Krisenbank Monte dei Paschi Italiens Regierungschef sieht keinen Grund zur Sorge

Das älteste Geldhaus der Welt ächzt unter faulen Krediten und braucht etwa fünf Milliarden Euro frisches Kapital.
Marina di Pietrasanta Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi sieht die Zukunft der heimischen Krisenbank Monte dei Paschi di Siena positiv. Auf die Frage, ob er um das Geldhaus besorgt sei, sagte Renzi am Sonntag: „Überhaupt nicht.“
Der ins Visier der Justiz geratene Chef des Instituts, Fabrizio Viola, ist dagegen wegen der jüngsten Ermittlungen beunruhigt. Gegen Viola und Ex-Monte-Paschi-Verwaltungsratschef Alessandro Profumo wird Insidern zufolge wegen des Verdachts der Bilanzfälschung und der Marktmanipulation im Zuge von Derivate-Geschäften ermittelt. Zwar dürften die Vorwürfe rasch aus dem Weg geräumt werden, betonte Viola am Freitag. Doch die Untersuchungen drohten das Geldhaus auf seinem Weg aus der Finanzmisere zurückzuwerfen.
Monte Paschi ächzt unter faulen Krediten und bemüht sich derzeit um eine rund fünf Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung. Riskanter Derivate-Handel gehörte zu den Faktoren, die Monte Paschi schon vor Jahren in Schwierigkeiten brachten. Die 1472 gegründete Bank hatte beim jüngsten Stresstest der EU-Bankenaufseher so schwach abgeschnitten wie kein anderes Institut in Europa.