Konzernumbau Deutsche Bank: Christian Sewing soll Doppelrolle behalten

Der Deutsche-Bank-Chef steht in der Kritik.
Frankfurt Die Deutsche Bank will ungeachtet der Kritik von Investoren an der Doppelrolle von Vorstandschef Christian Sewing festhalten. „Wir stehen in einem kontinuierlichen konstruktiven Dialog mit unseren Aufsichtsbehörden, und es ist derzeit nicht geplant, die Verantwortung für unsere Investmentbank im Vorstand zu ändern“, sagte ein Sprecher des Geldhauses am Montag.
Sewing ist seit Sommer auch für die Investmentbank verantwortlich. Einige Großinvestoren seien mit der Aufteilung nicht glücklich und hätten die Aufgabenvielfalt des Vorstandschefs kritisiert, sagten mehrere Insider zu Reuters.
Darüber hinaus wies die Europäische Zentralbank (EZB) einen Bericht zurück, wonach die Aufsichtsbehörden Sewing zur Aufgabe dieser Doppelrolle drängten. „Die Geschichte stimmt nicht“, sagte eine EZB-Sprecherin. „Die Europäische Zentralbank hat dieses Thema mit der Deutschen Bank nicht angerissen“, ergänzte sie.
Die „Financial Times“ hatte unter Berufung auf drei Insider berichtet, die EZB und die Bafin, die beide für die Aufsicht über die Deutsche Bank zuständig sind, verlangten eine Trennung der Bereiche innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre. Die BaFin war zunächst nicht zu erreichen.
Um Druck von Sewing zu nehmen, ernannte die Deutsche Bank am Freitag Fabrizio Campelli zum Vorstand für den Konzernumbau und Personal. Damit hätten der Vorstandschef und sein Vize, Karl von Rohr, viel mehr Zeit, sich auf die strategische Ausrichtung und Entwicklung des Unternehmens zu konzentrieren, erklärte der Deutsche-Bank-Sprecher.
Mehr: Mit dem neuen Personalchef geht Deutsche-Bank-Chef Sewing ein Wagnis ein. Doch die Entscheidung ist klug, denn sie bringt frische Ideen ins Geldhaus.
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