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Management informiert Betriebsrat Commerzbank macht Ernst mit Stellenabbau

Nach Monaten des Wartens hat die Commerzbank-Führung den Betriebsrat über ihre Umbaupläne informiert. In Deutschland sollen 7.800 Jobs wegfallen – in fast allen Bereichen. Auch von Standort-Schließungen ist die Rede.
04.04.2017 - 17:21 Uhr Kommentieren
Dem Geldhaus steht ein drastischer Umbau bevor. Quelle: dpa
Commerzbank-Filiale

Dem Geldhaus steht ein drastischer Umbau bevor.

(Foto: dpa)

Frankfurt Was den Mitarbeitern der Commerzbank blüht, steht in zwei dicken Aktenordnern. Schon im September 2016 hatte Vorstandschef Martin Zielke den groß angelegten Umbau zur „Commerzbank 4.0“ angekündigt. Nach Monaten des Wartens wurden die Arbeitnehmervertreter nun vom Management über den geplanten Stellenabbau informiert – mit einem Marathonvortrag und viel Papier.

Der Betriebsrat schreibt, dass in Deutschland rund 7.800 Jobs wegfallen sollen. „Sehr viel mehr Mitarbeiter sind vom Umbau betroffen“, heißt es in einer internen Mitteilung der Arbeitnehmervertreter, die dem Handelsblatt vorliegt. Die Bank möchte sich zu konkreten Zahlen und zum Stand der Verhandlungen mit den Arbeitnehmergremien nicht äußern. „Konkrete Ergebnisse stehen erst nach Abschluss der Verhandlungen fest“, sagte eine Sprecherin.

Laut der Mitteilung der Arbeitnehmervertreter sollen etwa Tätigkeiten automatisiert, in andere Bereiche verlagert, aber auch aus der Bank ausgegliedert werden. Auch von einer Schließung ganzer Standorte ist die Rede. Der Umbau treffe nahezu sämtliche Bereiche der Bank, vom Privat- und Unternehmerkundengeschäft über die Firmenkundensparte, das Kreditrisikomanagement bis hin zur IT. Vor Aufnahme konkreter Verhandlungen sei es aber „zwingend erforderlich, weitere Erklärungen und Informationen zu erhalten“.

Auf den Stand der Verhandlungen wollte die Commerzbank auf Anfrage nicht eingehen. Aber sie unterstreicht, dass sie auch in Zukunft an ihrem Netz von circa 1.000 Filialen festhalten will. Man setze weiter auf die Beratung vor Ort. Das Filialnetz sei Voraussetzung für die selbst gesteckten Wachstumsziele.

Tiefe Einschnitte

Vorstandschef Zielke hat dem Institut einen Großumbau verordnet, der bis zum Jahr 2020 laufen soll. Die Restrukturierung dürfte mehr als eine Milliarde Euro kosten. Auch die Aktionäre des Instituts müssen darben: Die Dividende wurde bis auf weiteres gestrichen. Im Zuge des Umbaus werden die Mittelstands- und die Kapitalmarktsparte verschmolzen, so dass die Bank nur noch auf zwei großen Geschäftsfeldern ruht: einem für Privat- und Unternehmerkunden und einem für Firmenkunden. Im Segment Privat- und Unternehmerkunden möchte die Bank in Deutschland um zwei auf mehr als 14 Millionen Kunden wachsen. Auch im Firmenkundengeschäft will die Bank neue Kunden gewinnen. Das strukturierte Aktiengeschäft soll ausgegliedert, das exotische Derivategeschäft im Zinshandel eingestellt werden.

Mit dem Umbau sollen auch die Kosten sinken. Bis 2020 will die Bank die „wettbewerbsfähigste Bank Deutschlands“ sein. Das trifft die Belegschaft. „Der Stellenabbau ist ein tiefer Einschnitt und ein schmerzhafter Prozess für die Bank und jeden Betroffenen“, hatte Vorstandschef Zielke im September erklärt. Er sei aber notwendig, um die Bank zukunftsfähig zu machen.

Zum Jahresende beschäftigte der Konzern knapp 50.000 Mitarbeiter, davon etwa 12.400 im Ausland. Die Bank strebt an, dass der Stellenabbau sozial verträglich gelingt. Ganz ausgeschlossen hatte Vorstandschef Martin Zielke betriebsbedingte Kündigungen aber nicht.

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