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Lebensmittelkonzern Kurssturz bei Kraft Heinz: Warren Buffett droht Abschreibung in Milliardenhöhe

Die Aktie des Lebensmittelkonzerns Kraft Heinz verliert fast neun Prozent. Für Starinvestor Warren Buffett ist das besonders ärgerlich.
09.08.2019 - 11:41 Uhr 1 Kommentar
Der Investor ist für seinen langen Anlagehorizont bekannt. Quelle: Reuters
Warren Buffett

Der Investor ist für seinen langen Anlagehorizont bekannt.

(Foto: Reuters)

Düsseldorf Hinter den Anlegern des Ketchup-Produzenten Kraft Heinz liegt ein schwarzer Tag: Am Donnerstag verlor die Aktie 8,6 Prozent und notierte zeitweise auf dem niedrigsten Stand seit der Fusion der US-Lebensmittelkonzerne Kraft Foods und Heinz Company. Für einen Aktionär ist der Crash der Aktie besonders bitter: Star-Investor Warren Buffett.

Kraft Heinz gab am Donnerstag erstmals Zahlen für das laufende Geschäftsjahr bekannt: Abschreibungen und andere Belastungen summierten sich in der ersten Jahreshälfte auf eine Milliarde Dollar. Das sorgte für ein kräftiges Minus an der Börse. Dadurch könnte Buffetts Konglomerat Berkshire Hathaway bald Abschreibungen in Milliardenhöhe drohen.

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Denn Buffetts Beteiligungsgesellschaft ist mit knapp 27 Prozent der größte Einzelinvestor beim nach eigenen Angaben fünftgrößten Lebensmittelhersteller. Knapp 326 Millionen Aktien hält Berkshire aktuell, in den Büchern werden diese noch mit 13,5 Milliarden US-Dollar bewertet. Der derzeitige Wert beträgt aber nach den jüngsten Kursverlusten vor dem Handelsstart an der Wall Street am Freitag nur noch 9,2 Milliarden Dollar.

Für Buffetts Firma könnte das demnächst einen heftigen Verlust bedeuten. Denn eine neue Bilanzierungsregel zwingt Berkshire seit dem vergangenen Jahr, die Aktienportfolios zu aktuellen Kursen zu bewerten und in den Quartalsergebnissen zu verbuchen. Kraft Heinz würde demnach aktuell mit einem Verlust von fast fünf Milliarden Dollar zu Buche schlagen.

Buffett selbst hält nichts von dieser neuen Bilanzierungsregel und drängt seine Aktionäre dazu, den Aktienpaketen von Berkshire nicht zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Zu stark könnten die Werte von Quartal zu Quartal schwanken. „Weder Berkshires stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender, Charlie Munger, noch ich glauben, dass das eine sinnvolle Regel ist“, schimpfte Buffett im Februar in seinem Brief an die Investoren.

In diesem Jahr hat Berkshire bislang davon abgesehen, den Buchwert der Kraft-Heinz-Aktien zu korrigieren – obwohl diese bereits zum Ende des zweiten Quartals am 30. Juni um mehr als drei Milliarden Dollar vom Marktwert nach unten abwichen. Da aber Kraft Heinz bis zu diesem Donnerstag noch keine Ergebnisse für 2019 veröffentlicht hatte, schloss Berkshire den Lebensmittelproduzenten für das erste und zweite Quartal aus seinem Ergebnis aus.

Buffett will an Kraft Heinz festhalten

Allerdings erklärte Berkshire, als es am vergangenen Samstag die Zahlen veröffentlichte, dass man die Absicht und Fähigkeit habe, die Investition bis zur Erholung zu halten. Gleichwohl, so stellte das Unternehmen fest, sei in kommenden Perioden eine Korrektur des Buchwerts möglich.

Dieser Fall könnte bald eintreten – und das wäre nicht das erste Mal. Bereits im Schlussquartal des Vorjahres musste Berkshire eine Wertminderung von drei Milliarden Dollar auf seine Anteile bei Kraft Heinz verbuchen. Auch wegen Kraft Heinz rutschte das Quartalsergebnis daraufhin tief ins Minus.

2013 hatte Berkshire zusammen mit der Beteiligungsgesellschaft 3G zunächst Heinz übernommen und 2015 dessen Fusion mit Kraft eingefädelt. Dieser Deal ist für Berkshire längst zur Belastung geworden und Buffett selbst räumt ein, dass er einen Fehler gemacht hat. „Wir haben für Kraft zu viel bezahlt“, sagte der 88-jährige Börsenguru im Februar. „Ich lag in mehrfacher Hinsicht falsch.“ Seine Anteile will er trotzdem nicht verkaufen, stellte er in diesem Monat klar.

Buffett ist für seinen langen Anlagehorizont bekannt. Im Falle von Kraft Heinz fragt sich mancher Analyst aber, ob sich der Star-Investor nicht verrannt hat. Denn Besserung scheint nicht in Sicht zu sein. Im ersten Halbjahr halbierte sich der Gewinn auf 854 Millionen Dollar. „Der negative Ton in der Mitteilung erhöht das Risiko, dass die Prognose für das Gesamtjahr herabgesetzt wird“, stellten die Experten der Credit Suisse fest.

Das dürfte dann auch weiter auf den Aktienkurs auswirken. Seit der Fusion 2015 hat die Aktie von Kraft Heinz mehr als 60 Prozent verloren, im Vergleich zum Allzeithoch von 96,65 Dollar aus dem Februar 2017 sind es sogar mehr als 70 Prozent.

Mehr: Warren Buffett sitzt auf 122 Milliarden Dollar in Cash. Der Handelsstreit und eine schwächere US-Wirtschaft machen dem Konglomerat des Star-Investors jedoch zu schaffen.

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