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Kommentar Neue Krise – neue Risiken für die Banken

Ein Vergleich mit der Finanzkrise von 2008 kann erste Hinweise geben, was auf die Bankbranche in der Corona-Pandemie zukommen wird.
06.04.2020 - 04:00 Uhr Kommentieren
Die US-Bank Lehman Brothers rutschte Mitte September 2008 in die Pleite und wurde zum Brandbeschleuniger der Finanzkrise, die die Bankenwelt hart traf. Quelle: dpa
Lehman-Brothers-Zentrale in New York

Die US-Bank Lehman Brothers rutschte Mitte September 2008 in die Pleite und wurde zum Brandbeschleuniger der Finanzkrise, die die Bankenwelt hart traf.

(Foto: dpa)

Wie gefährlich wird die Coronakrise für die Banken? Wirklich beantworten lässt sich diese Frage im Moment natürlich noch nicht, aber ein Vergleich mit der Finanzkrise von 2008 kann erste Hinweise geben, was auf die Branche zukommt. Zunächst der wichtigste Unterschied: Damals waren die Banken die Auslöser der Krise, heute gehören sie zu den Opfern. Während der Schock die Institute damals unmittelbar und mit voller Wucht traf, stehen die Finanzhäuser heute eher am Ende der Schadenskette.

Das bedeutet allerdings nicht, dass die Coronakrise weniger gefährlich wäre. Viele europäische und deutsche Banken haben auch ein Jahrzehnt nach dem Lehman-Schock noch kein robustes Geschäftsmodell gefunden. Die Institute mögen deutlich besser kapitalisiert sein, aber bei der Profitabilität hapert es oft noch gewaltig. Die Coronakrise wird diese Schwächen schonungslos offenlegen, auch wenn der Schaden in den Bilanzen wohl eher einer Erosion als einem Erdrutsch gleichen wird.

In der Finanzkrise lag das Epizentrum des Bebens im Investmentbanking. Hochkomplexe Derivate, die über Jahre hinweg üppige Gewinne abgeworfen hatten, verloren rasant an Wert und entpuppten sich als heimtückische Zeitbomben, die wie in einer Kettenreaktion explodierten. So geriet eine Bank nach der anderen in Existenznot.

Dieses Mal steckt die Gefahr eher in den Kreditbüchern. Unternehmen werden in Not geraten und ihre Darlehen nicht mehr zurückzahlen, Verbraucher werden ihre Jobs verlieren und ihre Kredite nicht mehr bedienen.

Das Investmentbanking dürfte dagegen zumindest vorläufig zu den Gewinnern der Krise gehören. Zwar herrscht im Geschäft mit Übernahmen und Börsengängen Eiszeit. Dafür floriert aber an quasi allen Märkten der Handel, wofür die heftigen Kursausschläge ein deutliches Zeichen sind. Und der Handel mit Wertpapieren ist der Hauptumsatzbringer für die Investmentbanking-Abteilungen der Großbanken.

Das bedeutet auch, dass dieses Mal jene Banken ins Zentrum des Sturms geraten könnten, die in der Finanzkrise noch als grundsolide galten: Institute, die ihr Geld vor allem mit Unternehmen und Privatkunden verdienen.

Mehr: Chinas Zentralbank setzt Milliarden für Kreditvergabe frei

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