Loanboox Fintech von ehemaligen UBS-Banker ist jetzt mehr als 100 Millionen Euro wert

Die Finanzierungsplattform wurde vor zwei Jahren gegründet.
Frankfurt
Die Kredit-Plattform Loanboox hat in einer Finanzierungsrunde knapp 19 Millionen Euro eingesammelt. Das erklärte Stefan Mühlemann, Gründer und CEO der 2016 gegründeten Plattform, in einem Interview mit Bloomberg News. Dadurch steige der Unternehmenswert auf 108 Millionen Euro. Neue Investoren sind unter anderem die Deutsche Kreditbank, eine Tochter der Bayerischen Landesbank, sowie die Liechtensteiner LGT Gruppe.
Mühlemann empfand die Finanzierungsrunde als eigentlich überzeichnet. Um unternehmerische Freiheiten zu bewahren, wollte er jedoch nicht mehr als 22 Millionen Franken einsammeln – 70 Prozent der Plattform sind noch in Firmenhand.
„Das Geld soll unser Wachstum finanzieren“, erklärte Mühlemann, der das Unternehmen im Heimatmarkt Schweiz, sowie in Deutschland, Österreich und Frankreich betreibt. „Bis Ende 2020 wollen wir alle wichtigen europäischen Märkte abdecken.“ Für ein Jahr später ist dann der Breakeven geplant.
Über das Fintech können Gemeinden und öffentliche Schuldner Kreditanfragen stellen. Banken und institutionelle Investoren bieten sich als Darlehensgeber an. Wenn sich beide Seiten einig sind, schließen sie einen Vertrag über die Plattform. Kredite über 10 Milliarden Euro wurden so bereits über die Plattform vermittelt.
Das Modell spricht auch traditionelle Finanzdienstleister und Banken an. So hat beispielsweise die Landesbank-Hessen-Thüringen Girozentrale gemeinsam mit der Unternehmensberatung Lucht Probst Associates die Plattform Komuno gegründet.
Trotzdem sieht sich der Loanboox-Gründer nicht als Banken-Konkurrent, obwohl er in ihrem Terrain agiert: „Bei einem Viertel der Kreditgeber, die auf der Plattform aktiv sind, handelt es sich immerhin um Banken“, sagte er. Unterm Strich hätten sich bereits etwa 350 Kapitalgeber und rund 1.000 Kapitalsuchende angemeldet.
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