BayernLB: Landesbank will Beihilfeverfahren vorzeitig abschließen
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LandesbankBayernLB will Beihilfeverfahren vorzeitig abschließen
BayernLB-Chef Johannes-Jörg Riegler ist zuversichtlich, dass die Landesbank das EU-Beihilfeverfahren frühzeitig beenden wird. 2016 stiegen sowohl der Gewinn als auch die Kapitalquote des bayrischen Instituts.
Die Landesbank hatte sich in der Finanzkrise mit riskanten US-Wertpapieren und der Übernahme der österreichischen Krisenbank Hypo Alpe Adria verzockt und wurde 2008 mit zehn Milliarden Euro vom Land Bayern gerettet.
München Die BayernLB will das EU-Verfahren wegen der staatlichen Rettung der Bank in der Finanzkrise vorzeitig abschließen. Nach dem Anstieg von Gewinn und Kapitalquote im vergangenen Jahr sei er noch zuversichtlicher, dass das ursprünglich bis 2019 angelegte Beihilfeverfahren frühzeitig beendet werde, sagte BayernLB-Chef Johannes-Jörg Riegler am Donnerstag in München. „Wir sind guter Dinge.“ Das Geldhaus könne darüber jedoch nicht alleine entscheiden, sondern sei von der EU-Kommission und der EZB-Bankenaufsicht abhängig.
Die BayernLB hatte sich in der Finanzkrise mit riskanten US-Wertpapieren und der Übernahme der österreichischen Krisenbank Hypo Alpe Adria verzockt und wurde 2008 mit zehn Milliarden Euro vom Land Bayern gerettet. Als Ausgleich dafür verdonnerte die EU-Kommission die Bank dazu, zu schrumpfen und bis 2019 fünf Milliarden Euro an den Mehrheitseigner Bayern zurückzuzahlen. Eine Milliarde Euro davon ist noch offen.
Im vergangenen Jahr hat das Land Finanzkreisen zufolge mit der EU-Kommission darüber verhandelt, ob es die Kapitalpolster der BayernLB noch einmal stärken kann. Nachdem die harte Kernkapitalquote der Bank bei voller Umsetzung der strengeren Basel-III-Regeln 2016 auf 13,2 Prozent stieg, ist das nun aber offenbar kein Thema mehr. „Es ist nicht angedacht“, sagte Vorstandschef Riegler. „Es ist auch nicht nötig.“
Die robuste Wirtschaftsentwicklung und Beteiligungsverkäufe verlieh der BayernLB Rückenwind. Der Vorsteuergewinn stieg im vergangenen Jahr um zehn Prozent auf 708 Millionen Euro, wie die das Münchener Geldhaus am Donnerstag mitteilte. Damit hat die BayernLB aller Voraussicht nach wie schon 2015 das beste Ergebnis aller Landesbanken eingefahren. Die Helaba legt ihre Zahlen für das abgelaufene Jahr erst kommende Woche vor, hat jedoch einen niedrigeren Gewinn in Aussicht gestellt.
Vita Johannes-Jörg Riegler
Der 52-Jährige ist in Werneck bei Schweinfurt geboren. Sein Jurastudium absolvierte er Anfang der 1990er-Jahre unter anderem an der Universität Würzburg.
Erste Stationen folgten bei Kanzleien in Deutschland und den USA. Später absolvierte er parallel zur beruflichen Laufbahn seine Dissertation in Würzburg und den MBA-Abschluss in London.
Nach dem Studium folgte 1993 der Wechsel in den Bankensektor. Zehn Jahre war Riegler bei der Deutschen Bank, ehe der Wechsel in den Vorstand der Westfalenbank folgte. 2005 wechselte er als Risikovorstand zur NordLB nach Hannover, zuletzt war er dort Vize-Chef. Seit April 2014 ist er Vorstandschef der BayernLB in München.
Seit vergangenem November ist Riegler Präsident des Bundesverbands Öffentlicher Banken in Berlin.
Johannes-Jörg Riegler ist verheiratet und Vater von drei Kindern.
Auch im laufenden Jahr rechnet BayernLB-Chef Johannes-Jörg Riegler mit einem Vorsteuergewinn im mittleren dreistelligen Millionenbereich. Das Institut legte bereits 2013 ein Kostensenkungsprogramm auf, das noch bis Jahresende läuft. Zusätzlich habe die Bank Ende 2016 „ein Effizienzprogramm gestartet, das weit über bloßes Kostenbewusstsein hinausgeht“, sagte Riegler. Die nach der LBBW zweitgrößte deutsche Landesbank wolle damit ihre Prozesse verbessern und digitale Plattformen weiterentwickeln.
Im vergangenen Jahr musste die BayernLB dank der guten Wirtschaftsentwicklung in Deutschland weniger Geld für ausfallgefährdete Kredite zurücklegen. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft sank um zwei Drittel auf 87 Millionen Euro. Zudem profitierte die Bank von Sondereffekten. Der Verkauf von Anteilen an Visa Europa und an der Deutschen Factoring Bank spülten der BayernLB 172 Millionen Euro in die Kasse.
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