkassen - bis auf die Landesbanken - und Genossenschaftsbanken hätten praktisch keinerlei Probleme. „Die würden durch eine Belastung aus Abschreibungen aus Anleihen in europäischen Staaten nicht tangiert werden“, sagte der KfW-Vorstandsvorsitzende. Auch Deutsche Bank und Commerzbank seien sehr stabil.
Mit Blick auf Spekulationen über neue Bankenrettungspakete in Europa sprach sich Schröder für ein abgestuftes Verfahren mit nationalen Hilfen aus. „Es sollte der Stolz jeder Bank sein, zuerst zu schauen, was sie aus eigener Kraft kann.“ Wenn es nicht gelinge, selbst Kapital zu mobilisieren, „dann ist es in zweiter Linie Aufgabe der nationalen Staaten, die Solvenz ihrer Banken sicherzustellen. So haben wir das 2008 erlebt, und so haben das auch die Amerikaner erfolgreich praktiziert“. Nur als dritter Schritt sollte der erweiterte Euro-Rettungsschirm EFSF ins Spiel kommen, um bei Bankenproblemen in Euro-Krisenländern einzugreifen.
In Griechenland will die KfW durch günstige Finanzierungsangebote für deutsche Mittelständler den Wiederaufbau des Landes unterstützen. „Die Frage ist, wir kann man die Strukturfondsmittel der EU, die für Griechenland bereitliegen in Höhe von 13 Milliarden Euro, möglichst schnell für die griechische Wirtschaft mobilisieren“, sagte Schröder. Hier werde die KfW eng mit der EU-Kommission und der Europäischen Investitionsbank (EIB) zusammenarbeiten.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.
Hier eine Website mit umfassenden Informationen über das bestende Finanz- und Wirtschaftssystem, sowie umfassenden Hintergrundinformationen und aktuellen Links zu allen möglichen Stichworten.
http://steuerembargo.co.de/