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Libor-Zinssatz Ermittler nehmen fünf Banken ins Visier

Die Bank of America, die Citigroup, Barclays, UBS und die WestLB stehen im Fokus der Ermittlungen wegen angeblicher Libor-Zinssatz-Manipulationen. Sichere Beweise für eine Manipulation dürften aber kaum zu finden sein.
17.03.2011 - 18:50 Uhr Kommentieren
Die Bank of America ist eine der fünf Banken im Visier der Ermittler. Quelle: Reuters

Die Bank of America ist eine der fünf Banken im Visier der Ermittler.

(Foto: Reuters)

London/Frankfurt Die internationalen Ermittlungen wegen angeblicher Manipulationen am Libor-Zinssatz konzentrieren sich Kreisen zufolge auf fünf Großbanken. Dazu gehören Bank of America, Citigroup, Barclays, UBS und die WestLB, wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag sagte. Sie alle würden derzeit von den Aufsichtsbehörden in den USA, Japan und Großbritannien untersucht.  

Der Libor (London Interbank Offered Rate) gilt als der Zinssatz, zu dem sich Banken gegenseitig Geld leihen. Er wird täglich durch eine Umfrage des Britischen Bankenverbandes (BBA) unter den wichtigsten international tätigen Banken ermittelt und bildet die Grundlage für viele Finanzmarktgeschäfte. So wird etwa der Coupon variabel verzinster Anleihen meist als Aufschlag auf den Libor definiert.

Im Zentrum der Ermittlungen steht die Frage, wie der Dollar-Libor in den Jahren 2007 und 2008 zustande kam und ob er den tatsächlichen damaligen Marktpreisen entsprach. Zwar ist das Libor-Verfahren seit jeher umstritten, weil es auf die Ehrlichkeit der Institute setzt. Doch in der Finanzkrise wurde die Kritik besonders laut: Fachleuten zufolge muss eine Bank mit großem Refinanzierungsbedarf daran interessiert sein, dass der Libor niedrig ist.

Nach einem Bericht der „Financial Times“ (Donnerstagausgabe) erhielten Bank of America, Citigroup und Barclays von den US-Behörden bereits Vorladungen. So weit sei es bei der WestLB zwar noch nicht, aber auch hier hätten die Ermittler Informationen eingeholt, berichtete die Zeitung.  Die Aufsichtsbehörden lehnten eine Stellungnahme ab. Auch Bank of America, Citigroup, Barclays und WestLB äußerten sich nicht zur Sache. Die UBS hatte in dieser Woche bereits eingeräumt, im Zusammenhang mit den Libor-Ermittlungen eine Vorladung der amerikanischen Börsenaufsicht SEC erhalten zu haben.  

Nach Einschätzung von Juristen stehen die Ermittler vor einer schweren Aufgabe. Eindeutige Beweise für eine Manipulation dürften kaum zu finden sein, schon gar nicht während der damaligen Marktturbulenzen, sagte Tom O'Riordan, Partner in der Kanzlei Paul Hastings. „Das ist, als wenn man die Nadel im Heuhaufen sucht.“  Der Bankenverband BBA hält seine Methode der Libor-Festsetzung für transparent. Wenn eine Bank einen auffällig hohen oder tiefen Satz nenne, werde dieser bei der Berechnung nicht berücksichtigt. Zu den aktuellen Ermittlungen äußerte sich der BBA nicht.

  • dpa
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