Landesbank Corona-Folgen und Wirecard-Pleite: Gewinn der LBBW bricht ein

Die Landesbank Baden-Württemberg schraubt die Risikovorsorge für mögliche Corona-Folgen kräftig nach oben.
Frankfurt Die Coronakrise und die Wirecard-Pleite lassen den Gewinn der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) einbrechen. Sie verdiente im vergangenen Jahr 252 Millionen Euro vor Steuern und damit rund 60 Prozent weniger als 2019. Das Konzernergebnis nach Steuern rutschte ähnlich stark ab, auf 172 Millionen Euro, wie die Bank am Donnerstag mitteilte.
Belastend wirkten 2020 vor allem zwei Faktoren: eine höhere Risikovorsoge sowie die Belastung durch einen Kredit an den mittlerweile insolventen Zahlungsdienstleister Wirecard.
Die LBBW erhöhte die Risikovorsorge für das Kreditgeschäft drastisch auf 544 Millionen Euro. Ein großer Teil davon ist für mögliche wirtschaftliche Folgen der Corona-Pandemie reserviert, etwa durch Kreditausfälle. „Wir haben uns entschieden, hier kräftig Vorsorge zu betreiben“, sagte Vorstandschef Rainer Neske. Die Unsicherheit über die Corona-Folgen sei nach wie vor groß.
Zudem schlug sich ein Kredit an Wirecard mit einer Belastung von 160 Millionen Euro in der Risikovorsorge nieder. Die LBBW zählte neben anderen deutschen Geldhäusern zu den größeren Darlehensgebern von Wirecard. Sie verkaufte den Kredit am Zweitmarkt. „Für uns ist das Thema Wirecard komplett abgeschlossen“, sagte Neske.
„Die LBBW arbeitet unter schwierigsten Bedingungen profitabel“, sagte Neske mit Blick auf das Ergebnis. Die Bank habe die Stärke, die Krise zu überstehen und sich zugleich weiterzuentwickeln.
Zugleich senkte die LBBW ihre Kosten etwas. Sie plant, ihre Verwaltungsaufwendungen bis 2024 um 100 Millionen Euro gegenüber 2019 zu senken. Die Bank hat bereits bekanntgegeben, dass sie in diesem Zeitraum 700 Jobs abbauen will. Ende 2020 hatte die LBBW 9100 Vollzeitstellen, sie beschäftigte gut 10.100 Mitarbeiter.
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