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Konzernumbau bei Six Schweizer Börse will Tafelsilber verkaufen

Townhall-Meeting am Freitagmorgen: Der Schweizer Börsenbetreiber Six trennt sich vom umsatzstarken Kartengeschäft und bekommt einen neuen CEO. Doch das sind nicht die einzigen Änderungen.
10.11.2017 - 10:19 Uhr Kommentieren
Der Verkauf von Anteilen kommt voran. Quelle: Reuters
Der Schweizer Börsenkonzern SIX

Der Verkauf von Anteilen kommt voran.

(Foto: Reuters)

Zürich Ihren Freitagmorgen dürften sich die Mitarbeiter der Schweizer Börse Six anders ausgemalt haben: Um 9 Uhr lud Verwaltungsratschef Romeo Lacher zum Townhall-Meeting, um die Belegschaft über einen drastischen Umbau zu informieren.

Das Kartengeschäft, das bei den Schweizern den größten Teil zum Umsatz beiträgt, soll aus dem Konzern herausgelöst und in eine strategische Partnerschaft eingebracht werden. Ab dem kommenden Jahr soll zudem der Niederländer Jos Dijsselhof den Chefposten bei der Börse übernehmen. Auch die Struktur des Konzerns wird verändert. In Zukunft wolle sich die Börse „konsequent auf Dienstleistungen für ihre Aktionäre und den Finanzplatz Schweiz in den Bereichen Wertschriftengeschäft, Zahlungsverkehr und Finanzinformationen konzentrieren“, teilte Six am Freitag mit.

Für die Börse ist es der größte Umbau seit ihrer Gründung im Jahr 2008. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters erklärte Lacher, es gehe darum „Six dynamischer und beweglicher zu machen“. Der Verwaltungsrat habe sich einstimmig für den Vorschlag ausgesprochen. Die Börse gehört 130 Schweizer Banken. Die vertreten zwar teils unterschiedliche Interessen, haben aber einer Gemeinsamkeit: Sie freuen sich über Dividenden von dem Börsenbetreiber.

Die größten Börsenbetreiber der Welt
Platz 10: BM&F Bovespa
1 von 10

Die Bedeutung der brasilianischen Börse hat in den vergangenen Monaten stark gelitten. Das Land steckt tief in der Rezession. Neben den hausgemachten Problemen lastet auch die globale Konjunktureintrübung auf dem südamerikanischen Schwellenland. Die Börse in Brasilien hat sich dementsprechend katastrophal entwickelt. Auf Jahressicht hat der Bovespa über 15 Prozent verloren. Hinsichtlich der Marktkapitalisierung reicht es deswegen nur für den zehnten Platz.

Marktkapitalisierung: 4,6 Milliarden Euro*

*Stand: 23. Februar 2016

(Foto: Reuters)
Platz 9: Singapore Exchange
2 von 10

Die Singapore Exchange ist 1999 aus der Fusion der Stock Exchange of Singapore und der Singapore International Montary Exchange hervorgegangen. Insgesamt sind knapp 800 Unternehmen an der Börse in Singapur gelistet.

Marktkapitalisierung: 5,0 Milliarden Euro

(Foto: dpa)
Platz 8: ASX
3 von 10

Der Preisverfall an den Rohstoffmärkten hat auch Australien hart getroffen. Vor allem die Geschäfte mit dem Hauptabnehmer China verlaufen schleppend. Die jahrelang glänzend verlaufenden Geschäfte im Eisenerzhandel sind nicht mehr so gewinnbringend. Auf Jahressicht hat die ASX knapp 15 Prozent verloren. Das ging an der Marktkapitalisierung nicht spurlos vorbei.

Marktkapitalisierung: 5,3 Milliarden Euro

(Foto: dpa)
Platz 7: Japan Exchange Group
4 von 10

Die Börse in Tokio hat ein lange Geschichte. Gegründet wurde sie 1878. Seit 1999 gibt es keinen Parketthandel mehr, sondern nur noch den elektronischen Börsenhandel. Neben dem Tokyo Stock Exchange existierte noch die Osaka Securities Exchange, 2011 fusionierten sie. Die Japan Exchange Group ging 2013 an den Start und ist laut Marktkapitalisierung die siebtgrößte der Welt.

Marktkapitalisierung: 7,6 Milliarden Euro

Platz 6: Nasdaq
5 von 10

Die Nasdaq startete im Februar 1971 als vollelektronische Handelsplattform. Ihre ganz große Zeit hatte die Nasdaq in den 90er-Jahren. Inzwischen muss sie hart um Marktanteile kämpfen. Das Wahrzeichen der Börse im Herzen New York ist die Wand mit Bildschirmen. Hinsichtlich der Marktkapitalisierung liegt die Nasdaq zwar noch vor der Japan Exchange Group, doch der Abstand zu den Spitzenplätzen ist groß.

Marktkapitalisierung: 9,5 Milliarden Euro

Platz 5: London Stock Exchange
6 von 10

Die London Stock Exchange (LSE) könnte bald mit der Deutschen Börse fusionieren. Das Interesse der Deutschen ist allerdings nicht neu. Bereits 2004 buhlten die Deutsche Börse um die LSE. Damals scheiterten die Verhandlungen, weil den Londonern das Angebot zu niedrig war. Die LSE ist mit 3000 handelnden Unternehmen aus über 70 Ländern der internationalste aller Handelsplätze und über 300 Jahre alt.

Marktkapitalisierung: 12,2 Milliarden Euro

Platz 4: Deutsche Börse
7 von 10

Bei einem Zusammenschluss könnte das fusionierte Unternehmen aus Deutscher Börse und LSE zu einem der größten Börsenbetreiber der Welt aufsteigen. Aktuell liegen die Deutschen schon auf Platz 4.

Marktkapitalisierung: 15,9 Milliarden Euro

(Foto: dpa)

Die wohl größte Veränderung betrifft das Kartengeschäft. Das so genannte „Merchant Acquiring“ und die internationale Kartenverarbeitung werden aus der Kernorganistion herausgelöst. Die Börse will nun Gespräche mit möglichen Interessenten aufnehmen. „Wir sind bereit, die Mehrheit am Kartengeschäft abzugeben“, sagte Verwaltungsratschef Lacher.

Damit trennt sich die Six von einem Teil ihrer bislang umsatzstärksten und lukrativsten Sparte. Der Bereich „Payment Services“ kam im vergangenen Jahr insgesamt auf 880 Millionen Franken Umsatz und knapp 92 Millionen Franken Gewinn vor Steuern (EBIT).

Doch das ist nicht die einzige Änderung: Der Wertpapierhandel und die Wertpapierabwicklung, die bislang organisatorisch getrennt waren, sollen zusammengelegt werden. Außerdem will die Six ein „Kompetenzzentrum“ für den Zahlungsverkehr aufbauen, das Datengeschäft forcieren und Innovationen mit einem Venture-Fonds vorantreiben.

Mit dem Niederländer Jos Dijsselhof hat die Börse zudem endlich einen neuen CEO gefunden, nachdem der bisherige Chef Urs Rüegsegger im Mai 2017 seinen Rücktritt verkündet hatte. Dijsselhof war früher als operativer Chef für die Mehrländerbörse Euronext tätig und soll im Januar seine neue Stelle in Zürich antreten.

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