Landesbank Bayern noch „weit entfernt“ vom Verkauf der BayernLB

Die Landesbank steht, auch wegen des Erfolgs der Direktbank-Tochter DKB, vor radikalen Umbaumaßnahmen.
Der Freistaat Bayern, Mehrheitseigentümer der Bayerischen Landesbank, hat Spekulationen zu einem möglichen baldigen Verkauf von Anteilen an der Bank eine Absage erteilt. Von solchen „Überlegungen ist der Freistaat Bayern noch weit entfernt“, erklärte Albert Füracker, Staatsminister der Finanzen und für Heimat, am Dienstag.
Für die Bank komme es jetzt darauf an, „in Abstimmung mit ihren Eigentümern eine optimale Strategie für alle Geschäftsbereiche - einschließlich DKB - in Bewusstsein der kommenden Herausforderungen des Bankenmarkts zu definieren“, sagte er weiter. „Für diesen Prozess, der gerade erst in der Bank angelaufen ist, ist Sorgfalt wichtiger als Schnelligkeit.“
Edgar Zoller, der stellvertretende Vorstandschef der Bank, hatte im März eine Strategieüberprüfung für die BayernLB angekündigt. Kurz zuvor wurde mit Stephan Winkelmeier ein neuer Vorstandschef bestellt. Er war von 2011 bis 2014 bereits Finanzvorstand bei der Bank und sitzt seit 2017 im Aufsichtsrat.
Das Gewinn-Zugpferd DKB, die Online-Tochter für Privatkunden, schließt nach eigenen Angaben eine Expansion ins Ausland nicht aus. „Wir werden uns das anschauen“, sagte DKB-Chef Stefan Unterlandstättner Ende März. „Wir werden das im Rahmen des Strategieprozesses mit der Mutter diskutieren.“
Eigner der Bank sind Bayern mit etwa 75 Prozent und der Sparkassenverband Bayern mit rund 25 Prozent. Zuletzt hatte es Bestrebungen innerhalb der Sparkassen-Gruppe gegeben, ein zentrales Sparkassen-Spitzeninstitut ohne Beteiligung von Bundesländern zu schaffen.
In diesem Zusammenhang wurde auch die Fusion von Landesbanken diskutiert. Im Beteiligungsbericht von Bayern, der im Februar veröffentlicht wurde, hatte es zur BayernLB noch geheißen: „Derzeit stehen weder ein (Teil-)Verkauf der Beteiligung noch eine Fusion mit einem anderen Institut zur Debatte.“
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