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Luxemburg, Irland, Singapur Banken verdienen in Steueroasen verdächtig viel

In Oasen sprudelt das Wasser, in Steueroasen der Gewinn. Eine neue Studie der Grünen im EU-Parlament stützt den Eindruck: Auch Banken profitieren. Ganz vorn dabei ist eine alte Bekannte.
06.08.2015 - 15:44 Uhr 11 Kommentare
Das ist die schwarze Liste der EU-Kommission. Um die Grafik zu vergrößern, klicken Sie bitte auf das Bild.
Weltkarte mit Steueroasen

Das ist die schwarze Liste der EU-Kommission. Um die Grafik zu vergrößern, klicken Sie bitte auf das Bild.

Frankfurt Die fragwürdigen Steuerpraktiken Luxemburgs haben das Thema Steueroptimierung in Europa wieder auf die politische Agenda gebracht. Nun haben die Grünen im Europaparlament eine Studie veröffentlicht, die den Verdacht nährt, dass auch Banken Gewinne bewusst in Steueroasen wie Luxemburg oder Irland anfallen lassen. Erstellt hatte die Studie Tax Research UK. Der Untersuchung zufolge fallen bei europäischen Banken in einigen Steueroasen auffällig hohe Gewinne an, die auch genau dort versteuert wurden.

Die Studie untersucht, wie hoch die Gewinne von 26 Banken der Europäischen Union in den einzelnen Ländern ausfallen müssten, wenn man sie gemäß den realen Aktivitäten, die dort stattfinden, verteilen würde. Damit gemeint ist eine Gewinnzuweisung, die sich an Umsatz, Mitarbeiterzahl oder Vermögenswerten orientiert. Dieses Verfahren, „Unitary Taxation“ genannt, wird seit Jahrzehnten innerhalb der USA angewandt und in der Europäischen Union diskutiert.

Legt man diesen Maßstab an, dann zeigt sich, dass die Gewinne in Ländern wie Belgien, Luxemburg, Irland oder Singapur überproportional hoch ausfallen. In Luxemburg hätten die untersuchten Banken nach dem „Unitary-Tax-Konzept“ eigentlich nur 485 Millionen Euro Gewinn machen dürfen – tatsächlich waren es aber 2,7 Milliarden Euro.

Im Gegensatz dazu lag der Gewinn in Deutschland 1,1 Milliarden Euro unter dem nach diesem Konzept errechneten Gewinn. Dass auch in den USA überproportional hohe Gewinne anfallen, mag auf den ersten Blick überraschen. Der US-Bundesstaat Delaware gilt allerdings ebenfalls als Steuerparadies.

Die Ergebnisse legten nahe, dass Gewinne in Ländern mit niedriger Steuerlast nach oben gerechnet würden, heißt es in der Studie. Für den EU-Parlamentarier Sven Giegold (Grüne) ist das ein klarer Beleg dafür, dass eine länderbezogene Berichterstattung ein hilfreiches Werkzeug ist, „um Steuerdumping zu identifizieren“.

Die Enthüllungen zu Steuerpraktiken in Luxemburg hätten gezeigt, dass es solche Methoden gebe. Dass sich die Ländergewinne so genau identifizieren lassen, liegt daran, dass die großen europäischen Kreditinstitute auf Geheiß der EU-Kommission bis spätestens 1. Juli 2015 länderspezifische Kennziffern veröffentlichen mussten.

Große Abweichungen bei der Deutschen Bank
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11 Kommentare zu "Luxemburg, Irland, Singapur: Banken verdienen in Steueroasen verdächtig viel"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Angesichts der irrsinnig komplizierten und viel zu hohen Steuern und Abgaben in dem meisten Industrieländern und derer Regierungen desaströsem Umgang damit ist es geradezu Pflicht für jeden Privaten und alle Unternehmen, alle Möglichkeiten weltweit zu nutzen, dies zu verhindern.
    Das ist nicht nur pure Notwehr sondern leider - neben der Inaktivität - die einzige Möglichkeit, sich sinnvoll zu wehren. Wer dem nicht folgt, macht sich gegenüber dem von ihm vertretenen Unternehmen strafbar wegen Untreue, was Zahlung von vermeidbaren Abgaben bedeuet.

    So ist dankbarerweise weltweit es möglich, Firmensitz, Produktion und know-how sowie Patente dorthin zu lokalisieren, wo man den Bürger noch als Souverän ansieht - und nicht nur als Prügelknaben.

  • Der Ausbruch der internationalen Finanzkrise haben offensichtlich schon wieder viele aus den Chefetagen der Banken vergessen? Wer wen retten musste, bzw. gerettet wurde?

    Die USA war eines der wenigen Länder, die rigoros gegen das Kartell vorgegangen ist und noch immer vorgeht. . Wie viele Verantwortliche dagegen wurden in Deutschland in den Chef Etagen angeklagt und verurteilt? Einen der exemplarisch für das "Gedankengut" in den Chefetagen von Banken stand und steht, war Nonnenmacher HSH Nordbank.

    Ob es die Manipulationen vom Libor waren, Fehlspekulationen an den Finanzmärkten, in Deutschland wurden dafür, wie viele verurteilt? Da lobe ich mir die USA, alleine die Deutsche Bank wurde wegen Zinsmanipulationen zu Milliarden Strafzahlungen verurteilt. Die Schweiz, hatte die Wahl, entweder Offenlegung und Kooperation mit den Behörden in den USA, oder Auschluss!

    Nur in Deutschland lebt man offensichtlich im Tal der Ahnungslosen "nichts hören, nichts sehen, nichts sagen? Wenn man in Deutschland genau so mit den Banken, die vom Steuerzahler gerettet werden mussten umgegangen, wie in den USA, dann wären wir heute schon fast wieder dann wären wir schon wieder ein Stück weiter.

  • Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich.

  • Googlen Sie mal Deutsche Bank Malta!! Raten Sie mal, warum die dort eine Niederlassung betreiben! Welche Lobby läßt es zu, dass die Großkonzerne nach wie vor ihre Riesengewinne in Steueroasen verlagern, während der Deutsche Mittelstand durch die Steuerbehördern regelrecht verfolgt wird. Es geht nicht darum, Banken zu verstaaatlichen, sondern dafür , Gewinne dort zu versteuern wo sie erwirtschaftet werden. Dies gilt nicht nur für die Banken sondern insbesondere auch für die Mineralölkonzerne etc.

  • Luxemburg, Irland, Singapur, das sind also die Länder, wo man als Mensch noch geachtet wird. Aber ich bevorzuge trotzdem Singapore, denn dieses herrliche, kleine Land, läßt sich von der EU nicht erpressen.

    Danke liebes HB für die Information.

  • Da haben die Grünen eine Studie machen lassen dessen Eergebnis ihnen vorher bekannt war.
    Wenn es nach den Grünen ginge wären alle Banken verstaatlicht, was daraus wird sah man in der DDR.
    Das Banken Geld verdienen wollen ist doch von der Sache her klar, ist ja kein Sozialamt.
    Siehe Steueroase Niederlande, wievile in Deutschland ansitzigen Firmen zahlen dorthin Lizensen. Aber das interessiert die Grünen nicht, denen schmeckt der Kaffee bei Starbucks zu gut.

  • Was bringt es denn, europäische Institute und insbesondere die Deutsche Bank
    dauernd anzuprangern ? Wäre denn in Deutschland die Marktbeherrschung durch Amerikaner
    eine Bessere .. so wie im IT Sektor.

  • Perfekt zusammengefasst ... die Grünen braucht echt niemand, auf jedenfall nicht wenn es um Wirtschaft geht, da ist es eher sinnvoller einem Baum zuzuhören, denn der erzählt wenigstens keinen Müll!

  • Das gibt es nicht nur bei den Banken. Was ist bei Opel? Lizensen werden nach USA geschoben um dann teuer die Nutzungsrechte zu kaufen. Es werden einfach die Einkaufspreise für die Deutschen GmbH's und AG's angepasst, damit hier nur wenig Gewinn anfällt. Wann wird da endlich was gegen getan.

  • Oh, will die schimmelige Baumpartei wieder einmal etwas Propaganda auf Kosten der Banken betreiben? Etwas anderes, als sinnfrei mit dem Mund zu wackeln und dabei unlogische Misstöne zu erzeugen können die Grünen ja doch nicht.

    Irgendwo müssen die Banken ihr Geld verdienen, wenn Draghi mit der Hirnlos-Bazooka die Zinsen soweit in den Keller getrieben hat, dass die Banken daran fast nichts mehr einnehmen und wenn nur ein paar Kredite ausfallen schon Verluste machen.

    Dabei bin ich weder Angestellter noch sonst irgendein Profiteur der Banken, aber in diesem Lande ist es bereits ein Fluch, nur finanzwirtschaftliche Grundlagen zu verstehen.

    Glauben die Politiker tatsächlich, dass sie Geld herbeiquatschen können oder dass es aus der Steckdose oder aus dem Internet kommt?

    Die Bäume brauchen die Grüne Partei nicht, die kommen ohne Eingriffe am besten klar und wir Menschen brauchen die erst recht nicht!
    Dagegen ist jede Form von Religion weitaus nützlicher, weil Religion verbindet, während die Grünen immer nur spalten.

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