Landesbank Gewinn der BayernLB halbiert sich

Die Coronakrise drückt den Gewinn der Landesbank, aber sie verdient immer noch Geld.
Frankfurt Die Folgen der Coronakrise machen sich auch bei der BayernLB deutlich bemerkbar. Der Gewinn halbierte sich im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 158 Millionen Euro.
Bankchef Stephan Winkelmeier erklärte am Freitag, man sei trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie zufrieden mit der Entwicklung. Die Bank habe solide Erträge erwirtschaftet und parallel ihre Transformation in unvermindertem Tempo vorangetrieben.
Um mögliche Kreditausfälle abzudecken, hat die BayernLB die Risikovorsorge von zehn Millionen Euro auf 75 Millionen Euro aufgestockt. Der Anteil tatsächlich fauler Kredite sei bislang aber minimal. Wie das Gesamtjahr ausfallen könnte, wollte das Geldhaus angesichts der Unsicherheit, die die Coronakrise mit sich bringt, nicht prognostizieren.
Getragen wird das Ergebnis der Landesbank einmal mehr vor allem von ihrer Onlinetochter DKB, die neben ING und Comdirect zu den großen Direktbanken in Deutschland zählt – alle drei haben in diesem Jahr die Kundenzahl erneut deutlich gesteigert. Die DKB verdiente vor Steuern 115 Millionen Euro, gut 20 Prozent weniger als vor einem Jahr.
BayernLB will DKB weiter ausbauen
Die DKB wird künftig auch strategisch eine noch größere Rolle für die BayernLB spielen. Die Bank hatte Ende vergangenen Jahres eine Neuausrichtung angekündigt. Sie sieht unter anderem vor, die DKB weiter auszubauen.
So will die Landesbank in den Jahren bis 2024 insgesamt 400 Millionen Euro in Infrastruktur und IT investieren. Die Kundenzahl der DKB soll sich bis dahin auf acht Millionen beinahe verdoppeln. Auch das Immobilien- und das Verbundgeschäft mit den Sparkassen sollen weiter gestärkt werden.
Im Rahmen dieser Umbaupläne hatte die Bank bereits im Dezember bekanntgegeben, dass 400 Stellen gestrichen werden. Nun kündigte sie am Freitag an, dass weitere rund 400 Jobs wegfallen dürften. Der Arbeitsplatzabbau werde sich „voraussichtlich nochmals in einer ähnlichen Größenordnung bewegen“, hieß es.
Die BayernLB betonte, dass der Abbau sozialverträglich erfolgen soll, betriebsbedingte Kündigungen seien bis Herbst 2022 ausgeschlossen. Der BayernLB-Konzern hat insgesamt gut 8.400 Mitarbeiter. In der Kernbank, auf die sich der Jobabbau bezieht, waren Ende Juni rund 3.400 Mitarbeiter beschäftigt.
Mehr: Die Onlinebanken wachsen auch in der Coronakrise weiter.
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