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Kurz vor der Zinsentscheidung Sparkassen-Chef verschärft Kritik an EZB

„Wir reißen ein Loch in die Altersvorsorge der Sparer“: Sparkassen-Präsident Fahrenschon geißelt die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Den deutschen Sparern entgingen 15 Milliarden Euro an Zinseinnahmen.
04.06.2014 - 09:26 Uhr 12 Kommentare
Georg Fahrenschon, ehemaliger bayerische Finanzminister, schlägt sich auf die Seite der deutschen Sparer. Quelle: dapd

Georg Fahrenschon, ehemaliger bayerische Finanzminister, schlägt sich auf die Seite der deutschen Sparer.

(Foto: dapd)

Berlin Kurz vor der nächsten Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank hat Sparkassen-Präsident Georg Fahrenschon seine Kritik an der lockeren Geldpolitik verschärft. Die anhaltende Niedrigzinspolitik käme einer Enteignung der deutschen Sparer gleich, sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) am Mittwoch im Deutschlandfunk. Die EZB setze mit ihrer Geldpolitik falsche Signale. „Wir reißen durch diese niedrigen Zinsen ein Loch in die Altersvorsorge der Sparer“, warnte er. Und dies treffe nicht nur die deutschen, sondern alle europäischen Sparer.

Auf die Frage, ob die Niedrigzinspolitik von EZB-Präsident Mario Draghi eine schrittweise Enteignung sei, antwortete Fahrenschon: „Ja, ganz klar.“ Allein den deutschen Sparern entgingen jedes Jahr schätzungsweise 15 Milliarden Euro an Zinseinnahmen. Dies seien rund 200 Euro pro Kopf. Zugleich bemängelte der Sparkassen-Präsident, dass eine weitere Zinssenkung von derzeit 0,25 Prozent der Realwirtschaft keine weiteren Vorteile bringe.

Die EZB will etwas gegen den starken Euro unternehmen und die Gefahr eines Preisverfalls auf breiter Front (Deflation) abwenden. Die Notenbank entscheidet das nächste Mal am Donnerstag über ihre weitere Geldpolitik. Am Finanzmarkt wird erwartet, dass sie ihren Leitzins nochmals senkt und erstmals Strafzinsen für Banken erhebt.

Daneben könnte noch eine weitere Liquiditätsspritze stehen, um die Banken zu ermuntern, mehr Geld an Unternehmen zu verleihen. Vor allem in den Krisenländern Südeuropas stockt der Kreditfluss zu klein- und mittelständischen Firmen.

Negative Einlagenzinsen: Der historische Schritt der EZB

  • rtr
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12 Kommentare zu "Kurz vor der Zinsentscheidung: Sparkassen-Chef verschärft Kritik an EZB"

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  • Die Banken sind zwar pro forma noch auf den Sparer angewiesen, defacto druckt die EZB aber alle fehlenden Liquiditätslücken mit ihrem ungedecktem Falschgeld sowieso weg. Man kann sicher sein, dass das EZB-Falschgeldregime, welches wir derzeit haben, in solch einem Fall begleitet von "diesmal ist alles andres"-Propaganda und Deflation=Faschismus-Schreckgespenstern erst recht zur Höchstform auflaufen wird. Nur werden auch die FinanzindustrieMARIOnetten und Falschgeldprotagonisten unausweichlich auf dem harten Boden der Realität landen und die Kapital- und Wohlstandszerstörung ihrer irren Politik vor dem Souverän und seinen Gerichten rechtfertigen und spätestens dann lernen müssen, dass man Wohlstand nicht herbeidrucken kann.

  • Dann sollte der Herr Sparkassenpräsident auch so konsequent sein, und den Ausstieg Deutschlands aus dem Euro fordern.
    Aber die Euro ist ja ein "politisches Projekt", und die Verluste der deutschen Sparer und Steuerzahler sind halt der Preis dafür.
    Nach letzten Umfragen schafft es die AfD immerhin schon auf 8 %. Wie es scheint, wacht das Volk doch so langsam auf.

  • Nachtrag zu meinem Beitrag von 11.32 Uhr:

    Bei der Benennung der Risiken von Sacheigentum im EU-Raubstaat habe ich die Edelmetalle vergessen. Viele werben ja angesichts des Kartenhauses Papiergeld dafür, die Altersvorsorge auf Edelmetalle zu gründen. Das kann man natürlich machen. Ich jedoch bin auch da skeptisch.

    Man sollte nicht vergessen, dass die USA und auch Deutschland in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts den privaten Besitz von Edelmetallen einfach verboten haben. Selbst wenn man dann verbotenerweise (ich rate nicht dazu) seine Goldmünzen behalten würde, hätte ein solches Verbot ja gravierende Auswírkungen auf den Marktwert des Goldes. Ein eventueller Verkauf auf dem schwarzen Markt oder im Ausland (wo, bitte, wenn alle westlichen Staaten gemeinsame Sache machen???) wäre nur zu schlechten Preisen möglich.

    Fazit: In unserem Raubstaat gibt es keine sichere Form der Altersvorsorge. Jeder muss versuchen, sich so gut wie möglich durchzulavieren.

    Das Sicherste ist in meinen Augen nach wie vor die Familie. Großeltern, Kinder und Enkelkinder haben nach dem Krieg, als alles zerbombt war und die Menschen vor dem Nichts standen, zusammengehalten. Auf sie dürfte auch heutzutage Verlass sein. Blut wird immer dicker als Wasser sein.

    Vor diesem Hintergrund begrüße ich ausdrücklich die programmtische Aussage der AfD, dass sie die Familie als Keimzelle der Gesellschaft achten und entsprechend fördern will.

    CDU/CSU haben das vor langer, langer Zeit auch einmal gewollt. Das ist vorbei.

  • "Die Niedrigzinspolitik der EZB dient neben der beabsichtigten Schwächung des Euro vor allem dem Ziel, dass die Pleitestaaten der Eurozone ihren Kapitaldienst leichter stemmen können."

    So ein Unsinn... D ist der Schuldenkoenig in EURopa, daher profitieren wir am meisten von niedrigen Zinsen. Niedrige Zinsen foerdern ausserdem Konsum und Investitionen und damit die Wirtschaft und die Schaffung von Arbeitsplaetzen. Falls man ueber den Tellerrand hinaus schaut, weiss man auch, dass alle anderen wichtigen Industrienationen extrem niedrige Zinsen haben (USA, GB, Japan). Sollen wir also unserem Staat, unseren Buergern und unserer Wirtschaft schaden und die Zinsen erhoehen, damit die Omi 2 EUR mehr Zinsen auf ihr Sparbuch bekommt? Wer Rendite will, kann diese schliesslich durch Investitionen erzielen (z.B. Immobilien/Aktien/Fonds) - dies ist auch besser fuer die Wirtschaft und die Bevoelkerung (z.B. Schaffung von Wohnraum, Arbeitsplaetze)...

  • Das Geld wäre gar nicht da. Es gäbe einen Zusammenbruch des Finanzsystems.

  • Alles das bestärkt mich, dass ich mit der AfD die richtige Wahl getroffen habe. Von den Blockparteien (Altparteien) war im Wahlkampf nie die Rede von der milliardenschweren Enteignung der deutschen Vorsorgevermögen fürs Alter. Nur die AfD hat das immer wieder kritisiert, zurückzuführen auf den irrsinnigen Einheitseuro. So treibt man die Bürger in neue politische Richtungen!

  • Ach....die Sparkassen wachen also auch langsamm mal aus ihren Merkel-Schäuble ESM-Komaschlaf auf....Nicht nur der EZB sondern auch der Merkel-Union und der ganzen etablierten Bundestagsparteienmafia gehört schon längst die Blaue Karte (AfD) gezeigt....aber schlaft mal schön weiter ihr Sparkassen,Genossenschaftbanken und damit ihr ganzen Kunden und Wähler dieser Banken-Parteien von Union und SPD.
    Und wenn ihr meint es kann ja nicht mehr schlimmer kommen, dann schaut schon das nächste Finanzloch um die Ecke und zwar in Form von dieser absurden und wirtschaftvernichtenden Merkel-Ethik-Energiewende per EEG-Zwangsvernichtungsgesetz!

  • Die Niedrigzinspolitik der EZB dient neben der beabsichtigten Schwächung des Euro vor allem dem Ziel, dass die Pleitestaaten der Eurozone ihren Kapitaldienst leichter stemmen können.

    Hier lässt der Raubstaat, in dem wir leben, seine Maske fallen: Er entschuldet sich durch einen Raubzug bei seinen Bürgern.

    Da Deutschland zusammen mit den Pleitestaaten in der Zwangsjacke des Euro steckt, trifft diese Politik in voller Wucht auch in Deutschland alle Inhaber von Geldvermögen wie Sparbüchern, Bausparverträgen, Lebensversicherungen, Rentenversicherungen.

    Aber die Inhaber von Sachvermögen sollen sich nicht zu früh in Sicherheit wähnen. Es wird in absehbarer Zeit auch sie treffen. Auch sie werden durch den Staat ausgeplündert werden.

    Die Niedrigzinspolitik reicht angesichts der hoffnungslosen Überschuldung der Staaten bei weitem nicht aus, die Staatsfinanzen wieder in Ordnung zu bringen. Wir können daher sicher sein, dass sich die Finanzminister auch noch andere Grausamkeiten einfallen lassen werden.

    Die Grunderwerbssteuern z.B. sind ja in vielen Bundesländern schon erhöht worden. Da könnte man noch eine Schüppe drauflegen. Auch die Idee einer Zwangshypothek auf Immobilien dürfte so manchem Finanzminister gefallen. Und man kann sicher sein, dass die Beamten der zuständigen Behörden noch sehr kreativ und erfinderisch sein werden.

    Nur auf die Idee, die staatlichen Aufgaben und damit Ausgaben zurückzufahren, dürften sie wohl nicht verfallen. Das würde ja die Macht der Politiker einschränken und die Freiheit der mündigen Bürger voranbringen. Und das fürchtet die politische Klasse bekanntlich wie der Teufel das Weihwasser.

  • Durch den Negativzins ensteht nicht nur ein Verlust von "möglichen" Zinsen, es entsteht ein realer verlust am Guthaben der Sparer" Was passiert eigentlich, wenn viele Sparer ihr Geld von der Bank holen und unters Kopfkissen legen, weil da das Sparguthaben wenigstens nicht schrumpft? Wurde dies eigentlich schon einmal betrachtet? Mit Sicherheit: Schäuble sperrt die Konten der Menschen.

  • "Die hohen Lohnkosten in den südlichen Regionen, die niedrigen Lohnkosten in Deutschland befeuern dieses Ungleichgewicht permanent."

    Das ist nur bedingt wahr. Wenn man das ärmste Land der EU - Bulgarien - nimmt, hat das Land de facto den Euro seit 15 Jahren. Die Lohnkosten sind ein Bruchteil - mit im Durchschnitt 200-300€ brutto Monatseinkommen. Dennoch ist Bulgarien bitter arm. Nicht allein die Lohnpolitik, sondern auch die Subventionspolitik und überhaupt die Handelspolitik von Deutschland und co. ist daran schuld.

    Um das Problem zu lösen, muss Deutschland aus dem Euro raus. Die Löhne müssen erhöht werden. Die Subventionen müssen gestrichen werden. Wettbewerb in der EU muss gefördert und nicht vernichtet werden. und.. und.. und..

    In der globalisierten Welt haben aufstrebenden Firmen keine Chance. Niemand kann mit den großen konkurrieren, niemand kann die EU-Vorgaben-Bürokratie einfach managen, bestensfalls wird die Firma übernommen, wenn sie zu gefährlich wird.

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