Managervergütung Bonus-Enttäuschung bei der Deutschen Bank

Der Top-Manager bereitet sein Team auf schmerzhafte Einschnitte bei den Boni vor.
Frankfurt Für die Mitarbeiter der Deutschen Bank ist es einer der wichtigsten Tage des Jahres: Am Mittwoch werden sie endgültig erfahren, wie hoch ihre Boni für das vergangene Jahr ausfallen. „Letter Day“ heißt dieser Tag im englischen Branchenjargon. Viele Deutsch-Banker werden nicht erfreut sein, wenn sie ihre Bonusbriefe öffnen, denn die Einschnitte fallen teilweise noch härter aus als bislang erwartet.
Nach Informationen des Handelsblatts streicht die Bank den Teil der Boni, den sie frei festsetzen kann, um rund 30 Prozent. Einen Teil der variablen Vergütung kann das Geldhaus nicht beeinflussen, weil die Bedingungen für die Prämien vertraglich festgeschrieben sind. Insgesamt wird der gesamte Bonuspool deshalb um etwa 20 Prozent fallen. Im vergangenen Jahr summierte sich die variable Vergütung noch auf 1,9 Milliarden Euro.
Vorstandschef Christian Sewing hat seine Mannschaft in den vergangenen Tagen bereits auf herbe Enttäuschungen bei den Leistungsprämien vorbereitet. Offenbar müssen auch Leistungsträger und ranghohe Manager der Deutschen Bank mit kräftigen Einschnitten bei der variablen Vergütung rechnen. Sewing befürchtet nun, dass sich wegen der deutlichen Bonuskürzung Frust bei wichtigen Mitarbeitern breit macht, und ein Teil des Schwungs verloren geht, mit dem die Bank ins Jahr 2020 gestartet ist.
Von Anfang Januar bis Mitte Februar hat die Aktie des größten heimischen Geldhauses knapp 40 Prozent an Wert gewonnen. Seither ist der Kurs allerdings wieder um rund ein Viertel gefallen. Schuld daran ist vor allem die Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus.
Offenbar befürchten die Investoren, dass eine durch die Epidemie ausgelöste Rezession die Ziele gefährdet, die sich die Bank für dieses Jahr gesetzt hat. Bei der Jahrespressekonferenz hatte Sewing beim operativen Gewinn eine schwarze Null in Aussicht gestellt.
Seit Monaten wird die Prämienpolitik der Deutschen Bank diskutiert, intern und in der Öffentlichkeit. Im vergangenen Sommer hatte Sewing der Bank einen tiefgreifenden Umbau verordnet. Seither hat das Geldhaus viele seiner internen Vorgaben erfüllt, und die Jahreszahlen fielen teilweise besser als erwartet aus. Unter dem Strich stand wegen der Sanierung allerdings ein Minus von 5,7 Milliarden Euro.
Deshalb hat der Vorstand bereits auf den individuellen Teil seiner Boni verzichtet. Außerdem reduzierte der Aufsichtsrat an einigen Stellen die Prämien für das Top-Management. Insgesamt wird die Vergütung für die Führungsmannschaft mit 13 Millionen Euro nur noch halb so hoch ausfallen wie im Vorjahr.
Einige Fondsmanager, Aktionärsschützer und Politiker fordern angesichts des Milliardenverlustes allerdings einen Totalverzicht des Vorstands. Dagegen signalisierte die Europäische Zentralbank, die für die Aufsicht über die größten Geldhäuser in der Euro-Zone zuständig ist, Verständnis für die Vorstandsboni des Frankfurter Geldhauses. Sewing verteidigt die Extrazahlungen mit den operativen Fortschritten beim Umbau. Außerdem müsse die Bank attraktiv für Mitarbeiter bleiben.
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Die Deutsche Bank ist die peinlichste Enttäuschung für deren Aktionäre, den Ruf Deutschlands und der deutschen Finanzwirtschaft. 12 Jahre geht es abwärts und trotz Milliardenverluste in der Bilanz geht es ohne Scham, ohne wenn und aber um absurde Boni und Abfindungen.
VW hatte keine 33 Milliarden Kapitalerhöhung verlangt, ist aber nach vier Jahren aus dem größten Schlamassel raus und erhöht die Dividende.
Die Deutsche Bank zahlt keine Dividende, hat dafür aber den bestbezahlten und für mich unfähigsten Aufsichtsrat im Dax, der bisher größten Schaden angerichtet hat.