Machtwechsel Betriebsrat der Deutschen Bank bekommt einen neuen Chef

Die Arbeitnehmervertretung in Deutschlands größtem Geldhaus bekommt eine neue Spitze.
Frankfurt Die konstituierende Sitzung des Gesamtbetriebsrats der Deutschen Bank bot am Montag eine Überraschung: Zum neuen Vorsitzenden des Gremiums wurde nach Handelsblatt-Informationen Frank Schulze gewählt, Mitglied der Gewerkschaft DBV.
Er löst damit den Amtsinhaber Detlef Polaschek ab, der Mitglied der Gewerkschaft Verdi ist. „Ich freue mich über die Wahl des Kollegen Schulze“, sagte der DBV-Vorsitzende Stephan Szukalski dem Handelsblatt.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi verliert damit deutlich an Einfluss in der Deutschen Bank, denn auch von den Stellvertreterposten ging kein Amt an einen Verdi-Vertreter. Die Vize-Posten gingen an den Unabhängigen Jörg Wolfram sowie an Wolfgang Böhr, einen weiteren DBV-Mann.
Für Verdi ist dieses Ergebnis ein Rückschlag. Die Wahlen zur Arbeitnehmervertretung stehen in diesem Jahr unter besonderer Beobachtung. Schließlich kommt auf die Arbeitnehmervertreter mit der Postbank-Integration in die Deutsche Bank viel Arbeit zu, da mit einem umfassenden Stellenabbau zu rechnen ist.
Die spannende Frage ist nun, wie die Gewerkschaft Verdi bei den Wahlen zu den Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat abschneiden wird. In der Vergangenheit buhlten häufig mehrere Wahllisten um Stimmen. In diesem Jahr ist das anders.
Die Vertreter der Gewerkschaft DBV und die Unabhängigen haben sich zu einer Liste unter Führung von Henriette Mark und Martina Klee vereinigt. Daneben gibt es nur noch eine weitere Liste mit einem Einzelkandidaten. Verdi muss also mit starker Konkurrenz rechnen.
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