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Libor-Gerichtsprozess Das große Zittern der Banker

14 Jahre muss der Ex-Banker Tom Hayes wegen Zinsmanipulationen ins Gefängnis. Die Verurteilung dürfte nur der Anfang sein. Denn etliche andere Händler sind ähnlich vorgegangen wie er. Weitere Anklagen dürften folgen.
04.08.2015 - 17:53 Uhr Kommentieren
Verurteilt zu 14 Jahren Gefängnis. Quelle: Reuters
Tom Hayes

Verurteilt zu 14 Jahren Gefängnis.

(Foto: Reuters)

London Es war eine von vielen Entschuldigungen, die der ehemalige Derivate-Händler Tom Hayes vor Gericht vorbrachte: Das Manipulieren des Referenzzinssatzes Libor sei in der Bankbranche so verbreitet gewesen, dass „noch nicht mal Mutter Teresa“ unbeteiligt geblieben wäre, wenn sie im Geschäft gewesen wäre.

Das Gericht hat dem 35-Jährigen keines der Argumente abgenommen, mit denen er sich zu verteidigen versuchte, und ihn zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt. Seine Darstellung der Dinge hat eines aber deutlich gemacht: Etliche andere Händler sind ähnlich vorgegangen wie er.

Weitere Klagen dürften daher in der Libor-Affäre folgen. „Und wahrscheinlich auch in anderen Finanzskandalen wie etwa dem um die Manipulation von Devisenkursen“, sagt Clive Zietman von der Anwaltskanzlei Stewarts Law, „das SFO dürfte sich angesichts des Erfolgs in Sachen Hayes ermutigt fühlen, andere Fälle vor Gericht zu bringen.“

Allein Hayes, der bei UBS und Citigroup arbeitete, hat offenbar mit 24 Kollegen – teilweise bei anderen Banken und Brokerhäusern – kooperiert, um beim Libor zum Ziel zu kommen und ihn so zu beeinflussen, dass es seinen Geschäften nutzte. Derzeit sind weltweit 20 Ex-Händler angeklagt, davon mehr als die Hälfte in Großbritannien. Sechs von ihnen werden sich voraussichtlich ab September vor einem Londoner Gericht verantworten müssen. Für fünf andere soll der Prozess im Januar beginnen.

Die britische Behörde für schwere Wirtschaftskriminalität Serious Fraud Office (SFO) hat ihre Ermittlungen im Libor-Skandal aber noch nicht abgeschlossen. Kreisen zufolge gehört Christian Bittar, ein ehemalige Deutsche-Bank-Händler, zu denjenigen, die die Behörde weiterhin Visier hat.

Sie soll Bittar bereits befragt, ihn bislang aber noch nicht eines Vergehens beschuldigt haben. Daher hat die britische Finanzaufsicht FCA nach Angaben aus Kreisen, die mit der Sache vertraut sind, eine Geldstrafe von zehn Millionen Pfund noch nicht eingefordert, die sie Bittar angedroht hat. Offiziell wollten sich die Behörden nicht äußern.

„Hayes hat viel Belastendes geliefert“
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