Landesbank Lösung für die NordLB wird konkreter

Die Sparkassen-Finanzgruppe arbeitet an einer Lösung, bei der die angeschlagene NordLB überleben würde.
Frankfurt Sparkassen und Landesbanken nähern sich einer Auffanglösung für die angeschlagene NordLB. Das Hannoveraner Geldhaus benötigt Finanzkreisen zufolge insgesamt gut 3,5 Milliarden Euro. 2,5 Milliarden Euro sollen demnach die Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt stemmen, die zusammen rund 65 Prozent an der Landesbank halten.
Die restliche Summe solle zu ungefähr je einem Drittel aufgeteilt werden, hieß es weiter: Geld müsste erstens von den Sparkassen kommen, die Anteile an der NordLB halten – das sind die Institute aus Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Zweitens wäre der Sicherungsfonds aller deutschen Sparkassen gefragt, und drittens müsste der entsprechende Fonds der Landesbanken beispringen.
Vertreter der Sparkassen-Finanzgruppe haben diese Lösung am Dienstag bei einem hochrangigen Treffen in der EZB vorgestellt. Bei der Finanzaufsicht sei der Ansatz positiv aufgenommen worden, sagten mehrere mit den Gesprächen vertraute Personen. Grünes Licht für eine solche Lösung habe es aber noch nicht gegeben. Dazu seien eine ausführlichere Analyse sowie weitergehende Schritte der Sparkassen-Finanzgruppe nötig. Denn bisher handelt es sich lediglich um eine unverbindliche Absichtserklärung.
Abwicklung gilt als teuerste Option
Die NordLB leidet unter der Schiffskrise und braucht dringend frisches Kapital. Das Institut und sein Mehrheitseigner Niedersachsen verhandeln deshalb bereits seit Längerem mit zwei Finanzinvestoren, Cerberus und Centerbridge, über einen Einstieg bei der Bank. Bis Freitag müssen beide Angebote für eine Beteiligung an der NordLB einreichen. Erst danach dürfte klar werden, ob es auf eine private oder öffentlich-rechtliche Lösung herausläuft.
Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis hatte vergangene Woche in einem Brief an die Vorstände der bundesweit 384 Sparkassen deutlich gemacht, dass eine Minderheitsbeteiligung Privater an der NordLB viele Nachteile für den Sparkassen-Sektor hätte. Laut „Börsen-Zeitung“ ist er nun mit „einem sehr breiten Mandat“ ausgestattet worden, um eine öffentlich-rechtliche Auffanglösung voranzutreiben.
Diese ist allerdings noch lange nicht sicher. Innerhalb der Sparkassen-Gruppe gibt es weiter kritische Stimmen. Bei einem Spitzengreffen in Berlin am Montag wurden keine Beschlüsse zur Zukunft der NordLB gefasst.
Klar ist allerdings, dass niemand im Sektor eine Abwicklung der NordLB zulassen will. Sie gilt als die mit Abstand teuerste Option für Sparkassen und Landesbanken. „Wir nähern uns in sehr konstruktiver Zusammenarbeit dem Ziel Stück für Stück“, sagte ein Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands. Die niedersächsischen Sparkassen und das Finanzministerium in Hannover äußerten sich nicht.
Parallel zum Einstieg bei der Bank verhandelt die NordLB über den Verkauf von faulen Schiffskrediten im Volumen von rund sieben Milliarden Euro. Die geplante Veräußerung an Cerberus würde bei der NordLB Finanzkreisen zufolge einen Kapitalbedarf von bis zu 2,5 Milliarden Euro auslösen, da das Portfolio nur mit einem Abschlag verkauft werden kann. Eine Milliarde Euro braucht die Bank zudem, um ihre Kapitalbasis zu stärken. Spätestens Anfang Februar soll eine Lösung stehen.
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