London Manager der Deutschen Bank lassen sich während Entlassungswelle neu einkleiden

Firmengründer Ian Fielding-Calcutt (r.) und Consulting Partner Ian Riley verlassen die Deutsche-Bank-Zentrale in London.
Düsseldorf Unglücklicher hätte das Timing kaum sein können: Während die Deutsche Bank in London am Montag im Zuge ihrer Umbaupläne die ersten Mitarbeiter feuerte, ließen sich Topmanager mit neuen Luxusanzügen ausstatten. Kostenpunkt pro Anzug: mindestens 1.100 Euro. Das berichtet der britische „Guardian“.
Öffentlich wurde die Aktion durch einen Zufall: Zahlreiche Fotografen hatten sich am Montag vor der Londoner Zentrale postiert, nachdem bekannt geworden war, dass die Deutsche Bank unverzüglich mit dem Stellenabbau beginnen würde. Dabei schossen sie auch Fotos von zwei gut gekleideten Männern, die das Gebäude mit großen Taschen verließen. Das Bild von den vermeintlich gefeuerten Bankern ging um die Welt – tatsächlich gehören beide aber zum Edelschneider Fielding & Nicholson.
Ein Anzug bei Fielding & Nicholson kostet umgerechnet mindestens 1.100 Euro, die Herstellung dauert bis zu acht Wochen. Nach Angaben des „Guardian“ gibt es für die Preise nach oben aber keine Grenze.
Firmengründer Ian Fielding-Calcutt räumte im Gespräch mit der Internetseite „Finance News“ ein ungünstiges Timing ein. „Ich denke, viele der Leute, die entlassen wurden, waren Händler, die keine Anzüge tragen. Wir sind deshalb also ganz normal mit unseren Kunden umgegangen, die offensichtlich von den Kürzungen nicht betroffen waren.“
Von der Deutschen Bank gibt es noch keine Stellungnahme. Vorstandschef Christian Sewing dürfte allerdings wenig begeistert sein, dass sich Manager ausgerechnet an dem Tag mit neuen Anzügen ausstatten lassen, an dem die Entlassungswelle startet. Er hatte am Montag London besucht und wiederholt betont, wie sehr er die Entscheidung bedauere, sich von einem Fünftel der weltweiten Belegschaft zu trennen.
Am Sonntag hatte die Deutsche Bank eine weitreichende Restrukturierung angekündigt. In den kommenden dreieinhalb Jahren sollen 18.000 Arbeitsplätze abgebaut werden. Insbesondere im Investmentbanking werden massiv Stellen gekürzt. Da der Standort in London für diesen Bereich besonders wichtig ist, könnten laut „Guardian“ von den 7.000 Stellen bis zu 3.000 Stellen wegfallen.
Am Montag hatte deshalb die Personalabteilung die Mitarbeiter per E-Mail dazu aufgefordert, um acht Uhr am Arbeitsplatz zu erscheinen. Bei einer Mitarbeiterversammlung wurde ihnen mitgeteilt, dass ihre Zugangskarten von elf Uhr an nicht mehr funktionieren würden.
Die entlassenen Banker finden in London einen schwierigen Jobmarkt vor. Die betroffenen Aktienhändler konkurrieren um eine schrumpfende Zahl an Stellen. Brancheninsider machen ihnen deshalb keine großen Hoffnungen. „Die Aussichten für Aktienhändler sind sehr schlecht“, sagt ein Londoner Investmentbanker dem Handelsblatt. „Für Cash-Trader gehen die Chancen, einen Job zu finden, gegen null.“ Etwas besser sehe es im Anleihehandel aus, doch auch hier seien die Banken relativ gut ausstaffiert.
Mehr: Für Zahlungen an scheidende Vorstände gibt es bei der Deutschen Bank feste Regeln. Auf drei Vorstände wartet jetzt eine Millionen-Abfindung.
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Hallo Herr Neuhaus!
Sie schreiben: "Kostenpunkt pro Anzug: mindestens 1100 Euro. Das berichtet der britische „Guardian“."
Häh?
Der Guardian berichtet von min. 1200,- GBP. Das sind lt. Währungsrechner des Handelsblattes 1.333,51€.
Von einem Wirtschaftsredakteur darf man die Beherrschung der Grundrechenarten erwarten. Oder zumindest die korrekte Anwendung der hauseigenen Werkzeuge (noidoitsch: tools) Gut, dass ich gekündigt habe und nicht weiter zu iÍhrer Appanage beitrage.
MfG
Sewing ist ihr Buhmann und sie verschleudern weiterhin fremder Leute Geld. Eine Unverschämtheit. Ein Fall für den Staatsanwalt: Betrug, Veruntreuung, etc., da ließen sich bestimmt noch viele Straftatbestaende finden, wenn man will.
Sewing ist ihr Buhmann und sie verschleudern weiterhin fremder Leute Geld. Eine Unverschämtheit. Ein Fall für den Staatsanwalt: Betrug, Veruntreuung, etc., da ließen sich bestimmt noch viele Straftatbestaende finden, wenn man will.